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Keine Lady ohne Tadel

Keine Lady ohne Tadel

Titel: Keine Lady ohne Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Ausdruck, nicht wahr? Dann habe ich noch etwas aus dem Gedicht zitiert, das Bea mir geliehen hatte, den Teil mit der
Sünde zu lieben
. Deine Mutter war furchtbar schockiert, Esme«, sagte Helene triumphierend.
    Esme erstickte fast vor Lachen. Sie saß auf dem Bett ihrer Tante und hatte den Arm um sie gelegt. Helene stand vor ihnen wie ein streitbarer Racheengel. Bea hatte sich auf dem kleinen Sessel neben dem Bett zusammengerollt.
    »Das war doch nicht nötig!«, drang Arabellas Stimme gedämpft hinter dem Taschentuch hervor, mit dem sie die letzten Tränen abtupfte. »Verflixt! Ich habe mir die ganze Schminke abgewischt. Ich muss wirklich wie eine alte Hexe aussehen!«
    »Du siehst wunderschön aus«, beteuerte ihre Nichte und drückte sie leicht.
    »Fanny will eigentlich gar nicht so grässlich sein«, meinte Arabella. »Sie hat nur ein schweres Leben gehabt.«
    »Ja, mag sein«, sagte Helene. »Es tut mir leid, das sagen zu müssen, Lady Withers, aber Ihre Schwester ist eine wahre Giftspritze. Und für dich tut es mir auch leid, Esme.«
    Esme schaute mit reumütigem Lächeln auf. »Ich mag zwar eine ungehorsame Tochter sein, aber ich bin vollkommen deiner Meinung.«
    Arabella schniefte ein letztes Mal. »Ich habe seit Jahren nicht mehr geweint«, gestand sie, »also war ich anscheinend reif für diesen Ausbruch. Fannys Äußerungen gehen mir normalerweise nicht so an die Nieren. Aber Robbie und ich hatten uns so sehr Kinder gewünscht! Als er starb, glaubte ich schon … ich hatte mehrere Monate meine Regel nicht. Und habe daher geglaubt, ich würde vielleicht noch etwas von Robbie in mir tragen.« Wieder schniefte sie. »Doch der Arzt meinte, es hätte wohl an der Trauer gelegen.« Sie tupfte sich ihre Tränen ab. »Was bin ich für ein Trauerkloß geworden!«
    »Du bist kein Trauerkloß«, versicherte Esme. »Du bist einer der tapfersten Menschen, die ich kenne.«
    Arabella kicherte gedämpft. »Na, das ist mal ein ganz neues Kompliment für mich. Ich danke dir, Liebes.«
    Esme sah sie ernst an. »Und einer der herzlichsten. Keine Mutter hätte mir besser beistehen können als du, Arabella, und keine Schwester mehr als du, Helene.« Nun waren alle gerührt.
    »Ich hätte mein eigenes Kind nicht mehr lieben können als dich, Esme«, versicherte Arabella.
    Helene setzte sich mit einem Plumps auf Arabellas Schemel vor der Frisierkommode. »Trauern Sie immer noch darum, dass Sie keine Kinder haben, Lady Withers? Wenn ich das fragen darf.«
    Arabella warf ihr ein schwaches Lächeln zu. »Es ist nur noch eine leichte Betrübnis, denn ich wäre so gerne Mutter geworden. Aber jetzt, da es den kleinen William gibt, ist mein Schmerz etwas gelindert.«
    Helene presste die Lippen aufeinander. »Ich möchte euch allen kundtun, dass ich ein Kind haben werde.«
    »Was?!«, stieß Bea hervor, die bislang still dabeigesessen hatte. Sofort schlug sie sich die Hand vor den Mund. »Es tut mir leid! Es geht mich überhaupt nichts an.«
    »Mein windiger Ehemann ist nach London zurückgekehrt, ohne in die Scheidung einzuwilligen, und ich habe beschlossen, trotz meiner Situation ein Kind zu bekommen. Wenn Rees sich danach auf der Grundlage meines Ehebruchs von mir scheiden lassen will, soll mir das nur recht sein.«
    »Werden Sie Mr Fairfax-Lacy heiraten?«, fragte Bea so bedrückt, dass die anderen sie verwundert ansahen.
    »Stephen? Aber kein Gedanke!«, erklärte Helene. »Stephen kann keinerlei Anspruch auf meine Hand erheben. Oder auf mein Bett, obgleich er so freundlich war, die Täuschung vor meinem Ehemann aufrechtzuerhalten.« Sie hielt inne, als sei ihr soeben ein Gedanke gekommen. »Wollen Sie ihn heiraten?«
    Bea schluckte verlegen und schaute Esme an. »Der Vortritt gebührt Lady Rawlings.«
    Esme lachte nur. »Ich trete meine Rechte ab.«
    »Dann will ich!«, erklärte Bea entschlossen. Ein Lächeln blühte auf ihrem Gesicht auf. »Ich werde ihn heiraten.«
    »Bravo!«, lobte Arabella und warf ihr Taschentuch auf die Frisierkommode. »Ich wusste doch, dass er ein Mann für die Ehe ist. Habe ich es dir nicht gleich gesagt, Liebes?«, wandte sie sich an Esme.
    »Ich muss ihn nur noch fragen«, meinte Bea.
    Helene starrte sie an. »Hat er denn nicht gefragt?«
    »Nicht direkt. Er möchte zuerst umworben werden.«
    »Wie außergewöhnlich«, murmelte Helene. »Wissen Sie, dass sich meine Sicht auf Männer in den letzten Wochen vollkommen verändert hat?«
    Arabella nickte. »Wenn Sie ein Kind haben wollen, müssen Sie schon

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