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Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Titel: Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorelei Mathias
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des Tages bereits vergessen.
    »Na, Maffew – dein Stalker natürlich!«
    »Ach, jetzt mach dich nicht lächerlich! Der hat mich doch längst vergessen. Aus den Augen, aus dem Sinn.«
    »Ruf mich an, wenn du mich brauchst«, sagte Duncan, sichtlich um Ernst bemüht, dennoch brach ein freches Grinsen hervor. Als sie die Old Compton Street erreicht hatten, verabschiedeten sie sich voneinander und gingen getrennte Wege. Amelie vergaß jedoch nicht, Duncan genüsslich viel Glück für sein »Slow Date« zu wünschen.
    Dann wanderte sie durch die geschäftigen Straßen von Soho, mit ihren Cafés und Bars und Restaurants, voll von fröhlich schwatzenden Leuten, die auf Sofas lümmelten oder an Tischen zusammensaßen. Abermals fiel ihr auf, wie viele davon Pärchen waren. Nein, das kümmert mich nicht, sagte sie sich entschlossen, zündete sich eine Zigarette an und kuschelte sich tiefer in ihre Jacke. Nein, sie war gerne Single. Stalker oder nicht Stalker, sie war erfolgreich, glücklich, unabhängig und frei.
    Als Amelie in der All Bar One eintraf, saß Claire bereits an ihrem Lieblingstisch am Fenster, vor sich eine Flasche Pinot Grigio und zwei volle Gläser. Als Amelie auf ihre Freundin zuging, fiel ihr auf, dass diese aufgeregt zu sein schien, nicht ihr übliches, gelassenes Selbst – sie trommelte nervös mit den Fingern auf die Tischplatte und warf ungeduldige Blicke auf ihre Armbanduhr.
    »Entschuldige, ich bin zu spät. Wieder mal im Büro aufgehalten worden«, verkündete Amelie, während sie sich aus Jacke und Schal wickelte.
    »Ja, ja, blabla«, sagte Claire schmunzelnd. Seit sie sich kannten, hatte Amelie es so gut wie nie geschafft, pünktlich zu sein – was sie auf ihre »starke künstlerische Ader« zurückführte.
    »Na jedenfalls, Prost!«, sagte sie und hob ihr Glas. Amelie setzte sich.
    Man stieß an. »Danke, Schätzchen. Also, was hast du mir so Wichtiges mitzuteilen? Raus damit, die Spannung bringt mich fast um!«
    Claire grinste nur.
    »Ist es die Beförderung, für die du so hart gearbeitet hast?«, fragte Amelie.
    Claire schwieg, doch ihr Grinsen wurde womöglich noch breiter.
    »Das ist es, oder? Du hast die Beförderung gekriegt!«, quiekte Amelie freudenstrahlend. »O Mann! Du bist ja auch so gut, ich hab’s dir doch immer gesagt! Ich wusste, du kriegst den Job! Und – was hat diese Ziege Katie dazu gesagt? Die ist jetzt sicher grün vor Neid!«
    Claire sagte immer noch nichts. Sie ergriff mit der linken Hand ihr Glas und führte es zum Munde.
    »Was ist? Warum sagst du nichts? Ich hab Recht, oder?«
    Claire wedelte grinsend mit den Fingern, die das Glas umspannten. Sie schien auf eine Reaktion von Amelie zu warten. Ihre Augen funkelten beinahe so hell wie der Diamantring an ihrem Finger.
    »Ach du großer Gott!«, kreischte Amelie. »Ist es das, was ich glaube? O mein Gott, Claire!«
    »Dan hat mich gestern Abend gefragt!«, stieß Claire strahlend hervor. »Ich weiß, was du denkst; was du sagen wirst. Aber ganz ehrlich, Am, ich war mir noch nie im Leben so sicher, noch nie. Ich wusste, dass er seit Paris darüber nachdachte und dachte zuerst, ich sei vielleicht noch nicht bereit... aber dann hat irgendwas in mir ›klick‹ gemacht, und ich wusste, dass ich bereit war, zu heiraten. Ja, ich sehe überhaupt keinen Grund, noch länger damit zu warten!«
    »Ach, Claire, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll«, stammelte Amelie. Als sie sah, wie sich Enttäuschung auf Claires Miene breitmachen wollte, fügte sie hastig hinzu: »Aber du weißt hoffentlich, wie sehr ich mich für dich freue, oder?« Amelie stand auf und umarmte ihre Freundin herzlich. »Es ist toll, ehrlich. Ich war bloß so überrascht. Aber... ich kann mir keinen besseren Mann für dich vorstellen, Claire. Du verdienst den besten, ehrlich.« Amelie erschauderte und sagte: »Igitt, wie ich mich anhöre – all diese Klischees!«
    »Manchmal sind gerade die am passendsten«, sagte Claire. »Ich weiß, wie du über die Ehe denkst, Amelie, du hast mir oft genug damit in den Ohren gelegen, aber...«
    »Ja, ich weiß«, sagte Amelie. »Aber irgendwie... ja, ich glaube irgendwie kann ich mich sogar mit dem Gedanken abfinden, dass du heiratest... Und ich wollte auch sagen, dass du neulich wohl Recht hattest – ich war wirklich ein bisschen bitter und vielleicht sogar neidisch auf dich und Dan...«
    »Ach, du dummes Huhn«, sagte Claire liebevoll.
    »Na ja und hinzukommt, dass ich mir sicher bin, als elende, vertrocknete alte

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