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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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lieber erst nach Ihrer Ansprache öffnen.«
    Roland war größer als Devlin, und obwohl er nicht ganz so muskulös wirkte, schien er doch deutlich fitter zu sein. Interessiert fragte sich Kate, ob Devlin ihm jetzt einen Schwinger verpassen und ihm die Whiskyflasche entreißen würde, und noch interessierter war sie zu erfahren, wie Roland darauf reagieren würde. Doch Devlin schien sich seiner Verkaufszahlen in dieser Buchhandlung zu erinnern und nahm sich zusammen. Brav trabte er hinter Rick her, der ihnen zeigte, wo sie ihre Bücher signieren sollten.
    »Vielleicht hängen wir die Plakate lieber ein Stück weiter entfernt auf«, bemerkte Kate. »Der Kontrast zwischen den hübschen, gut gestylten Fotos und der trüben Realität ist heute ein wenig krass.«
    Roland betrachtete Kate und Devlin, verglich sie mit den Plakatfotos und entschloss sich, die Plakate umzuhängen.
    »Sie bekommen jeder einen eigenen Tisch«, erklärte Rick. »Auf jedem Tisch liegen etwa ein Dutzend Exemplare Ihrer letzten Bücher, die Sie signieren können, wenn die Kunden sich zu viel Zeit lassen.«
    »Ausgezeichnet«, lobte Kate.
    Devlin sah sich prüfend im Laden um.
    »Wo ist das Büro?«, fragte er schließlich.
    »Da hinten um die Ecke«, antwortete Rick. »Warum interessiert Sie das?«
    »Nur so.«
    »Vermutlich will er wissen, ob es einen zweiten Ausgang gibt und wo er einen Bodyguard herbekommt«, stichelte Kate.
    »Zur Hintertür geht es da durch, allerdings wird sie abends verriegelt.«
    »Ich habe ein kleines Problem mit Angst vor Feuer«, improvisierte Devlin, »deshalb weiß ich immer gern, wo die Ausgänge sind.«
    »Ich verstehe allerdings nicht ganz, wie ein Bodyguard Ihnen da behilflich sein könnte.« Rick schüttelte den Kopf.
    »Das war bloß einer von Kates kleinen Scherzen.«
    »Könnten wir jetzt auf die Vorbereitung des heutigen Abends zurückkommen?«, erkundigte sich Rick.
    Widerstrebend gab Devlin die Bestandsaufnahme an Fluchtwegen auf und wandte sich der Arbeitsplanung zu. »Wie lang sollte ich etwa sprechen?«, fragte er.
    »Höchstens vier bis fünf Minuten. Und der Abschnitt, den Sie vorlesen, sollte kurz sein, aber den Appetit auf mehr wecken. Geht das für Sie in Ordnung?«
    »Bestens«, antworteten beide.
    »Und jetzt zeige ich Ihnen Ihre Unterkunft. Sie haben anderthalb Stunden Zeit, ehe es hier weitergeht.«
    Devlin blickte wehmütig über die Schulter zurück zu der Stelle, wo er den Bushmills vermutete, doch Rick begleitete sie mit amüsiertem Lächeln hinaus zum Wagen und gab ihnen eine Wegbeschreibung zu ihrer Pension.
    »Glauben Sie, ich könnte vielleicht bei den beiden wohnen?«, murmelte Devlin.
    »Sie dürften nicht ganz ihr Typ sein, fürchte ich«, gab Kate zurück. »Aber keine Sorge, Sie sind hier ziemlich sicher. Bleiben Sie nur nahe genug bei mir – ich beschütze Sie schon!«
    Devlin warf ihr einen raschen Seitenblick zu. Scherzte sie etwa? Er vermutete, dass sie es tat, und lachte wenig überzeugend.

    In Oxford klingelte derweil das Telefon in Kates leerem Haus.
    »Bitte hinterlassen Sie Ihre Nachricht nach dem Tonsignal.«
    »Hallo, Kate. Ich bin es wieder. Sie verraten zwar weder Ihren Namen noch Ihre Adresse, aber ich erkenne Ihre Stimme. Ich würde sie immer und überall erkennen. Erkennen Sie meine auch? Wahrscheinlich nicht. Sie ist nicht besonders markant. Ich weiß übrigens, dass Sie nicht zu Hause sind, aber ich möchte trotzdem mit Ihnen sprechen. Ich stelle mir vor, wie Sie irgendwann heute Ihre Nachrichten abrufen und meine Stimme hören. Vielleicht heute Abend, wenn es dunkel ist und Sie allein sind. Was ist gestern vorgefallen? Haben Sie meine Nachricht nicht erhalten? Sie hätten sie anhören sollen. Unbedingt! Im Augenblick kann ich nicht weitersprechen, aber ich rufe Sie morgen wieder an. Auf Wiederhören für heute.«

    Kate und Devlin trafen sich eine halbe Stunde vor ihrem Termin in der Buchhandlung in der Küche ihrer Vermieterin. Die Zimmer der Pension unterschieden sich deutlich von denen des Vortags – sie waren weniger modern, dafür aber schnuckelig und gemütlich, und die Küche schien als Treffpunkt geradezu geschaffen.
    »Dürfen wir uns ein wenig zu Ihnen setzen, Mrs Knapper?«, fragte Devlin höflich.
    »Nennen Sie mich ruhig Kim«, sagte die Zimmerwirtin. »Aber natürlich. Kommen Sie. Mögen Sie vielleicht eine Tasse Tee?«
    »Vielen Dank, sehr gern.«
    »Sicher können Sie auch einen kleinen Imbiss vertragen, nicht wahr? Da drüben in der Dose sind

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