Keine große Affäre

gemeinsam gingen sie in den rotglühenden Sonnenuntergang.
     
    Zur selben Zeit, am anderen Ende der
Welt, beobachtete Alison Ben dabei, wie er in einem Sandkasten im Central Park
herumstolperte.
    »Ist das Ihrer?« Neben ihr auf der
Bank saß eine Frau mit einem Baby im Kinderwagen.
    »Ja«, sagte Alison und lächelte ihrem
Kind stolz zu. »Er wird heute ein Jahr alt!«
    »Herzlichen Glückwunsch!« rief die
Frau zu ihm herüber. »Er ist süß!« sagte sie zu Alison.
    Sie wandte sich zu ihr. »Danke.«
    Die Frau war ungefähr so alt wie sie,
hatte lange, dunkle Locken und trug echte Gucci-Halbschuhe.
    »Ist das Ihr erstes?« fragte sie und
deutete auf das schlafende Baby im Kinderwagen.
    »Ja. Und er?«
    »Auch.«
    »Wir haben ein bißchen lange
gebraucht, aber dann haben wir’s endlich geschafft«, scherzte die Frau. »Es
gibt viel, was sie einem vorher nicht erzählen, nicht?«
    »Na ja, sie tun es schon, aber man
glaubt es nicht«, stimmte Alison zu, die begeistert auf das
Freundschaftsangebot reagierte.
    »Eine Menge Nachteile, wie die
schlaffe, gerupfte Hühnerhaut am Bauch, aber auch viele schöne Dinge...«
    »Ach, wirklich? Was zum Beispiel?«
fragte Alison scherzhaft.
    »Na ja. Zum Beispiel lernt man Leute
kennen. Man fängt in Parks Gespräche an. Das machen nur Verrückte oder Leute
mit Kindern«, sagte ihre neue Freundin lachend. »Kinder verbinden.«
    »Ja«, stimmte Alison zu. Ihr schossen
Szenen aus Bens erstem Lebensjahr durch den Kopf.
    Sie kehrte wieder in die Gegenwart
zurück und lächelte die neue Mutter neben ihr an.
    »Ja«, sagte sie. »Das finde ich auch.«
     
    Ende