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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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hat, dass wir verlobt sind, sieht Jordan eigenartig an, aber bevor er den Mund öffnen und etwas sagen kann, erwidert Cooper: »Wie kommst du darauf, Jordan?«
    »Keine Ahnung«, sagt Jordan achselzuckend. »Ihr seht einfach aus, als … wärt ihr zusammen. Aber ich weiß, dass mein großer Bruder Coop mich nie mit meiner Liebsten betrügen würde.« Jordan grinst Cooper an, dann hebt er die Faust und boxt ihn scherzhaft in die Schulter.
    Es entsteht ein ungemütliches Schweigen, bis Cooper schließlich Jordan die naheliegende Frage stellt. »Ist denn nicht Tania deine Liebste? Sie ist deine Frau.«
    »Na ja, schon«, erwidert Jordan und lässt die Faust sinken. »Aber Heather war meine erste.«
    »Jordan, wir waren nie verheiratet«, erinnere ich ihn, wobei ich nur mit Mühe den Frust aus meiner Stimme heraushalten kann.
    Manchmal ist es schwer, mir in Erinnerung zu rufen, was ich jemals in Jordan gesehen habe. Außer dass er süß aussah und sehr liebevoll und herzlich sein konnte, wenn wir unter uns waren, ähnlich wie Tanias Chihuahua.
    »Und selbst wenn wir verheiratet gewesen wären«, füge ich hinzu, »leben wir inzwischen getrennt. Heißt das nun, dass ich nie wieder mit einem anderen Mann zusammen sein darf?«
    Jordan wirkt verwirrt. »Nein«, sagt er. »Du kannst gehen, mit wem du willst … Außer mit ihm.« Er deutet auf Cooper. »Denn das wäre wie Inzest.«
    Zum Glück steckt Lauren in diesem Moment den Kopf durch die Terrassentür und ruft, während sie auf ihr Headset klopft: »Der Wagen steht unten bereit.«
    »Uups«, sagt Jordan. »Wir müssen los. Meldet euch.«
    Er gibt mir ein Küsschen auf den Kopf, boxt Cooper wieder scherzhaft in die Schulter, dreht sich dann um und marschiert zurück in die Wohnung der Allingtons, um seine Frau und ihren winzigen Hund einzusammeln.
    Als ich den Kopf zu Stephanie und Christopher drehe, sehe ich, dass beide Cooper und mich anstarren, Stephanie mit einem Ausdruck, der mich an Owen den Kater erinnert, wenn er eine Möglichkeit ausheckt, wie er von Cooper oder mir mehr absahnen kann.
    Cooper hat Stephanies Blick offenbar auch bemerkt, da die nächsten Worte aus seinem Mund lauten: »Ich darf Sie daran erinnern, wenn Jordan oder Tania auch nur ein Sterbenswörtchen von unserer Verlobung erfahren, werde ich wissen, dass es von einem von Ihnen beiden gekommen ist, und dann werde ich dafür sorgen, dass Geschichten, die Sie, dessen bin ich mir ziemlich sicher, aus der Presse heraushalten möchten, genau dort erscheinen werden, wo Sie sie am allerwenigsten lesen möchten. Verstanden?«
    Das Lächeln verschwindet aus Stephanies Gesicht. »Was für Geschichten?«
    »Ich verstehe«, sagt Christopher rasch.
    Stephanie sieht ihn an, entsetzt. »Er meint dich ? Mein Gott, und ich dachte, er spricht von irgendeinem dunklen Familiengeheimnis der Cartwrights, das der Sendung schaden könnte. Aber er meint dich ? Was hast du denn getan?«
    »Nichts«, sagt Christopher, nimmt ihren Arm und führt sie von uns weg. »Es war dumm.«
    »Aber …«
    »Lass einfach gut sein.«
    »So«, sage ich zu Cooper, als sie sich entfernen und flüsternd weiterdiskutieren. »Das ist ja noch mal gut gegangen.«
    Cooper lächelt, dann wirft er einen Blick auf seine Armbanduhr. »Das Baseballspiel läuft wahrscheinlich noch. Wenn wir uns beeilen, kann ich noch das letzte Inning sehen.«
    »Na dann«, sage ich, »lass uns Gas geben.«
    Nachdem wir sichergestellt haben, dass jeder, der zu CRT gehörte, sich aus dem Gebäude abgemeldet hat, gehen wir nach Hause. Ich gerate unwillkürlich ein bisschen ins Trödeln, während ich daran denke, wie Jordan vorhin die ganze Zeit auf seine Schuhe starren musste. Ich bin mir sicher, dass ihm etwas auf dem Herzen lag. Aber entweder hat es ihm an der geistigen Fähigkeit gemangelt oder er hatte zu viel Angst, es auszusprechen, was immer es war.
    Allerdings ist es möglich, dass ich projiziere. In unserem Einführungsseminar in Psychologie haben wir letzte Woche das Thema »Projizieren« durchgenommen. Projizieren ist, wenn ein Mensch Gefühle oder Emotionen, die er selbst durchlebt, auf andere überträgt, aus einem psychologischen Abwehrmechanismus heraus.
    Gott weiß, dass ich allen Grund dazu habe, mich auf der Terrasse der Allingtons zu ängstigen, deshalb könnte ich mir Jordans Angst auch einreden. Was immer es war, das ihm auf der Seele brannte, muss nicht unbedingt wichtig gewesen sein. Denn hätte er sonst nicht eine Möglichkeit gefunden, es zur

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