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Kein Tod wie der andere

Kein Tod wie der andere

Titel: Kein Tod wie der andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Ness
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offensichtlich die ganze Zeit beobachtet. Buhle versuchte, aus ihrem Gesicht herauszulesen, was sie von der Situation eben hielt. Doch er glaubte, die gleiche Frage auch bei ihr zu erkennen.

51
    Großregion; Mittwoch, 22.   Juni
    Die Suche nach Nanette Bonitzer war am vorangegangenen Tag nochmals verstärkt, alle verfügbaren technischen Hilfsmittel ausgenutzt worden. Da niemand sagen konnte, ob die junge Frau tot war oder vielleicht noch lebte, war alles zu tun, sie sobald wie möglich zu finden. Dazu kam die Unruhe in den Führungsetagen der Polizeidienststellen, die immer entstand, wenn die Medien ausführlich und zunehmend kritisch berichteten.
    Der Kern der Soko Sauer hatte sich indessen auf verschiedene Bereiche aufgeteilt. Buhle und Ducard hatten Dardenne den ganzen Dienstag über verhört und machten am heutigen Vormittag dort weiter. Offenbar hatte sein Anwalt die Strategie des Schweigens weiter zementiert. Dardenne hatte nicht ein Wort mehr gesagt.
    Gerhardts und Tard koordinierten die Fahndung nach Nanette Bonitzer. Während Gerhardts im ständigen Kontakt mit der Gemeinsamen Stelle und den Polizisten vor Ort stand, sollte Tard in der Trierer Kriminalinspektion die Stellung halten und sich nebenbei um Hannah Sobothy kümmern. Doch die erbat sich nur Ruhe aus; sie äußerte sich auch nicht, als ihr der Fund ihres Autos mitgeteilt wurde.
    Reuter, Steffen und Huth-Balzer durften gegen Mittag zusammen mit luxemburgischen Kollegen der Kriminalpolizei endlich in das Haus der Dardennes. Die Tage vorher hatten sie die Anwohner befragt und den Kreis in der Nachbarschaft immer weiter ausgedehnt.
    Das Wohngebiet war verkehrsberuhigt angelegt worden. Die Wohnstraßen stellten Sackgassen dar, die jeweils in Wendekreisen endeten. Dazwischen verlief ein Wirtschaftsweg, der ins freie Feld hinausführte. Hier hatte ein Dienstmädchen von einem der Gaubenfenster eines unglaublich verschachtelten grünen Daches einer nicht minder verwinkelten, großzügigen Villa eine kleine Gruppe von Läufern gesehen, die gemütlich vor sich hin joggten. Das war ihr aufgefallen, weil sie selber regelmäßig lief, wegen eines umgeknickten Knöchels aber pausieren musste und entsprechend neidisch war.
    Das Haus der Dardennes lag am Ende der Rue Michel Rodange an einem dieser Wendekreise. Reuter hatte sich ziemlich darüber aufgeregt, dass die Polizisten, die am Sonntagnachmittag das Haus beschatten sollten, sich tatsächlich in falscher Richtung in die Sackgasse gestellt und somit die wertvolle Zeit verloren hatten, um den Einbrechern zu folgen. Denn es war inzwischen klar, dass die inszenierte Flucht Dardennes nur zum Ziel gehabt hatte, die observierenden Beamten vom Haus wegzulocken, vermutlich, damit der Rest der Einbrecher unbemerkt aus dem Haus verschwinden konnte. Es war nur völlig erstaunlich, dass niemand etwas gesehen haben wollte und die Einbrecher keine, wirklich überhaupt keine Spuren hinterlassen hatten. Erschüttert zeigten sich Buhle und Ducard angesichts der wachsenden Erkenntnis, dass die Einbrecher vermutlich noch im Haus gewesen waren, als sie beide dort geklingelt hatten.
    Grehlers Laune hatte sich im Laufe der Vormittagsstunden weiter verschlechtert. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass die Unterlagen, die im Büro von Dardenne gefunden wurden, zwischenzeitlich aufgrund der Handschrift, des Druckbildes und des verwendeten Papiers eindeutig Alexander Altmüller zugeordnet werden konnten.
    Der vermeintliche Durchbruch kam am späten Mittwochnachmittag. Nikolas Steffen hatte sich mit einem jungen luxemburgischen Kriminalbeamten darangesetzt, alle Daten auf Dardennes Computer und den vorhandenen CD s zu durchforsten. Nach mehreren Stunden fand der Luxemburger auf einem unscheinbaren USB -Stick mehrfach gesicherte Ordner und Dateien. Sie waren in einer undurchsichtigen Ordnerstruktur inmitten zahlloser Dateien zu Dardennes wissenschaftlicher Arbeit versteckt. Offenkundig war der Kollege von der Police Judiciaire ein Fachmann auf diesem Gebiet. Es dauerte nicht lange, bis er die Dateien eine nach der anderen öffnen konnte. Sie hatten den Beweis gefunden, dass Dardenne systematisch die Familie Altmüller beobachtet hatte. Er hatte zum Teil detailliert dokumentiert, wann er was gesehen hatte. Auch die Geschehnisse um den Tod der kleinen Anne waren chronologisch aufgelistet. Er war es also tatsächlich gewesen, der häufiger hinter dem Haus der Altmüllers Alexander in dessen Büro beobachtet hatte.
    Dardenne war

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