Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
Vom Netzwerk:
Lokalzeitungen und Nachrichtensendungen erschienen war – was natürlich bedeutete, dass Cartwright Records eine Geschichte erfinden musste, in der Hall »ein langjähriger glühender Verehrer« von Tania war, eine Story, die umgehend von jeder Klatsch-Website und jedem der Menschheit bekannten Medienorgan aufgegriffen wurde –, entwickelte sich die ganze Sache ohnehin zu einer Lawine, die sich Tanias Kontrolle entzog. Ich glaube nicht, dass irgendjemand, mit Ausnahme von Cooper, Detective Canavan und natürlich Tania selbst, die Wahrheit über ihre Beziehung zu Gary kannte. Aber die Presse gierte nach mehr Informationen.
    Als Folge davon konnten wir uns nicht mehr außerhalb der Fischer Hall bewegen, ohne Paparazzi zu begegnen, die uns fragten, ob wir das Gefühl hätten, dass wir unser Leben aufs Spiel setzten, weil wir dort wohnten und arbeiteten.
    »Wir schaffen das locker«, hörte ich von Zeit zu Zeit die Mädchen aus dem Camp sagen.
    Sie hatten von den Cartwright-Records-Television-PR-Leuten ein intensives Medien-Coaching bekommen, und natürlich hatte es ein paar eilige Honorarverhandlungen gegeben, um sie und ihre Aufsichtsmütter zum Bleiben zu überreden, trotz des Umstands, dass ein psychopathischer Killer es auf die Gastgeberin ihres Camps abgesehen hatte. Dennoch stiegen drei weitere Mädchen aus, ungeachtet der neuen Anreize.
    »Eigentlich ist das ein gutes Training«, hörte ich Cassidy zufällig zu einem Reporter von Entertainment Tonight sagen. »Für später, wenn ich berühmt bin und meinen eigenen Stalker habe.«
    Um nicht ausgestochen zu werden, stieß Mallory Cassidy mit dem Ellenbogen zur Seite und sagte: »Tania ist ein wahnsinnig gutes Vorbild dafür, dass man sich von so was nicht abhalten lassen darf, sein Leben zu leben. Ich bewundere sie wirklich.« Dieses Statement wurde von zahlreichen Zeitungen und wieder und wieder im Internet zitiert, zu Cassidys Zorn.
    »Nicht in meiner Cafeteria«, hörte ich zufällig Magda zu einem CNN-Reporter sagen. »Das Essen, das wir ausgeben, ist immer fantástico , und bei uns gibt es keine Ratten, nie!«
    »Äh … Magda«, raunte ich ihr zu, als wir gemeinsam in das Gebäude gingen. »Du weißt, dass wir hier schon manchmal Ratten haben, nicht?«
    »Ja, natürlich«, erwiderte sie. »Aber dafür legen wir Fallen aus und kein Gift.«
    Das war tatsächlich die Wahrheit, also selbst wenn findige Reporter sich die Mühe gemacht hätten, ihre Angaben zu überprüfen, hätten sie ihr nichts Falsches nachweisen können. Aber natürlich machte das keiner. Die Presse interessierte sich mehr dafür, sensationelle Berichte zu schreiben über alltägliche Dinge im Haushalt, die womöglich Gift enthielten, wie zum Beispiel diese angeblich gesunden Vitaminpillen, die man im Drugstore kaufen konnte.
    Tania mochte auf andere den Eindruck machen, als würde sie spielend damit fertig werden – nun ja, sah man von dem heutigen Dreh ab –, aber diejenigen von uns, die sie besser kannten, konnten beobachten, wie sie immer mehr unter dem Druck litt. Von Tag zu Tag wirkte sie zerbrechlicher. Cooper erzählte, dass sie kaum etwas aß, und Jordan sagte, dass sie nicht schlafen könne.
    Natürlich kannte Jordan die Wahrheit über Gary Hall nicht. Aber je mehr Angst Tania davor hatte, dass sie herauskommen könnte, desto unwahrscheinlicher schien es, dass das passieren würde. Noch hatte niemand die Verbindung zwischen dem New Yorker Gary Hall mit der dicken Hornbrille, den roten Haaren und dem Ziegenbärtchen und dem Gary Hall aus Florida mit dem braunen Haar und dem Dirigentenstab hergestellt. Die einzige Möglichkeit, dass jemand jemals dahinterkommen würde, war, wenn Gary Hall es selbst ausplauderte.
    Und um das zu tun, musste er aus seinem Versteck herauskommen wie eine dieser Kakerlaken, die laut Tania früher unter ihrem Kühlschrank lebten in dem ersten Apartment, das sie mit Gary bewohnt hatte.
    Und sobald das geschehen würde, würden sechsunddreißigtausend Polizisten – ganz zu schweigen von meinem Freund und mir – darauf warten, ihn zu zerquetschen.
    Meine Gedanken wandern zurück in die Bibliothek zum Theoretischen Unterricht. Tania sagt gerade »Okay« zu Stephanie und nickt.«
    »Super«, sagt Stephanie. »In Ordnung, Leute«, wendet sie sich an die Mädchen. »Ich weiß, hier drinnen ist es heiß, und ihr seid müde, aber es gefällt mir, dass wir gerade so schön in Schwung sind. Wir werden direkt im Anschluss eine Mittagspause machen.«
    Alle Mädchen

Weitere Kostenlose Bücher