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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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dir einen Gefallen tut. Ich bin dir jedoch eine zu gute Freundin, um dich ihr auf Gnade oder – was viel wahrscheinlicher ist – Ungnade auszuliefern.“
    „Du bist eine großartige Frau, Lydia. Wärest du nicht so altmodisch, ausgerechnet in deinen Gatten verliebt zu sein, würde ich dich einfach entführen – Schulden hin, Schulden her.“
    Lydia lächelte, aber ihr Blick blieb ernst. „Warst du denn niemals verliebt, Marcus? Und weiche mir nicht aus, indem du mir von deinen zahlreichen Affären erzählst, denn einige davon habe ich selbst miterleben dürfen und weiß also genau Bescheid.“
    Das Gespräch bewegte sich in eine Richtung, die Marcus eher unangenehm war. „Was ist denn falsch daran, eine Frau zu begehren, wenn man sie schon nicht lieben kann?“, fragte er unbehaglich.
    Insgeheim hielt er sich allerdings vor Augen, wie falsch es erst wäre, ein junges Mädchen, das so offensichtlich eine Unschuld war, mit seinen unehrenhaften Aufmerksamkeiten zu belästigen. Selbstverständlich beabsichtigte er nicht, Lydia von seinem Zustand fast ständiger Erregung, der ihn plagte, seit er ihr neues Hausmädchen geküsst hatte, zu erzählen. Schon bald wird meine lächerliche Leidenschaft sich legen, beruhigte er sich.
    „Ich habe bereits früh in meinem Leben erfahren, dass die Liebe eine Art Besessenheit ist, gegen die man tunlichst ankämpfen sollte“, fügte er ehrlich hinzu.
    „Durch deinen Vater doch sicher nicht. Er kann unmöglich so verliebt gewesen sein. Immerhin heiratete er schon sechs Monate nach dem Tod deiner Mama ein zweites Mal.“
    „Wenn man bedenkt, wie sehr sie sich während der ganzen Zeit ihrer Ehe nach einem anderen Mann verzehrte, wundert es mich, wie mein Vater überhaupt so lange warten konnte. Er war kein geduldiger Mann und hatte die Besessenheit, die ihn einst dazu trieb, meine Mutter zu heiraten, schon seit Langem überwunden. Leider begingen sowohl meine Mutter als auch ihre Schwestern den Fehler, sehr unweise und sehr intensiv zu lieben. Damit ist das Pensum unserer Familie für die nächsten Generationen erst einmal erfüllt.“
    Bekümmert schüttelte Lydia den Kopf. „Wann immer ich die traurige Geschichte deiner Mutter höre, frage ich mich, wieso niemand ihr gehörig den Kopf zurechtgesetzt und ihr ein Mittel für ihre überreizten Nerven gegeben hat.“
    „Sehr viel hätte dadurch verhindert werden können, keine Frage“, stimmte Marcus ihr mit einem amüsierten Lächeln zu.
    „Was Nicks Mama angeht: Nicht nur war sie so geschmacklos, mit ihrem Diener durchzubrennen, sondern ertrank dann auch noch! Und ausgerechnet im Mittelmeer! Wie unglaublich dumm von ihr.“
    Er quittierte ihre Worte mit lautem Gelächter. „Du bist wirklich einmalig. Bitte tu mir den Gefallen und ändere dich nie.“
    „Das kann ich dir versprechen“, sagte sie schmunzelnd. Doch sogleich wurde sie wieder ernst. „Ach, Marcus, du willst doch diese fürchterliche Rashton nicht wirklich heiraten? Du kannst sie nicht einmal leiden!“
    „Gerade deswegen ist es auch unwahrscheinlich, dass ich ihr wehtue. Sie ist ideal für meine Zwecke, denn sie erwartet von mir nur den Titel, und den kann ich ihr geben.“
    „Wenn ihr nicht einmal Respekt füreinander empfindet, gibst du ihr nichts, was wirklich zählt, Marcus“, wandte Lydia bedrückt ein. „Musst du dich wirklich mit einer so lieblosen Verbindung abfinden?“
    „Eine Vernunftehe nennt man so etwas, liebe Lydia. Die meisten Menschen unseres Standes gehen eine solche Ehe ein.“
    „Ich hätte Ned selbst dann genommen, wäre er ein Bettler gewesen“, sagte sie leise.
    „Was nur beweist, was für ein selten guter Mensch du bist.“
    „Jede Frau möchte geliebt werden, nicht nur erworben. Außer vielleicht die Person, die du in Betracht ziehst.“
    Das Bild einer Frau, die nicht Miss Rashton war, erschien plötzlich vor seinem inneren Auge. Gereizt schüttelte er den Kopf, als könnte er es so verscheuchen.
    „Dieses kaltherzige Geschöpf“, fügte Lydia beschwörend hinzu, „wird euch beide unglücklich machen.“ Sie sah ihn lächeln und seufzte. „Aber du bist dickköpfig wie ein Maultier und wirst dich nicht von mir überzeugen lassen.“
    „Während du natürlich ein sehr nachgiebiges Naturell besitzt.“
    „Nein“, gab sie zu, „denn ich ertrage es ebenso wenig zu lügen, wie angelogen zu werden.“
    „Ich auch nicht, meine Liebe, ich auch nicht“, erwiderte er leise.
    Sollte sie jetzt wütend werden oder ihn schütteln,

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