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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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glücklich aussieht. Soll ich ihn vielleicht gießen, oder habe ich schon zu viel des Guten getan?«
    »Gieß ihn!«, zischte Kate. Später konnte sie immer noch einen neuen Kaktus erstehen.
    »Dann ist da noch das Problem mit deinem Anrufbeantworter. Ich kriege das Ding einfach nicht dazu, mir zu gehorchen. Ständig blinkt mich dieses kleine grüne Lichtchen an. Wenn ich aber versuche, die Nachrichten abzuhören, piepst die Maschine nur. Ich finde das äußerst unbefriedigend.«
    »Macht nichts«, wisperte Kate. »Fall es wichtig ist, wird der Anrufer mir sicher schreiben.« Oder eine Brieftaube schicken.
    »Ich finde, du bist nicht sehr nett. Ich gieße deine Pflanzen, füttere deine Tiere und Harley und habe deine Tiefkühltruhe mit allerlei Leckerbissen gefüllt. Du könntest wenigstens so tun, als wärst du dankbar.«
    Devlin war inzwischen in Fahrt gekommen. Niemand schien sich für den Anruf zu interessieren, der überdies weit weniger dramatisch ablief als der von Devlin. Kate wurde einen Tick lauter.
    »Liebster Andrew«, säuselte sie, »natürlich weiß ich zu schätzen, was du für mich tust. Ich weiß überhaupt nicht, was ich ohne dich machen würde. Und ich habe dich wirklich von Herzen gern. So, und jetzt streichele Susannah und Dave von mir, sag Harley, er soll seine Hausaufgaben nicht vernachlässigen, und dir schicke ich ein dickes Küsschen!«
    »Schon gut, Kate, du musst ja nicht gleich übertreiben.« Andrew klang verlegen, aber erfreut.
    »Gute Nacht, Andrew.«
    »Gute Nacht, Kate.«
    Sie schnalzte einige Kussgeräusche in den Hörer und hängte ein.
    Als sie an ihren Platz zurückkehrte, kam Devlin gerade zum Höhepunkt seiner Geschichte.
    »Schön, Sie wieder bei uns zu haben, Kate«, unterbrach er sich jovial. »Konnten Sie Ihre häuslichen Probleme ausbügeln?«
    Das Publikum kicherte. »Jedenfalls besser als Sie«, fauchte Kate.
    Mühelos kehrte Devlin zum Schluss seiner Rede zurück und ließ die Ovationen der Zuhörer selbstgefällig über sich ergehen.
    »So muss man es machen, Kate«, sagte er anschließend. »Wenn Sie möchten, gebe ich Ihnen beim Abendessen einige Tipps.«
    »Mistkerl!«, entgegnete sie, unglücklicherweise ausgerechnet in eine plötzliche Stille im Raum.
    »Haben Sie noch irgendwelche Fragen an unsere Autoren?«, wandte sich Roland ans Publikum.
    Eine Frau in der ersten Reihe meldete sich. »Ich wüsste gern, wie Sie Ihre Schriftstellerei mit Ihren häuslichen Pflichten in Einklang bringen.«
    Devlin stand auf, um ihr zu antworten. Kate flüchtete sich in einen Hustenanfall.

Kapitel 13
    »Hier ist es«, sagte Devlin und zeigte auf ein langes, niedriges Gebäude aus Stein. » The White Hart . Parkplatz hinter dem Haus.«
    »Durchgehend warme Küche«, las Kate. Sie lenkte den Wagen durch den engen Eingang zum Parkplatz und hielt neben einem Krokusbeet.
    »Wollen Sie die anderen Autos erst einmal in Augenschein nehmen? Sicherstellen, dass Ihnen keines bekannt vorkommt?« Zu ihrer eigenen Verwunderung stellte sie fest, dass sie nicht etwa scherzte, sondern dass ihr Vorschlag ernst gemeint war.
    Gemeinsam gingen sie über den Parkplatz und spähten in die wenigen abgestellten Autos.
    »Stammen die Kennzeichen alle aus dieser Gegend?«, fragte Kate.
    »Jedenfalls nicht aus London«, entgegnete Devlin.
    »Etwas Verdächtigeres als eine Packung Kleenex in diesem Wagen hier kann ich nicht entdecken.«
    »Ich habe grüne Häkelkissen und Lufterfrischer mit Pinienduft gefunden.«
    »Es beginnt zu regnen«, bemerkte Kate. »Können wir vielleicht hineingehen? Ich möchte nicht, dass meine Schuhe nass werden.«
    »Ich will noch einen Blick auf den letzten Wagen werfen.«
    Erschrocken fuhr Kate zurück. Aus dem Auto drang ein geradezu hysterisches Bellen.
    »Diese dämlichen Landeier haben ihren blöden Hund im Auto gelassen«, schimpfte Devlin. »Wahrscheinlich halten sie das hier für den neuesten Schrei in Sachen Diebstahlsicherung.«
    »Lassen Sie uns reingehen und die durchgehend warme Küche testen.«
    »Ein Drink käme jetzt auch nicht schlecht«, meinte Devlin.
    Drei Whisky später begann Devlin, sich zu entspannen.
    »Habe ich Ihnen schon gesagt, wie gut Ihnen Dunkelblau steht?«
    »Erst ein paar Mal«, erwiderte Kate. »Und ich glaube, ich habe Ihnen auch schon gesagt, dass pflaumenfarbener Cord gut mit Ihren Augen harmoniert. Können wir jetzt etwas zu essen bestellen? Ich habe einen Bärenhunger.«
    »Sie herzlose Person«, meuterte Devlin. »Sie sind eine harte,

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