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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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Grunde dazu. Hast du nicht selbst gesagt, du könntest sie nicht leiden?“
    „Aber das heißt doch nicht, dass ich sie beseitigen will!“
    „Nicht so laut, Esel! Da du zu feige bist, um auf die Stimme der Vernunft zu hören, behalte sie eben – undankbar und zänkisch, wie sie ist.“
    „Ja, das ist sie wirklich“, stimmte er nachdenklich zu. Die Meinung seines Mündels über seine Gewohnheiten, seine Person und seinen Charakter konnten nicht als schmeichelhaft bezeichnet werden. „Auch wenn eine Frau ihren Gatten nicht belasten darf, könnte ja jemand ihrem Geschwätz Gehör schenken und uns in Teufels Küche bringen. Du hast recht, Mama. Es ist viel besser, sie ein für alle Mal loszuwerden.“
    „Ach, Granby, irgendwann wirst du zweifellos feststellen, dass ich immer recht habe“, teilte seine Mutter ihm hoheitsvoll mit und widmete sich wieder ihrem Zuckergebäck.
    Thea fand keinen Schlaf. Zu sehr schwankte sie zwischen dem Verlangen, sich Lord Strensham anzuvertrauen, und der Angst davor, von ihren skrupellosen Verwandten entdeckt zu werden. Die Wochen bis zu ihrem Geburtstag schienen sich endlos lange hinzuziehen, da sie nicht mehr tun konnte als abwarten.
    Nach einem besonders aufreibenden Tag fiel sie erschöpft ins Bett, und zum ersten Mal nach langer Zeit schlief sie sofort ein. An diesem Abend störten sie weder die stickige Hitze in der Dachkammer noch das halblaute Flüstern der anderen Dienstmädchen.
    Schon bald wurden auch Jane und Carrie von Müdigkeit überwältigt. Das ganze Haus schien endlich zur Ruhe gekommen zu sein – da zerriss plötzlich eine Reihe durchdringender Schreie die Stille.
    Marcus erwachte aus einem eher rastlosen Schlummer und setzte sich verwirrt auf. Einige Momente lang meinte er, wieder in Spanien zu sein, wo die Soldaten geweckt wurden, um sich für ein Nachtscharmützel bereitzuhalten. Doch dann schüttelte er den Kopf und erinnerte sich, wie weit er tatsächlich vom Kriegsgeschehen entfernt war. Schnell schlüpfte er in Hose und Hemd, um die Ursache des Geschreis zu klären.
    Miss Rashton stand gemeinsam mit mehreren anderen Hausbewohnern vor der offenen Tür zur Dachkammer der Dienstmädchen, Hetty mit einem vorwurfsvollen Blick fixierend. Diese nahm jedoch nichts vom Unwillen des hohen Gastes wahr. Zutiefst betroffen, saß sie auf dem Rand des schmalen alten Bettes und senkte den Blick, als sie Marcus im nächsten Moment entdeckte. Er bahnte sich energisch seinen Weg ins Zimmer. Zu ihrer Überraschung schien er sogar in Sorge um sie zu sein, woraus Thea einen kleinen Trost zog. Der Albtraum, der sie so in Schrecken versetzt hatte, verlor ein wenig von seiner Wirkung.
    Natürlich konnte sie nicht wissen, dass sie weiß war wie ihr Nachthemd und ihre bemerkenswerten Augen grün vor innerer Erregung. Marcus musste gegen den überwältigenden Wunsch ankämpfen, sie in die Arme zu nehmen und ihr seinen Trost anzubieten – was auch immer die versammelte Gesellschaft von einem so skandalösen Schauspiel hielte.
    Einen Moment trafen sich ihre Blicke, dann wandte sie das Gesicht in dem Gefühl ab, etwas Kostbares verloren zu haben. Aber wie konnte sie etwas verlieren, das ihr nie gehört hatte? Entschlossen kämpfte sie gegen die aufsteigenden Tränen an und ermahnte sich, keinen überspannten Fantasien über sich und Marcus nachzuhängen.
    „Ich glaube, Hetty hat nur ein wenig Kopfweh“, meldete Mrs. Meldon sich beschwichtigend zu Wort.
    Neben ihr erschien in diesem Moment auch der Hausherr, der sich ratlos umsah.
    „Dann ist es selbstsüchtig und rücksichtslos von ihr, Menschen, denen sie Respekt schuldet, um ihren Schlaf zu bringen“, beschwerte Miss Rashton sich missmutig.
    „Ach?“, konterte Marcus kühl. „Dabei dachte ich, sie hätte im Schlaf geschrien. Man ist meist nicht Herr seiner Handlungen, während man schläft, Miss Rashton.“
    „Oh, Carrie, du bist ein gutes Kind“, wandte die Haushälterin sich dankbar an das erste Hausmädchen, das mit einem Glas Wasser und einem blauen Fläschchen herbeieilte. „Nur ein paar Tropfen Laudanum, Sir“, sagte sie zu Ned. „Das wird sie beruhigen, hoffe ich.“
    Sorgfältig maß sie eine winzige Dosis ab und gab sie Thea unter Marcus’ aufmerksamem Blick zu schlucken.
    „Richtig so, Meldon. Sie wissen schon, was zu tun ist“, lobte ihr Herr sie erleichtert, das Gesicht noch ganz rot vom Schlaf. „Die Übrigen begeben sich jetzt bitte alle zu Bett.“
    Thea sah ihn halb erleichtert, halb besorgt an. Es

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