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Keine Ferien ohne Pferde

Keine Ferien ohne Pferde

Titel: Keine Ferien ohne Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinto
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laufen zu den beiden Bäumen hinüber. Vielleicht folgen sie uns.“
    „Vielleicht …“
    „Ich friere allmählich.“ Stella schüttelte sich.
    „Aber es kann noch Stunden dauern.“
    „Vielleicht kommen sie gar nicht.“
    „Psst! Was war das?“
    „Was? Ich habe nichts gehört.“
    Für eine Weile lagen sie stumm da und warteten.
    „Nicholas hat sich eine Zigarette angezündet.“ Bromwyn rümpfte die Nase. „Ich kann den Tabak bis hierher riechen.“
    „Der Gestank der Motorräder wird schlimmer sein. Wenn sie kommen, wird hier alles nach Benzin riechen.“
    „Wenn sie kommen …“
    „Und dafür habe ich nun meine Lieblingsserie verpasst!“ Jocelyn verdrehte die Augen.
    „Mach dir nichts draus!“, tröstete Anne. „Diesmal ist ohnehin nichts Besonderes passiert.“
    „Wie spät ist es?“
    „Fünf vor neun.“ Bromwyn holte die Thermoskanne hervor. „Was haltet ihr von einem heißen Kaffee? Aber wir haben nur einen Becher.“
    „Mir ist gerade eingefallen, dass ich in diesen Ferien überhaupt noch nicht geritten bin“, stellte Jocelyn fest. „Das ist ungerecht!“
    „Eben – und genau deshalb sitzen wir hier. Wenn die Motorradbande ungehindert weiter ihr Unwesen treiben kann, muss Audrey ihre Reitschule schließen. Und dann ist es ganz aus mit Ponys und Reiten.“ Bromwyn dachte an Audreys sorgenvolles Gesicht, die Rechnungen des Tierarztes und an die schäbigen Boxen, in denen inzwischen schon drei verletzte Ponys standen. „Wenn das alles vorbei ist, könnten wir eigentlich die Ställe neu streichen.“
    „Gute Idee!“
    „Psst! Da kommt jemand! Legt euch schnell wieder hin!“
    Stella warf die Thermoskanne um, und Jocelyn vergaß, ihre Brille abzunehmen. Sie hörte, wie das Glas sprang, als sie sich flach auf den Boden warf.
    „Es ist ein Fahrrad“, raunte Stella.
    „Ich dachte, wir warten auf eine ganze Bande.“
    „Psst!“
    „Wollt ihr die Polizei holen?“ Anne schaute ihre Schwester ängstlich an.
    „Noch nicht.“
    Die Mädchen richteten sich vorsichtig auf. Der Radfahrer fuhr auf die Koppel zu.
    „Hoffentlich haben die Jungen sich gut versteckt.“ Bromwyn kniff die Augen zusammen.
    „Ich sehe ein Licht auf dem Weg“, flüsterte Ivor hinter den Brombeersträuchern. „Es sieht aus wie ein Radfahrer.“
    „Er ist allein.“ Nicholas drückte seine Zigarette im Gras aus. „Das ist nicht gerade eine große Beute.“
    „Vielleicht kommen noch mehr.“ James äugte durch die Zweige.
    ,Wahrscheinlich ist das nur ein Arbeiter, der auf dem Heimweg von der Spätschicht eine Abkürzung nimmt‘, dachte Nicholas. ,Ich werde hier jedenfalls nicht länger meine Zeit vertun.‘
    Ivor hielt den Stein in seiner Tasche fest umklammert. „Wer kann das sein?“, fragte er leise.
    „Der Radfahrer sieht noch ziemlich jung aus.“ Auch James war enttäuscht. „Außerdem fährt er ein Damenrad.“
    Der einsame Radfahrer hielt bei dem Gatter an, stieg ab und lauschte. Und dann sah es so aus, als ob er erleichtert aufatmete. Er wendete sein Rad und schob es wieder zurück auf den Weg.
    „War das alles?“ Ivor wunderte sich.
    „So etwas nennt man blinden Alarm.“ James wollte sich gerade wieder hinter die Sträucher ducken, als er noch einmal genauer hinschaute.
    „Das ist Daniel!“
    Und dann hatten die anderen den Jungen aus dem Grand Hotel auch erkannt.
    „Daniel!“
    „Dann seid ihr also doch da!“ Daniel schob sich die Mütze aus der Stirn.
    Nun krochen auch die Mädchen aus ihrem Versteck und liefen zögernd den Weg zur Koppel hinunter.
    Inzwischen war der Mond aufgegangen und überzog die Gesichter der Kinder mit einem kühlen, silbernen Licht.
    „Du warst das also!“ Bromwyn musterte den Jungen verblüfft.
    „Ich wollte eigentlich nur bei den Ponys nach dem Rechten sehen“, erklärte Daniel. „Am Nachmittag habe ich mehrere Stunden damit verbracht, einem Mädchen aus dem Hotel dieses blöde Fahrrad abzuschwatzen.“
    „Wir sollten vielleicht alle jetzt nach Hause gehen.“ Nicholas hatte offenbar genug. „Ich glaube nicht, dass jetzt noch etwas passiert.“
    Er ärgerte sich. Der ganze Abend war verdorben. Die Brombeerranken hatten seine Hände zerkratzt, und sein Rücken tat weh. ,Für Kinder kann so etwas ja vielleicht ganz lustig sein‘, dachte er. ,Aber ich bin zu alt für solche Spielchen.‘
    „Aber es ist erst halb zehn.“ Bromwyn strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. „So schnell sollten wir nicht aufgeben.“
    „Das finde ich auch!“ James gab

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