Keine Kuesse für den Boss
hinauf in sein Schlafzimmer. Dort löste sie seine Krawatte, streifte ihm Hemd, Hose und Schuhe ab.
„Schlaf jetzt“, sagte sie sanft.
Alex legte sich hin. „Ich möchte, dass du bei mir bleibst.“
„Das werde ich auch“, beruhigte sie ihn und legte sich in ihrem Schlafanzug mit den rosa Schweinchen ebenfalls ins Bett.
„Ich …“, begann er, doch sie ließ ihn nicht ausreden.
„Schlaf jetzt einfach, Alex.“ Sie legte die Arme um ihn und schmiegte sich an ihn.
10. KAPITEL
Alex hatte keine Lust, sich zu bewegen, so zufrieden fühlte er sich: Dani lag eng an ihn gekuschelt und wärmte ihn angenehmer als die weichste Wolldecke. Der Moment war so schön, dass nichts anderes zu zählen schien. Mehr brauchte Alex nicht.
Im schwachen Licht des frühen Morgens betrachtete er die schlafende Dani. Er hatte noch nie etwas so Schönes gesehen und wünschte sich sehr, sie würde glücklich werden. Alex wurde warm ums Herz, als er daran dachte, wie liebevoll sie sich am Vorabend um ihn gekümmert hatte. Durch ihr ehrliches, tiefes Mitgefühl war etwas in seinem Innern zum Schmelzen gebracht worden. Auch er war wirklich an Dani als Menschen interessiert.
Sicher war es ihr unendlich schwergefallen, ihm von ihrem Vater zu erzählen. Trotzdem hatte sie es getan – um ihm, Alex, zu helfen. Nun konnte er sie auch besser verstehen. Und er wollte noch mehr erfahren, er wollte alles erfahren: Warum Dani so allein war und was sie sich davon erhoffte, ihren Bruder zu finden.
Als Alex aufstand, erfüllte ihn noch immer jenes friedliche Gefühl, das sogar seine Wut und Hilflosigkeit wegen Patrick ein wenig vertrieben hatte. Mit tollem Sex hatte das nichts zu tun, denn er und Dani hatte am Vorabend ja gar nicht miteinander geschlafen. Nein, so einfach war das nicht zu erklären …
Kurz vor Mittag stand Alex in Jeans und T-Shirt vor Danis Schreibtisch, was sie verwirrte. Sollte er nicht bei der Arbeit sein?
„Komm, wir hauen ab.“ Er lächelte jungenhaft.
Dani wies auf den Stapel Briefe vor sich, aber Cara versicherte ihr, sie könne ruhig gehen.
„Wohin wollen wir denn?“, fragte Dani, als sie im Wagen saßen.
„Mir ist gerade klar geworden, dass du seit deiner Ankunft in Neuseeland nur gearbeitet hast“, erwiderte Alex. „Deswegen habe ich mir eine Überraschung für dich überlegt.“
Er sprühte vor Charme und schien ein ganz anderer Mensch zu sein als der erschöpfte, verletzte Mann vom Vorabend. Dani spürte vor lauter Vorfreude ein Kribbeln im Bauch. Daran, dass ihr Leben durch ihre Gefühle für Alex noch komplizierter werden würde, wollte sie jetzt nicht denken.
„Ich habe dir deine Jeans und deine Turnschuhe mitgebracht, damit du dich umziehen kannst.“
Sie nahm seinen Vorschlag an, während Alex den Wagen zu einem gut besuchten Sportplatz lenkte und dort zum Halten brachte.
„Heute ist Spiel- und Sporttag einer der Schulen, die der Whistle Fund unterstützt. Da wird Hilfe bei der Betreuung der Jugendlichen gebraucht.“ Alex sah sie ein wenig verlegen an. „Keine so tolle Überraschung, aber hast du trotzdem Lust?“
Dani blickte durch die Bäume zum Fußballfeld, wo orangefarbene Hütchen aufgestellt wurden. „Na klar, ich bewege mich gern.“
„Ich weiß.“ Alex lächelte frech.
„Aber was ist mit dir? Musst du nicht arbeiten?“
„Das kann ich auf heute Abend verschieben“, erwiderte er.
„Gib’s zu: Es gib nichts, was dir so viel Spaß macht wie das Jonglieren mit Geld“, neckte Dani ihn. „Du wüsstest gar nicht, was du ohne deine Arbeit tun solltest!“
„Stimmt.“ Er lächelte seufzend. „Aber ab und zu schwänze ich auch gern.“
Sie gingen zum Spielfeld, wo ein Trainer mit Trillerpfeife den wenigen Erwachsenen Anweisungen gab. „Zuerst ein paar Übungseinheiten, später wird gespielt.“
Die Jugendlichen wurden in Achtergruppen eingeteilt und übten, einander zuzuspielen, es wurde gesprintet und das Spielen als Mannschaft geübt.
Dani hatte viel Spaß mit ihrer Gruppe und sah immer wieder zu Alex hinüber, der offenbar ausgesprochen gut trainiert war. Aber auch sie konnte mithalten. Immer wieder sahen sie einander an und lächelten.
Richtig gut wurde es dann jedoch, als es mit dem Touch Rugby losging. Dani feuerte ihre Mannschaft an und merkte kaum, dass sie schon seit zwei Stunden auf dem Spielfeld war. Als zum Schluss den Siegern applaudiert wurde, kam Alex zu ihr hinüber.
„Die Gewinner wollen gegen die Erwachsenen spielen. Bist du dabei?“
„Na
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