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Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Titel: Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorelei Mathias
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dass man geduldig auf die Liebe warten muss, dass sie dann kommt, wenn man sie am wenigsten erwartet. Ihr müsst also Folgendes tun: Ihr müsst euch überlegen, wie ihr diese ›neue‹ Botschaft rüberbringt – so eindrucksvoll wie möglich! Die Erkenntnis, dass sich die Zeiten geändert haben, dass man, mithilfe von Fast Love, die Liebe erzwingen kann. Man hat uns all die Jahre angelogen! Newsflash: Man kann rausgehen und die Liebe aus eigener Kraft finden! Teufel – wer weiß, ob Speed-Dating wirklich funktioniert, aber darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass wir die Leute von dieser neuen Erkenntnis überzeugen müssen, und indem wir das tun, müssen wir sie davon überzeugen, dass es funktioniert, dass sie gehen und es probieren müssen!« In diesem Moment begann Joshs Handy die Melodie von »Baby Love« von den Supremes zu dudeln. »Entschuldigt, ich muss rangehen. Aber viel Glück! Ich komme später noch mal zu euch.« Und damit verschwand er.
    Amelie beugte sich aufgeregt zu Duncan hinüber.
    »Ich HAB’S!«
    »Was? Sag schon!«
    »Ein Skript, ein Kurzfilm.« Amelie erhob sich, ihre blauen Augen funkelten. »Okay, das ist jetzt ganz spontan, so wie’s mir in den Kopf kommt: Wir sehen vor uns eine dunkle Gasse. Unheimliche, unterschwellig bedrohliche Musik.« Amelie begann auf und ab zu gehen. »Zwei Männer. In schwarzen Mänteln, schwarzen Sonnenbrillen, Philip-Marlowe-Hüten. Sie tauschen zwielichtige Blicke. Einer bekommt eine Nachricht über sein Walkie-Talkie und nickt dem anderen zu. Ein Auto fährt vor, ein schwarzer Mercedes. Sie steigen ein. Ihr Chauffeur nickt, und sie fahren los.
    ›Wer ist es?‹, fragt einer der Männer. ›Collins?‹
    ›Collins haben sie schon. Nein, es ist viel schlimmer. Es ist Ross.‹
    Wenig später fahren sie vor einem Einkaufszentrum in Albuquerque vor, Juni 1967. Eine Menschenmenge hat sich versammelt, alle wollen Diana Ross und die Supremes singen hören. Während die Männer in Schwarz die Halle stürmen, hört man im Hintergrund die Supremes ›You can’t hurry love‹ zirpen. Die Zuschauer sind begeistert, total aus dem Häuschen, Schulkinder, junge, unschuldige Teenager, Männer und Frauen allen Alters, usw. Die Männer in Schwarz durchbrechen den Ring aus Sicherheitskräften, springen auf die Bühne und schnappen sich Diana Ross.
    ›Sie kommen mit uns, Ms Ross.‹
    Schnitt. Wir sehen, wie die Männer eine zornige Diana Ross in den Mercedes schubsen. Auf dem Rücksitz sitzt bereits Phil Collins, verschwitzt, unrasiert, offenbar hat es ihn ebenso unversehens erwischt. Er schaut Diana erschrocken, aber auch erfreut an. Beide haben keine Ahnung, dass man sie in eine Art Gefängnis bringen will, als Strafe dafür, die Menschheit jahrzehntelang belogen zu haben.
    Am Schluss sagt eine Stimme aus dem Off: › You can’t hurry love ‹ – wer behauptet das?! Niemand . Fast Love – Großbritanniens beliebteste Speed-Dating-Company. Es wird Zeit, dass Sie aufstehen und der Liebe einen Schubs geben.
    Okay, die Schlusszeilen sind blöd, aber es ist ein Anfang, oder?«
    »Einfach fantastisch, Amelie!«, rief Duncan lachend aus. »Das ist so verrückt, so abgefahren, so doof! Damit erregen wir bestimmt Aufmerksamkeit! Und man könnte das Ganze mit ein paar richtig schön kitschigen Reklamepostern ergänzen!«
    In diesem Moment klingelte Amelies Handy. Mit der Vorstellung eines riesigen Reklameposters vor Augen, auf dem eine traurig aus der Wäsche guckende Diana Ross zu sehen war, hob Amelie kichernd ab. »Hallo? Hier Amelie.«
    »Hi, Am. Ich bin’s, Jack.«
    Amelie blieb fast das Herz stehen. In der Begeisterung des Augenblicks hatte sie ganz vergessen, dass sie die Anrufer checken musste, bevor sie ranging, um eventuelle Übergriffe von Maffew und Jack zu vermeiden; Letzterer bombardierte sie seit Tagen mit Anrufen.
    »Am! Was ist los mit deinem Handy? Ich versuche seit Tagen, dich zu erreichen!«
    »Ach...« Amelie schüttelte ärgerlich den Kopf. Wieso war sie bloß rangegangen? »Es hat seinen Grund, warum ich nicht rangegangen bin. Ich will nämlich nicht mit dir reden, Jack. Und dieser Anruf ist hiermit beendet. Tschüss.«
    Sie wollte die Verbindung schon abbrechen, als sein lautes Flehen zu ihr drang. Zögernd hob sie den Hörer wieder an ihr Ohr.
    »Bitte, Amelie, bitte leg nicht auf. Sicher hast du, tief im Innern, mit mir reden wollen. Du kannst mir doch nicht ewig aus dem Weg gehen.«
    »Nein. Und ja, das kann ich durchaus, Jack. Das tue ich schon

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