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Keine Ferien ohne Pferde

Keine Ferien ohne Pferde

Titel: Keine Ferien ohne Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinto
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doch.“
    James seufzte.
    „Es ist jetzt zehn vor zehn, Jocelyn“, sagte er zu seiner Schwester. „Wir kommen zu spät.“
    „Wieso?“ Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Wir haben noch den ganzen Tag Zeit. Also wirklich, James, manchmal bis du ausgesprochen seltsam.“
    Aber dann machte sie sich doch zusammen mit ihm auf den Weg zum Reitstall. Der Regen schlug gegen ihre Brillengläser, und sie hatte Mühe, etwas zu erkennen. James war schon weit voraus, aber Jocelyn sah überhaupt nicht ein, warum sie sich so beeilen sollte.
    „Hallo, ihr Langschläfer!“, rief Bromwyn, als sie im Reitstall ankamen. „Aber macht euch nichts draus. Nicholas ist auch noch nicht da.“
    „Wer hat bei so einem Wetter schon Lust, früh aufzustehen?“ James schüttelte sich.
    „Und heute Abend? Was wird aus unserem Plan?“
    „Ich habe ein Stück blauen Himmel gesehen“, erinnerte Bromwyn ihre Schwester. „Groß genug, um daraus einem Seemann eine Hose zu schneidern.“
    „Ich übernachte auf jeden Fall bei euch“, meinte Stella. „Egal, was kommt.“
    Die Kinder beschlossen, sich um acht Uhr abends wieder in der Reitschule zu treffen.
    „Dann können wir immer noch entscheiden, was wir tun“, sagte Nicholas, der inzwischen auch aufgetaucht war.
    „Das Wetter wird bestimmt besser.“ James schaute zu dem grauen Himmel hinauf. „Es muss einfach!“
    Am Nachmittag zog ein Gewitter die Küste entlang, und danach hellte sich der Himmel auf.
    James und Jocelyn standen am Küchenfenster. Ein leichter Wind war aufgekommen und trieb die Wolken langsam auseinander.
    „Habe ich es nicht gesagt!“ James atmete auf.
    „Wir sollten trotzdem unsere Regenjacken mitnehmen.“ Jocelyn war immer besonders vorsichtig.
    „Der Stoff raschelt so. Dann hört man uns sofort.“
    „Du weißt, was Ma gesagt hat.“
    „Was denn?“
    „Wenn wir nicht vorsichtig und vernünftig sind, dürfen wir nie mehr abends fortgehen.“
    „Also gut, dann nehmen wir die Jacken eben mit.“ James gab sich geschlagen.
    Zum Abendessen gab es Rühreier mit Schinken und Toast.
    „Um neun Uhr seid ihr wieder zurück!“, sagte Mr. Allcott. „Ist das klar? Und bitte keine Schlägerei!“, fuhr er fort. „Ich lege keinen Wert darauf, dass ihr am anderen Tag alle in der Zeitung steht.“
    James schaute auf die Uhr. Es war erst kurz vor sechs. Wie sollte er es nur bis acht Uhr aushalten?
    „Du musst noch etwas essen, James!“ Seine Mutter musterte ihn besorgt. „Du weißt, was der Arzt gesagt hat. Du bist viel zu dünn.“
    „Aber ich hatte doch schon eine Riesenportion Rührei und zwei Scheiben Toast.“ James rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
    Als der Tisch abgeräumt war, wollte er nicht länger warten.
    „Komm, Jocelyn, wir gehen.“
    „Aber es ist noch viel zu früh.“
    „Das macht nichts.“
    Sie zogen ihre Regenjacken an, und Jocelyn steckte sich zur Sicherheit noch eine Taschenlampe ein.
    Die Straßen waren noch nass, als sie sich auf den Weg machten.
    „Ist das nicht spannend?“ James stürmte aufgeregt aus der Tür. „Ich wette, ich werde diesen Abend nie vergessen.“
    „Du gehst mir auf die Nerven“, murmelte seine Schwester. „Wir haben noch massenhaft Zeit. Dabei wollte ich unbedingt noch meine Lieblingsserie im Fernsehen sehen.“
    Als sie in der Reitschule ankamen, war von den anderen noch niemand da. Der Hof war leer – nur die Ponys standen in ihren Boxen und knabberten friedlich an ihren Heunetzen.
    „Ich wusste ja, dass wir zu früh sind.“ Jocelyn vergrub schlecht gelaunt die Hände in den Taschen.
    „Besser zu früh als zu spät.“
    „Ich werde bestimmt wunderbar schlafen.“ Stella sah sich in dem Schlafzimmer der drei Fisher-Schwestern um. Die ganze Familie war so sehr bemüht, es ihr recht zu machen, dass sie ein wenig verlegen wurde. Außerdem hatte sie Angst vor Mr. Fisher. Er war ihr unheimlich, mit seinem wilden Haar und den Farbspritzern auf dem Hemd und an den Händen. Wenn er vor ihr stand, blieb ihr das Wort im Hals stecken, und sie merkte, wie ihre Wangen rot und heiß wurden.
    Maria hockte mit einer Gipsmanschette um den Hals vor dem Fernseher und schaute sich einen Tierfilm an.
    „Wie ich euch beneide!“, seufzte sie. „Ich wäre zu gerne heute Abend dabei. Aber Ma erlaubt es nicht. Dass dieser Halswirbel auch gleich brechen musste!“
    „Wir erzählen dir ganz genau, wie es gewesen ist“, tröstete Stella.
    Kurz darauf machten sich die Mädchen – bepackt mit einer Thermoskanne

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