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Keine Ferien ohne Pferde

Keine Ferien ohne Pferde

Titel: Keine Ferien ohne Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinto
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Ausflüglern zu tun haben oder nicht“, beschwichtigte Bromwyn. „Wer ein Picknick machen will, bringt auf jeden Fall eine Tasche und eine Decke mit.“
    „Wenn du meinst …“ Nicholas zuckte mit den Schultern. „Gut, dann bist du für die Mädchen verantwortlich, Bromwyn! Und die Jungen hören auf mein Kommando. Ihr wisst, worauf es ankommt! Wir brauchen Beweise.“
    „Das habe ich schon vor Tagen gesagt“, zischte James.
    „Sollen wir nicht lieber gehen?“ Ivor trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Wenn das so weiterging, hatten Nicholas und James gleich den schönsten Streit miteinander.
    „Hat jemand Papier und Bleistift mitgebracht?“, wollte Jocelyn wissen. „Wir müssen uns vielleicht die Nummern ihrer Motorräder aufschreiben.“
    „In der Sattelkammer auf Audreys Schreibtisch liegt ein Notizblock. Hole ihn schnell! Wir warten solange hier.“
    Die Jungen gingen schon voraus. Zwischen Nicholas und James herrschte eisiges, feindseliges Schweigen. ,Das fängt ja gut an‘, dachte Ivor. ,Jetzt fehlt nur noch, dass die Motorradbande mit Fahrradketten auf uns losgeht.‘ Er umklammerte einen Stein, den er sich heimlich in die Tasche gesteckt hatte. ,Wenn sie uns angreifen, wehre ich mich. Auch wenn Audrey jede Schlägerei verboten hat.‘
    „Ich glaube nicht, dass sie überhaupt kommen“, sagte Nicholas schließlich. „Die ganze Angelegenheit ist nichts als Zeitverschwendung.“
    „Warum bist du dann nicht zu Hause geblieben?“, gab James giftig zurück.
    Sie hörten, wie die Mädchen hinter ihnen die Straße hinunterliefen. In der Ferne wurde ein Motorrad angelassen.
    „Wir sollten uns beeilen“, murmelte James.
    „Wir haben jede Menge Zeit.“ Nicholas blieb stehen und zündete sich aufreizend langsam eine Zigarette an.

„Die Ponys sind ganz friedlich“, meinte James, als sie die Koppel erreicht hatten.
    „Wie viele sind es?“
    „Drei – Northwind, Dawn und Tango. Eigentlich wollte Audrey sie auf die Weide neben der Reitschule bringen. Aber wir konnten sie zum Glück überreden.“
    „Wo verstecken wir uns?“ Ivor sah sich suchend um.
    Es war inzwischen ziemlich kühl geworden. Dunkle Wolken überzogen den blassen Abendhimmel, und aus den Brombeersträuchern klangen fremde, ungewohnte Geräusche zu ihnen herüber. Ein paar Vögel rührten sich in den Zweigen und zwitscherten schläfrig, wie Menschen, die leise im Schlaf sprechen.
    „Wir hocken uns hinter das Brombeergebüsch“, sagte Nicholas. „Dort kann uns niemand sehen.“ Er fröstelte ein wenig und dachte an das gemütliche Wohnzimmer zu Hause und an die weichen Sessel vor dem Fernseher. Bestimmt hatte sein Vater inzwischen den Apparat eingeschaltet, und Watchman, der Boxer, lag zu seinen Füßen und schlief.
    „Schnell!“, raunte Ivor. „Ich habe Motorräder gehört. Sie können jeden Augenblick hier sein.“
    „Bloß keine Panik.“ Nicholas tat sehr gelassen. „Wenn wir jetzt nervös werden, haben die Typen leichtes Spiel mit uns.“
    „Hast du nicht eben erst gesagt, die kämen überhaupt nicht?“ James grinste ironisch. „Dann ist das hier vielleicht doch keine Zeitverschwendung.“
    „Geht das schon wieder los?“ Ivor verdrehte die Augen. „Ihr seid wie zwei Kampfhähne. Könnt ihr nicht wenigstens heute Abend mal euren Streit vergessen?“
    Sie bahnten sich einen Weg durch die Brombeerranken. Es war inzwischen wieder ruhig geworden. Kein Geräusch war zu hören, nicht einmal die Vögel rührten sich in den Zweigen. Nach einer Weile rumpelte unten am Bahndamm ein Güterzug über die Schienen, und irgendwo, weit entfernt, bellte ein Hund.
    „Ich habe auch schon einmal bequemer gesessen“, maulte Nicholas. „Diese Brombeerranken kratzen ganz ordentlich.“
    „Tatsächlich?“ James hob spöttisch die Augenbrauen. „Ich fühle mich ganz wohl.“
    Am Rande der Straße hatten die Mädchen sich hinter einem Erdhügel versteckt. Sie lagen flach auf dem Bauch und kauten an einem Grashalm.
    „Willst du dich nicht auf meine Regenjacke legen, Stella?“, flüsterte Jocelyn. „Das Gras ist ziemlich feucht.“
    „Nein, danke. Es geht schon.“
    „Ich kann das Meer hören“, sagte Anne nach einer Weile.
    „Ich auch …“
    „Das Warten ist das Schlimmste. Ich wünschte, sie kämen bald.“
    „Wenn sie kommen, holen Stella und ich die Polizei“, entschied Bromwyn. „Wir laufen am schnellsten.“
    „Und wir anderen versuchen, sie abzulenken. Wir müssen Zeit gewinnen.“
    „Aber wie?“
    „Wir

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