Kein Zurueck nach Oxford
Ihnen?«
Kate blickte an sich hinunter. Sie war schwarz vor Ruß und hatte Asche auf dem T-Shirt. »Schmutzig, aber unverletzt.«
»Sollen wir einen Arzt rufen?«
»Ich bin hier«, meldete sich Devlin. »Sie könnten sich ruhig die Mühe machen, mich zu fragen, was ich möchte.«
»Brauchen Sie einen Arzt?«, wiederholte Aisling geduldig.
»Bloß keine Quacksalber! Die taugen zu gar nichts, außer vielleicht, Ohrenschmalz zu entfernen.«
»Gut, dann ist das so weit klar: kein Arzt.«
Devlin setzte sich auf den Boden. »Holen Sie mir die Flasche Bushmills«, befahl er Kate. »Und auf dem Nachttisch liegen ein Päckchen Zigaretten und eine Schachtel Streichhölzer.«
»Herzlichen Dank, liebste Kate, dass Sie mir das Leben gerettet haben«, murmelte sie vor sich hin, während sie in sein Zimmer ging, um das Geforderte zu holen. Vielleicht lag es daran, dass Devlin Gehorsam voraussetzte, dass alle Frauen um ihn herumscharwenzelten und das taten, was er von ihnen verlangte. Es wäre wahrscheinlich angebracht, sich Jacko und den Haufen Kinder einmal näher anzusehen; so nämlich erging es einem, wenn man sich Devlins Forderungen zu oft fügte.
In Devlins Zimmer stank es nach Rauch und chemischem Schaumlöscher. Kate tastete sich zum Nachttisch vor und rettete den Whisky. Bei den Zigaretten zögerte sie einen Augenblick – aber was sollte es? Sicher würde er nicht zweimal in einer Nacht das Haus in Brand setzen. Auf dem Rückweg sah sie sich Devlins Tür noch einmal näher an. Nein, sie hatte sich nicht geirrt. Der Schlüssel steckte tatsächlich von außen.
Kate reichte Devlin den Whisky und die Zigaretten. Er setzte die Flasche an und trank, ohne auf ein Glas zu warten.
»Jetzt geht es mir besser«, sagte er und hustete.
»Er ist betrunken«, stellte Aisling fest, der man den vielen Wein des Vorabends nicht im Mindesten anmerkte.
»Das ist mein Lieblingszustand«, behauptete Devlin. »Betrunken!«
»Schön, dass Sie auf dem Weg der Besserung sind«, sagte Kate.
»Ich bin sicher, dass Whisky nicht unbedingt die richtige Medizin gegen Rauchvergiftung ist«, meuterte Aisling.
»Das ist ein verdammt guter Stoff«, knurrte Devlin. »Er heilt alles, und jedermann weiß das!«
»Gut, dann könnten Sie uns vielleicht jetzt erklären, wie Sie es fertiggebracht haben, sich im Zimmer einzuschließen und den Schlüssel außen stecken zu lassen.«
»Was?« Überrascht sah Devlin Kate an.
»Zuerst werden Sie von ein paar Schlägertypen verfolgt, und dann schließt Sie jemand in Ihr Zimmer ein, während Sie ein Feuerchen veranstalten. Ich finde, das bedarf einer Erklärung – Sie etwa nicht?«
»Sie irren sich«, widersprach Devlin. »So kann es nicht passiert sein.« Er zündete sich eine Zigarette an und inhalierte tief. »Außerdem waren es keine Schläger.«
»Woher wollen Sie das wissen?«
»Halten Sie den Mund. Ich habe Kopfschmerzen.« Er hustete theatralisch.
Mrs Woods trat neben ihn und nahm ihm die Zigarette aus dem Mund.
»Ich vertraue Ihnen mit diesen Dingern nicht mehr. Außerdem schaden sie Ihnen«, sagte sie. »Kommen Sie, ich habe Ihnen ein anderes Zimmer fertig gemacht. Aber ich muss darauf bestehen, dass Sie dieses Mal nicht im Bett rauchen.«
»In Ordnung. Bringen Sie mich hin«, sagte Devlin lahm. »Katie, Sie können mitkommen.«
»Nein danke, Devlin.«
»Spielverderber. Sie haben ja keine Ahnung, was Ihnen entgeht.«
»Ich kann es mir lebhaft vorstellen. Aber die Antwort bleibt nein.«
»Das Feuer war übrigens nicht so schlimm, wie es aussah«, berichtete Mrs Woods. »Wir haben Glück gehabt, dass wir es so früh bemerkt haben.«
»Müssen wir die Feuerwehr rufen?«, fragte Aisling.
»Nicht nötig. Das Feuer ist aus, und die Feuerwehr hinterlässt immer so eine schreckliche Schweinerei.«
»Dann könnten wir ja wieder zu Bett gehen«, schlug Kate vor.
»Haben Sie irgendetwas Vernünftiges aus ihm herausbekommen?«, wollte Aisling wissen.
»Aus Devlin? Nein, noch weniger als sonst.«
»Hatte er eine Erklärung für den Vorfall?«
»Nein. Als ich ins Zimmer kam, schlief er tief und fest. Es sah aus, als hätte der Papierkorb Feuer gefangen. Von dort aus haben sich die Flammen dann weiter ausgebreitet.«
»Wahrscheinlich war er betrunken.«
»Ziemlich sicher sogar«, gab Kate zurück, vermied aber geflissentlich, ihren eigenen, durchaus nicht als nüchtern zu bezeichnenden Zustand zu erwähnen, als sie am Vorabend die Treppe hinaufgetorkelt waren.
»Sehen wir zu, dass wir
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