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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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um ihn zur Vernunft zu bringen? Da ihr beide Ideen hoffnungslos schienen, ließ sie sich von Marcus mit einem Gespräch über die Friedensfeierlichkeiten ablenken. Insgeheim hoffte sie von ganzem Herzen, seinem Schutzengel würde mehr einfallen als ihr.
    Fünfzig Meilen von dem kleinen Cottage entfernt saß Lady Winforde im Salon von Hardy House. Lord Winforde, lässig in einem Sessel lümmelnd, blickte ungläubig durch sein Lorgnon auf das drahtige Individuum, das er beauftragt hatte, seine geflohene Braut ausfindig zu machen.
    „Sie entdecken in all diesen Wochen keine Spur von der Göre, und jetzt verlangen Sie auch noch Bezahlung?“
    Joshua Carter erkannte mit erfahrenem Blick einen fetten, rücksichtslosen Schurken in seinem Arbeitgeber. Der Blick aus den blassen Stielaugen ruhte mit einem so gehässigen Schimmer auf ihm, dass er erschauderte. Hier hieß es, behutsam vorzugehen, wollte er nicht seine Ausgaben für den ganzen vergangenen Monat verlieren. Zu seinem großen Bedauern würde er sein Problem dann allerdings dem nächsten Friedensrichter vortragen müssen. So leicht legt mich selbst ein Baron nicht herein, dachte er grimmig.
    „Das Mädchen verhielt sich sehr schlau, Lord Winforde“, erwiderte er mit bewundernswerter Zurückhaltung, wie er selbst fand.
    Die Mutter des Barons schnaubte verächtlich. „Die kleine Hexe hat einfach Glück gehabt. Sie besitzt weniger Verstand als ein neugeborenes Kätzchen.“ Womit sie die Hand ausstreckte und sich noch ein Stück von dem köstlichen Zuckergebäck nahm.
    „Wie viel oder wenig Verstand mein Mündel auch besitzt“, warf ihr Sohn ungeduldig ein, „sie muss gefunden werden. Und man sagte mir, Sie seien der beste Mann dafür.“
    In seinen Kreisen galt Carter als unerbittlich. Wenn es darum ging, jemanden dem Henker zu übergeben, tat er es, ohne mit der Wimper zu zucken. Deswegen konnte der ehemalige Bow-Street-Konstabler sich auch nicht erklären, warum ihm bei dieser Angelegenheit so unwohl zumute war. Sein Gefühl warnte ihn davor, die geflohene Erbin ihrem rechtmäßigen Vormund zu übergeben. Allerdings bot Winforde ihm eine große Belohnung für ihre Ergreifung, und Carter musste an seinen Stolz denken. Sprach sich erst herum, dass er sich von einem Weibsbild überlisten ließ, wäre sein guter Ruf für immer ruiniert.
    „Vielleicht ließen Sie sich von einem unangebrachten Anfall von Ritterlichkeit irreleiten“, meldete sich die Dame gelangweilt zu Wort, als ginge sie das Gespräch nichts an.
    Carter war empört. „Ich habe geholfen, Fancy Payne an den Galgen in Tyburn zu bringen, also kann keiner sagen, ich würde meine Pflicht nicht erfüllen, nur weil es sich um eine Frau handelt.“
    „Wollen wir es hoffen. Nehmen Sie gefälligst zur Kenntnis, Carter: Wir bezahlen für Ergebnisse. Allerdings sind bis jetzt keine zu erkennen“, warf Lord Winforde unnötigerweise ein.
    „Ich werde sie schon finden“, beteuerte Carter, grimmig die Zähne zusammenbeißend, sodass das kantige Gesicht sogar noch bedrohlicher wirkte. Insgeheim war er entschlossen, einem bestimmten Hinweis zu folgen, der ihm besonderer Überprüfung zu bedürfen schien.
    „Enttäuschen Sie uns nicht wieder“, bemerkte Lady Winforde ohne nennenswertes Interesse. „Bezahl den Mann, mein Sohn“, fügte sie hinzu, und man schied mit einem auffallenden Mangel an Herzlichkeit voneinander.
    „Warum sollte er dieses Mal erfolgreich sein, wenn er es bisher nicht gewesen ist, Mama?“, beschwerte Winforde sich gereizt, kaum dass die Tür sich hinter ihrem Besucher geschlossen hatte.
    „Mein lieber Junge, diesem Mann bedeutet sein Ruf mehr als alles andere. Niemals würde er zulassen, von einem Mädchen überlistet zu werden, das kaum aus dem Schulzimmer heraus ist. Ausgerechnet ein Ordnungshüter wie er, der schon die schlimmsten Verbrecher eingefangen hat. Hättest du außerdem besser Acht gegeben, wäre sie immer noch bei uns und all dieser Aufruhr nicht nötig.“
    „Ich habe sie noch nie leiden können“, sagte er mürrisch. „Und heiraten will ich sie auch nicht.“
    Seine liebende Mama verdrehte die Augen. „Was für ein Dummkopf du bist! Du brauchst sie doch nur zum Altar zu führen. Schon ein paar Monate später könnte sie einem tragischen Unfall zum Opfer fallen, und all unsere Sorgen könnten für immer vergessen sein.“
    „Mord, Mama?“ Eine Mischung aus ehrfürchtiger Bewunderung und Entsetzen schwang in seinem Ton mit.
    „Ach, was. Sie zwingt uns doch im

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