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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Natürlich konnte der Alkohol auch noch andere, allseits bekannte Auswirkungen haben, wie zum Beispiel die, mitten in der Nacht im Haus herumschleichen zu müssen. Wahrscheinlich war es das, was sie gehört hatte, falls das Geräusch nicht ohnehin ihrer Fantasie entsprungen war. Nach einem Tag wie dem gestrigen würde wahrscheinlich jedermanns Fantasie Purzelbäume schlagen. Kate wusste jedoch, dass sie nicht wieder einschlafen konnte, ehe sie nicht herausgefunden hatte, was genau sie aufgeschreckt hatte.
    Im Zimmer war es stockfinster. Kate hatte vergessen, wo sich der Lichtschalter befand, und so blieb sie noch einen Augenblick sitzen und lauschte. Sie hörte, wie irgendwo auf dem Flur mit leisem Klicken eine Tür geschlossen wurde. Hatte sie es wirklich gehört? Ein hässlich pochendes Geräusch meldete sich in ihrem Kopf. Es beeinträchtigte ihr Hörvermögen auf niederträchtige Weise. Auch das Nachdenken fiel ihr nicht gerade leicht. Welche Möglichkeiten gab es? Vielleicht hatte Devlin Mrs Woods überzeugt, die Flasche Whisky und das, was sonst noch im Angebot war, mit ihm zu teilen, und sie kehrte jetzt in ihr Zimmer zurück. Möglicherweise war es ja auch Aisling, die er überredet hatte … nein, dieser Gedanke kam Kate dann doch zu abwegig vor.
    Sie schnüffelte. Dieser verflixte Devlin! Hatte er doch tatsächlich hier im Haus geraucht!
    Doch dann fiel ihr auf, dass es nicht nach Zigaretten roch.
    Hastig tastete sie nach der Nachttischlampe, fand den Schalter immer noch nicht, sprang aus dem Bett, stolperte zur Tür, schaltete das Deckenlicht ein und riss die Tür auf. Alle Angst vor herumschleichenden Schlägertypen war vergessen.
    Auf dem Flur war der Rauchgeruch stärker. Besaß das Haus etwa keinen Rauchmelder?
    In diesem Augenblick setzte ein ohrenbetäubendes Pfeifen ein. Gut, wenigstens der Rauchmelder funktionierte.
    Die Vermieterin erschien. Aisling trat in einem rosa Seidenpyjama auf den Flur.
    »Wo ist Devlin?« Kate rannte zu seiner Tür.
    Aufgeregt rüttelte sie am Türknauf. Die verdammte Tür ließ sich nicht öffnen. Blödmann! Er hatte sich vermutlich eingeschlossen. Sie fummelte mit dem Schlüssel herum, bis sie plötzlich im Zimmer stand.
    »Devlin!«
    »Wasnlos?« Die Stimme kam aus dem Bett.
    Wenigstens lebte er noch. Der Rauch im Zimmer war zum Schneiden dicht. Wenn man Devlin hier nicht so schnell wie möglich herausholte, wäre eine Rauchvergiftung das Mindeste, was ihm drohte.
    »Aufwachen!«
    »Was ist passiert?«
    Devlins Kopf tauchte unter der Bettdecke hervor, langsam gefolgt von einigen anderen Körperteilen.
    »Ihr Zimmer brennt!«
    Der Papierkorb stand in hellen Flammen, die bereits den Teppichboden angekokelt hatten. Nur noch Sekunden, dann würde das Feuer auf die Vorhänge überspringen.
    »Oh!« Devlin schien immer noch verwirrt, was kein Wunder war, wenn er tatsächlich nach dem Wein und dem Cognac im Restaurant auch noch das gesamte Quantum Bushmills getrunken hatte, das in der Flasche auf dem Nachttisch fehlte.
    »Aufstehen! Raus aus dem Bett!« Allein würde sie es nicht schaffen, den fast schon komatösen Mann aus dem Zimmer zu bugsieren. Wo zum Teufel waren Mrs Woods und Aisling?
    »Ah!«
    Devlin krabbelte vollends unter der Decke hervor und rollte sich aus dem Bett. Er landete auf allen vieren auf dem Teppich.
    »Wo finde ich Ihren Bademantel?«
    »Was?«
    »Egal. Aber draußen ist es kalt, und Sie haben nichts an.«
    »Mir ist kalt. Warum bin ich nicht im Bett?«
    »Weil Sie sich vor dem Feuer in Sicherheit bringen müssen. Stehen Sie auf!« Kate musste husten. Scheißmänner! Warum taten sie nie, was man ihnen sagte?
    »Was soll der ganze Rauch hier?«
    »Er bringt uns um. Sie, und mich auch. Kommen Sie, wir müssen hier raus.«
    In diesem Augenblick erschien Mrs Woods mit einer Löschdecke und einem Feuerlöscher und kümmerte sich auf eindrucksvolle Weise um den Brand.
    Devlin hustete, würgte und fluchte. Kate hustete und würgte ebenfalls, brachte es aber fertig, bezüglich des Fluchens ihre Zunge im Zaum zu halten. Sie wickelte Devlin in seine Bettdecke. Dabei fiel ihr auf, dass er stark behaart und sehr muskulös war, wobei sie Ersteres abstoßend, Letzteres aber durchaus attraktiv fand. Mit viel Mühe schob sie ihn aus dem Zimmer in den Flur.
    »Wie geht es ihm?« Aisling reichte ihnen Gläser mit kühlem Wasser. Die rosa Seide war makellos sauber.
    »Ich glaube, er ist in Ordnung. Immerhin kann er noch reden und sich bewegen.«
    »Und was ist mit

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