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Keine Panik Prinzessin

Titel: Keine Panik Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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sein.«
    »Aber …« Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Irgendwie kommt mir das falsch vor.«
    »Das machen in den Medien und in der Politik alle so«, sagte Lilly. »Wieso sollten wir es anders machen?«
    »Bloß weil es alle tun, ist es nicht weniger falsch.«
    »Hey.« JP stellte sein Tablett gegenüber von Lilly auf den Tisch. »Wisst ihr, was ihr machen müsstet, wenn ein Hurrikan der Kategorie drei New York verwüsten würde? Lacht nicht, das ist schon mal passiert. 1893 hat ein Hurrikan der Kategorie zwei Hog Island – das war so eine kleine Insel vor der Rockaways-Halbinsel in Queens – vollkommen niedergemäht. Eine ganze Insel mit Hotels und Ferienhäusern und allem Drum und Dran ist über Nacht im Meer versunken. Okay? Dann überlegt euch mal, was ein stärkerer Hurrikan anrichten könnte. Wisst ihr, wie ihr euch in einem solchen Katastrophenfall zu verhalten habt?« Er zog einen Pappaufsteller aus seiner Tasche. »Keine Angst, Prinzessin Mia von Genovia weiß es.«
    »Sehr witzig«, sagte ich. »Lilly, hör mal … «
    »Nein, hör du mir zu«, sagte Lilly. »Zerbrich du dir ruhig den Kopf darüber, wie du meinen Bruder davon abhalten kannst, nach Japan zu gehen, und überlass es mir, dafür zu sorgen, dass wir diese Wahl gewinnen.«
    Ich sah sie entgeistert an. Moment mal? Wusste Lilly es etwa??? WOHER WUSSTE SIE ES?????
    Anscheinend hatte sie bemerkt, wie erschüttert ich war, weil sie nämlich die Augen verdrehte und sagte: »Ich bitte dich, PrivoG. Wir sind seit der ersten Klasse befreundet. Meinst du etwa, ich wüsste mittlerweile nicht, wie du tickst? Ich weiß zwar nicht, was du vorhast, aber was es auch ist, es wird bestimmt sehr amüsant, obwohl es natürlich komplett zwecklos ist. Michael hat sich entschieden. Also begrab deine Hoffnungen lieber gleich.«
    »Du, Mia!« Ling Su, die ziemlich bleich aussah, kam auf unseren Tisch zugerannt. »Sag mal, stimmt das echt? Das mit der Chlorfabrik in Kearny in New Jersey, meine ich, und dass im Falle eines Terrorangriffs eine Wolke giftiger Chlorgase von dort nach Manhattan ziehen würde, die uns alle sofort töten oder mindestens vergiften würde?«
    »Und wenn das Atomkraftwerk in Indian Point wirklich mal explodiert?«, fragte Perin. »Würde die radioaktive Wolke südwärts ziehen und die Wasservorräte New Yorks kontaminieren, Tausende von Menschen töten und die Stadt für Jahrzehnte unbewohnbar machen?«
    Ich sah Lilly an. »Siehst du, was du angerichtet hast?«, sagte ich vorwurfsvoll. »Jetzt haben alle panische Angst vor irgendwelchen Katastrophen, die vielleicht nie passieren.«
    »Wie kommst du darauf, dass sie nie passieren?«, fragte Lilly ruhig. »Was ist denn bitte mit dem Stromausfall von 2003, der halb Nordamerika lahmgelegt hat? Jahrelang wurde behauptet, so ein flächendeckender Stromausfall sei unmöglich, und was war? Es war pures Glück, dass der Strom dann doch so schnell wieder geflossen ist, sonst hätten die Leute noch angefangen zu plündern und zu brandschatzen und sich gegenseitig wegen einem Paket Windeln umzubringen.«
    »Weißt du wirklich, was im Fall einer Pockenepidemie zu tun ist?«, fragte Ling Su mich. »Ich hab nämlich gehört, dass es in ganz Amerika nur 300 Millionen Ampullen Impfstoff gibt, und wenn man nicht als einer der Ersten in der Warteschlange steht, stirbt man wahrscheinlich, während man noch auf die Impfung wartet. Hast du vielleicht Zugang zu einem geheimen Vorrat, weil du eine Prinzessin bist? Kannst du uns den Impfstoff nicht jetzt schon besorgen, damit wir ihn vorrätig haben, falls wir morgen oder in naher Zukunft von Terroristen mit Biowaffen angegriffen werden?«
    »Lilly!« Ich war so sauer, dass ich es kaum aushielt. »Du musst diese Aktion sofort stoppen. Du siehst doch, was passiert! Jetzt denken die Leute schon, ich hätte Zugang zu geheimen Impfstoffvorräten und würde ihnen etwas davon ab geben, wenn sie mich wählen! Dabei stimmt das doch gar nicht!«
    Ling Su und Perin guckten enttäuscht, als sie hörten, dass ich nicht schnell mal ein paar Ampullen Impfstoff gegen Pocken hervorzaubern kann. Boris lachte.
    »Was gibt’s da zu lachen?«, fragte ich.
    »Na ja …« Dann bemerkte er Tinas bösen Blick. »Ach nichts.«
    »Hör zu, PrivoG«, sagte Lilly entschlossen. »Mir ist schon klar, dass die Taktik ziemlich primitiv ist, aber sieh dich doch mal um.«
    Ich gehorchte. Egal, wo ich hinsah, überall hielten die Leute die Pappaufsteller in der Hand, lasen die Texte, redeten

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