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Keine Kuesse für den Boss

Keine Kuesse für den Boss

Titel: Keine Kuesse für den Boss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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ablenken wollen. Und dabei hat der Arme sich weit mehr eingehandelt, als er vermutet hätte, dachte sie.
    „Ich habe einen DNA-Test machen lassen, der die Sache bestätigt hat“, fuhr Alex fort, der seine Wut nur mühsam unter Kontrolle hatte.
    „Die Menschen lügen aus den verschiedensten Gründen, Alex“, sagte Dani bemüht ruhig. „Ich will damit nichts gutheißen, aber vielleicht musst du nach den Gründen fragen.“
    „Es gibt keine Entschuldigung für dieses Verhalten.“
    „Manche Menschen lügen auch, um jemanden zu schützen – manchmal sich selbst, manchmal aber auch andere. Vielleicht haben die beiden gelogen, weil sie dir nicht wehtun wollten.“
    „Nichts gewusst zu haben tut aber noch viel mehr weh, Dani.“ Er entzog ihr seine Hände. „Ich hatte mich oft gefragt, ob meine Mutter vergewaltigt worden war.“
    „Oh, Alex …“ Vor Mitgefühl zog sich ihr das Herz zusammen.
    „Und die beiden habe nichts dagegen unternommen, dass ich mir ganz umsonst furchtbare Sorgen gemacht habe. Das kann ich ihnen nicht verzeihen.“ Gequält sah er sie an. „Ich will nichts mit Patrick zu tun haben und kann einfach nicht glauben, dass er mein Vater ist.“
    Ich muss ihm helfen, dachte Dani, irgendwie. Denn sie kannte die heftige Ablehnung, die ihn erfüllte – und die Angst, dass auch er einen Teil der Schlechtigkeit geerbt hatte.
    „Ich habe dich auch angelogen, Alex“, sagte sie leise. „Meine Mutter ist tot, wie ich gesagt habe, aber mein Vater nicht.“
    Alex blickte sie starr an.
    Dani atmete tief ein und sprach das aus, das sie mit aller Macht zu vergessen versuchte: „Er ist im Gefängnis. Aber für mich ist er an dem Tag gestorben, als er meine Mutter besuchte, die im Sterben lag – und ihr den letzten Rest ihrer Ersparnisse stahl.“ Dani erzählte das nicht, weil sie Alex’ Mitgefühl wollte, sondern um etwas zu verdeutlichen. „Er ist unehrlich und hintertrieben und hat schon alles Mögliche verbrochen: Diebstahl, Betrug … ein mieser Kerl, der todkranke Menschen bestiehlt.“ Sie hasste ihn so sehr, dass ihr Herz nur beim Gedanken an ihn wie verrückt schlug. „Zwischen den Strafen, die er verbüßte, ist er immer mal wieder in unserem Leben aufgetaucht, wenn sich ihm gerade nichts Besseres bot. Dann hat er sich bei Mum eingeschmeichelt und ihr weisgemacht, er hätte sich geändert. Das war immer gelogen. Und bis zum Schluss hat er sie beklaut. Er hat kein Gewissen, kein Mitgefühl, nichts.“
    Doch auch Dani hatte ihrem Vater immer wieder glauben wollen. Und so hatte er nicht nur ihre Mutter bestohlen, sondern auch sie: Er hatte sich ihre Kreditkarte genommen und ausgereizt.
    Sie ließ Alex’ Hände los und schob sich den Pony aus der Stirn. „Er ist mit mir verwandt, aber ich bin ganz anders als er, Alex“, sagte sie eindringlich. „Es hat nichts zu bedeuten, wer dein leiblicher Vater ist. Du bist nicht er und wirst es auch nicht sein. Du bist du . Alle Menschen sind einzigartig. Wir werden von Erfahrungen und Erlebnissen geprägt, nicht nur von unseren Genen.“
    „Das stimmt.“ Auf Alex’ Gesicht zeigte sich nur ein Schatten seines sonst so strahlenden Lächelns, aber Dani war trotzdem froh darüber. Dann wurde er plötzlich wieder ernst.
    „Danke, dass du mir das anvertraut hast“, sagte er.
    „Ich denke nicht gerne an ihn.“
    „Das kann ich verstehen.“ Starr blickte Alex auf den Couchtisch und wirkte zu erschöpft, um sich zu bewegen.
    „Du musst wohl entscheiden, ob du Kontakt zu Patrick haben willst oder nicht“, sagte Dani sanft.
    Er schüttelte langsam den Kopf. „Nein, ich will nichts mit ihm zu tun haben.“
    „Das musst du auch nicht, Alex.“ Sie lächelte traurig, denn sie konnte seinen Schmerz spüren, als wäre es ihr eigener. „Dein Handy hat gar nicht gepiepst“, stellte sie überrascht fest, denn das war außergewöhnlich.
    Alex zuckte zusammen. „Ich habe es ausgeschaltet und sollte besser mal nachsehen, ob ich Nachrichten oder Anrufe bekommen habe.“
    „Gib es mir“, verlangte Dani.
    Ihre Blicke begegneten sich, und dann reichte er ihr schweigend das Handy. Sie legte es auf die Armlehne des Sofas.
    Ob sie die Vergangenheit und die Suche nach Antworten zumindest einige Stunden vergessen könnten, um sich auszuruhen und den Schmerz zu lindern?
    „Du bist müde und solltest ins Bett gehen“, sagte sie, denn sie beide hatten die ganze Woche nicht ausreichend geschlafen.
    Dani stand auf, zog Alex auf die Füße und führte ihn die Treppe

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