Kein Zurueck nach Oxford
Adresse«, antwortete Kate. »Allerdings scheint es mir eine ziemliche Entfernung zu sein.«
»Keine Sorge«, mischte sich Devlin ein, »ich führe Sie mit der Karte.«
»Na, dann können wir von Glück sagen, wenn wir vor Einbruch der Nacht dort sind.«
»Vielleicht wären Sie weniger sarkastisch, wenn Sie ein anständiges Frühstück zu sich nähmen.«
»Das hier ist ein anständiges Frühstück. Das, was Sie da verdrücken, ist geradezu obszön!«
»Hören Sie auf, sich zu streiten. Denken Sie daran, dass Sie noch neun Tage miteinander verbringen müssen – lassen Sie es also friedlich angehen.«
Kate und Devlin starrten sich an. Devlin kaute auf einem Stück geröstetem Brot. Kate wandte den Blick ab.
»Rick und Roland sind die Besitzer der Buchhandlung, die Ihre nächste Station ist«, fuhr Aisling fort. »Es ist die größte und beste Buchhandlung der Region, und ich hoffe, dass Sie ihrer ausgezeichneten Beziehung zu Fergusson Rechnung tragen.«
»Gewiss, gnädige Frau«, sagte Kate.
»Selbstverständlich, gnädige Frau«, pflichtete Devlin bei und verdarb dann alles durch sein Kichern.
»Rick und Roland …«
»Sind die beiden unzertrennlich? Siamesische Zwillinge vielleicht?«, unterbrach Devlin.
»Sie verkaufen eine Menge Ihrer Bücher«, fuhr Aisling trocken fort. »Also tun Sie Ihr Möglichstes, nichts in Brand zu setzen. Und seien Sie nett zu ihnen.«
»Ganz bestimmt«, versprach Kate und trat unter dem Tisch nach Devlins Schienbein. Mit dem Mund voller Rührei nickte er zustimmend.
»Rick und Roland wissen auch, wo Sie heute und morgen Abend untergebracht sind. Sie wissen doch, dass Sie zwei Nächte in derselben Unterkunft verbringen?«
»Wissen wir. Wenigstens dieses Mal waren Sie vorausschauend genug, zwei Abende in lediglich fünfzig Kilometer Abstand zu organisieren«, sagte Devlin.
»Ich habe getan, was ich konnte, und es war nicht immer leicht«, verteidigte sich Aisling.
»Sie sind wirklich prima!«, wiegelte Kate ab.
»Morgen signieren Sie bei Dillons. Es ist einer ihrer kleineren Läden, aber sie haben viel Erfahrung darin, solche Veranstaltungen zu organisieren. Sie werden sicher keine Probleme bekommen. Übermorgen treffe ich Sie dann in … wo war es noch? … in Devonshire.«
»In Devonshire! «
»Das ist doch Hunderte Kilometer entfernt!«
In ihrer Entrüstung waren sich Kate und Devlin einig.
»Nun übertreiben Sie nicht. Mit dem Auto sind es gerade mal ein paar Stunden.«
»Mit Ihrem Auto vielleicht zwei. Aber haben Sie einen Blick auf den Schrotthaufen geworfen, den Kate fährt?«
»Wirklich nett! Dürfte ich vielleicht einmal erfahren, wo Ihr eigenes Auto ist? Haben Sie etwa einen Laternenpfahl umgenietet? Oder ist es längst auf dem Schrottplatz?«
»Ich denke, ich fahre jetzt«, sagte Aisling. »Ich wünsche Ihnen eine schöne gemeinsame Zeit. Die Reise soll schließlich allen Beteiligten Freude machen.«
Als sie aufstand, sagte Devlin zu Kate: »Aber dieses Mal stellen Sie mich nicht so in den Schatten! Meine Fans hätten sicher gern die Chance, mich einmal persönlich zu treffen, aber an Ihrem hinterhältigen Lächeln und Ihren grabschenden Händen kommen sie ja nicht vorbei!«
»Aus Ihrem Mund empfinde ich das geradezu als Kompliment«, entgegnete Kate.
Aisling griff nach ihrer Reisetasche und floh.
Rick und Roland waren die Eigner einer in der Tat ausgesprochen netten Buchhandlung. Sie war geräumig, mit hohen Decken, gutem Licht und viel Platz, um zwischen den Regalen flanieren zu können.
»Haben Sie uns gut gefunden?«, erkundigte sich Rick.
»Haben wir, obwohl Devlin Probleme hat, rechts von links zu unterscheiden und die Karte grundsätzlich falsch herum hält«, antwortete Kate.
»Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Fahrt«, sagte Roland.
»Abgesehen davon, dass ich fast erfroren bin, weil die Heizung nicht funktioniert«, erwiderte Devlin. »Und als dann auch noch die Scheibenwischer den Geist aufgaben, habe ich geradezu darauf gewartet, dass Kate in eines dieser hübschen Steinmäuerchen krachen würde.«
»Diese Buchhandlung ist ganz mein Fall«, erklärte Kate diplomatisch. »Dürfen wir uns umsehen?«
Es gab bequeme Sessel für das gemütliche Lesevergnügen, und die beiden Besitzer kannten ihren Bestand bis ins Detail.
»An dem Tisch da drüben sollten Sie den Kaffee servieren«, schlug Devlin vor.
»Machen wir.« Rick nickte.
»Wir haben auch Ihre Flasche Bushmills«, fügte Roland hinzu. »Aber wir dachten, Sie würden Sie
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