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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Meinung, dass nur Schlappschwänze einen Nervenzusammenbruch bekommen können?«
    »Ist doch so, oder?«
    Devlin hatte ein Stadium erreicht, bei dem es sinnlos war, ihm mit Argumenten zu kommen, und Kate machte sich gar nicht erst die Mühe.
    »Ich habe sie ihm übrigens zurückgegeben«, sagte Devlin plötzlich.
    »Was denn?«
    »Na, die Diskette. Ich habe sie ihm zurückgegeben! Eigentlich verstehe ich überhaupt nicht, warum er mir nach dieser langen Zeit noch immer böse ist.«
    »Ich glaube, ein Mensch kann ganz schön ungehalten werden, wenn ihm sein geistiges Eigentum und viel Arbeit einfach geklaut werden«, sagte Kate. »Wie lautete noch seine Autonummer?« Sie nahm sich vor, vor dem Einschlafen unter dem Bett nachzusehen. Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass jemand nach einem solchen Erlebnis nicht übel Lust hatte, Devlin über den Haufen zu schießen – mochte er noch so sehr ein Schlappschwanz ohne seelisches Gleichgewicht sein.
    »Habe ich Ihnen von Melanie erzählt?«
    »Nein.« Allmählich hatte Kate genug von Devlins Sündenregister.
    »Ihr Ehemann war ein schrecklich brutaler Kerl.«
    »Finden Sie nicht, wir sollten in unsere Pension zurückfahren?«
    »Aber gern. Ich glaube, es gibt dort noch eine Flasche Bushmills, oder?«
    »Ich bin sicher, dass Fergusson uns nicht hängen lässt.« Insgeheim hoffte Kate, dass man auch eine Flasche Weißwein für sie bereitgestellt hatte.
    »Ich weiß auch nicht so recht, warum Joe einen derartigen Aufstand macht!«
    »Noch ein betrogener Ehemann?«
    »Nein. Joe . Er weiß doch, dass er sein Geld irgendwann bekommt. Es ist nur noch eine Frage der Zeit. Eines Tages wird das Glück sich wenden, nicht wahr?«
    »Oh, ganz bestimmt!« Höchste Zeit zu gehen, dachte sie.
    Sie teilten sich die Rechnung und gingen zum Wagen. Devlin schwankte nur ganz wenig.
    »Ja«, brabbelte er vor sich hin, »er war wirklich brutal. Arme kleine Melanie. Sie suchte doch nur ein wenig Liebe und Verständnis. Was hätte ich denn tun sollen? Ich konnte sie doch nicht hängen lassen, nicht wahr?«
    »Sie haben sicher Ihr Bestes gegeben.«
    »Nein! Es ist einfach nicht fair.«
    »Was ist nicht fair?«
    »Dass er mich verantwortlich macht für das, was geschehen ist.«
    »Was ist denn geschehen?«
    »Was?« Devlin hatte offensichtlich den Faden verloren. »Und dann Rodge. Er ist absolut nicht einsichtig. Immerhin wollte Jacko ebenso wenig heiraten wie ich. Das kann er mir doch nicht in die Schuhe schieben!«
    »Wer ist Rodge?«
    »Jackos Bruder.«
    »Und was hat das mit Melanie zu tun?«
    »Gar nichts! Warum hören Sie eigentlich nie zu?«
    Kate gab es auf, einen Sinn hinter seinen Worten zu suchen. »Mist! Ich habe meinen Blazer im Pub liegen lassen!«
    Es hatte aufgehört zu regnen, und die Luft war für Februar ausgesprochen mild. »Hier, nehmen Sie die Autoschlüssel, und setzen Sie sich schon einmal in den Wagen. Schließen Sie auf der Fahrerseite auf – nicht auf der Beifahrerseite. Ich bin gleich zurück.«
    So schnell ihre hohen Absätze sie trugen, lief sie zurück in den Pub. Als sie die Tür erreichte, hörte sie den hysterischen Hund in seinem Auto kläffen. Sie schnappte sich ihren Blazer.
    Zurück auf dem Parkplatz musste sie erstaunt feststellen, dass Devlin nicht im Wagen saß. Was hatte der blöde Kerl nun schon wieder angerichtet? Sie ging um das Auto herum und sah eine dunkle Masse auf dem Boden liegen. Devlin!
    Sie beugte sich zu ihm hinunter und hörte schwerfälliges Atmen. Nachdem ihr klar geworden war, dass er noch lebte, hörte sie sofort auf, Mitleid mit ihm zu haben; jetzt ärgerte sie sich wieder über ihn. Wahrscheinlich hatten zu viel Whisky und Brandy ihn schlicht umgeworfen.
    »Devlin! Aufwachen!«, rief sie und streckte ihm die Hand entgegen, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Selbst in der trüben Beleuchtung konnte sie feststellen, dass etwas mit ihm geschehen war.
    »Was ist los? Was ist mit Ihrem Gesicht passiert?«
    »Dieses brutale Scheusal«, grummelte er vor sich hin. »Arme, kleine Melanie. Ich wollte sie doch nur ein wenig fröhlicher stimmen.«
    Kate war nicht in der Lage herauszufinden, ob jemand ihn zusammengeschlagen hatte oder ob er einfach nur gestürzt war, als er die Wagentür öffnen wollte. In diesem Zustand war keine sinnvolle Aussage aus dem Mann herauszubekommen.
    »Sollten wir Sie nicht lieber in die Notaufnahme bringen? Was meinen Sie?«, fragte sie ihn.
    »Pure Zeitverschwendung! Wir werden die ganze Nacht herumsitzen und auf

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