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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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braune Häkelkrawatte mit einer Hand gerade, in der anderen Hand hält er weiter die Waffe und zielt auf uns. »Mir auch. Es ist bequem. Ich bin heute Abend der Vater von Mallory St. Clare. Du kennst doch Mallory, oder? Natürlich kennst du sie. Sie ist nämlich eine von deinen kleinen Schützlingen. In Wahrheit ist es natürlich so, sagt Bridget, dass Mallorys Vater die Familie verlassen hat, als das Mädchen zehn war, aber heute Abend wird er überraschend wieder auftauchen. Ich habe extra vorher angerufen, um sicherzustellen, dass sein Name auf der Liste steht. Der Student an der Eingangskontrolle hatte sehr viel Verständnis. Wie die meisten Leute, wenn ein Vater sich mit seiner Tochter versöhnen will. Da stellt sich keiner quer.«
    Tania sagt keinen Ton. Ich kann es ihr nicht verdenken. Ich selbst habe das Gefühl, dass gerade ein Erdbeben losbricht, nur dass es in mir und nicht unter meinen Füßen bebt. Der Boden schwankt, alles spielt sich wie in Zeitlupe ab, aber nur ich kann es spüren.
    Wie konnte das passieren? Von allen Seiten ist uns ständig versichert worden, dass uns nichts geschehen kann. Detective Canavan lachte, als ich ihn fragte, ob er es für eine gute Idee halte, dass Tania das Rock Off durchziehen wollte.
    »Hall ist schon längst über alle Berge«, sagte er bei unserem letzten Gespräch. »Der sitzt jetzt in Saskatchewan mit einer Million Moskitostichen am Arsch.«
    Der Leiter des Sicherheitsdienstes – wie war sein Name? O’Malley? O’Brian? – hatte mit seinen glänzenden Knöpfen und Abzeichen vor uns gestanden, die blauen Augen mit Tränen gefüllt, und getönt, dass er jeden – jeden – zum Dienst bestellt habe, um alle Türen zu bewachen.
    Aber es braucht nur eine einzige Tür – eine Person, die nur eine Sekunde lang nicht aufpasst –, und schon erkennt man, wie schnell sich alles ändern kann, wie unsicher das Leben ist. Dieses Mal werde ich wirklich sterben, wie ich das schon neulich an jenem Abend in der Fischer Hall dachte, als Gavin mich mit der Farbpatrone getroffen hatte. Nur dieses Mal ist die Waffe echt. Dieser Mann wird mich töten. Ich gehe jede Wette ein, selbst wenn Gary Hall am Eingang einen falschen Namen angegeben und vielleicht sogar einen falschen Ausweis vorgezeigt hat, dass die Waffe in seiner Hand nicht falsch ist.
    »Was wollen Sie?«, frage ich mit zitternder Stimme.
    Meine Stimme zittert, weil ich Angst habe, Angst, die meine Wirbelsäule hoch- und runterkrabbelt. Mir ist schleierhaft, dass ich noch stehen kann. Ich habe das starke Bedürfnis, mich hinzusetzen, um meinen schlotternden Knien eine Pause zu gönnen. Aber ich habe das ungute Gefühl, dass ich bald für immer ruhen werde.
    »Tatiana weiß, was ich will«, erwidert Gary Hall freundlich. »Nicht wahr, Tatiana?«
    »Was ich will, ist, dass du gehst, Gary«, sagt Tania, deren Stimme genauso zittert wie meine. » Sofort . Die Veranstaltung heute Abend ist nur für geladene Gäste, und du …«, ihre Augen sehen unheimlich aus im roten Schein des beleuchteten Podiums, »… bist nicht eingeladen.«
    Ich kann nicht glauben, was ich gerade sehe, geschweige denn, was ich gerade höre. Tania bietet ihrem wahnsinnigen Ehemann tatsächlich die Stirn.
    »Ja«, sage ich und setze Baby auf den Boden, weil er zu winseln begonnen hat aus Unbehagen darüber, dass sein Frauchen einen aufgebrachten Eindruck macht. Vielleicht springt er Gary gleich an die Kehle, wie die Hunde im Fernsehen. Aber Baby läuft nur hinüber zu Tania und versteckt sich hinter ihr. »Tania hat recht. Ich fürchte, Sie müssen leider gehen, Gary.«
    Er starrt uns beide ungläubig an. »Ich glaube, Mädels, ihr verkennt die Situation«, sagt er. »Ich halte hier eine geladene Waffe in der Hand. Ich kann eine von euch oder notfalls auch euch beide jederzeit abknallen. Ich bezweifle sehr, dass ihr es darauf anlegen wollt. Tatiana, es reicht mir jetzt mit diesem Unsinn. Du kommst mit mir.«
    »Nein, Gary, das werde ich nicht tun«, entgegnet sie. Ihre Stimme zittert noch, aber sie bleibt stur. »Es ist vorbei. Ich habe es Jordan gesagt. Er weiß jetzt alles. Und weißt du was? Er hat gesagt, dass er mich trotzdem liebt und dass du seinetwegen diese dämliche Geschichte, dass wir nie geschieden worden sind, in die ganze Welt hinausposaunen kannst. Er wird mich noch einmal heiraten, sobald du und ich geschieden sind und du im Gefängnis sitzt für das, was du Bear und Jared und Bridget angetan hast.«
    »Dann, schätze ich«, sagt Hall,

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