Keine Schokolade ist auch keine Loesung
Sprache zu bringen?
Angenommen, dies entpuppt sich als mein erster Fehler. Nun, vielleicht auch als mein zweiter. Mein erster Fehler war, heute Abend überhaupt hierherzukommen.
»Weißt du«, sage ich, als Cooper und ich die Eingangsstufen zu »unserem« Haus hochgehen, wie ich auf Coopers Beharren nun sagen soll. »Für jemanden, der seinem kleinen Bruder nicht besonders nahesteht, bist du ziemlich flott in die Wohnung der Allingtons gestürmt, als du seine Stimme erkannt hast. Du hättest Christopher Allington dabei beinahe über den Haufen gerannt.«
Cooper gräbt in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel. »Ja?« Es klingt desinteressiert. »Na ja, Christopher Allington ist dafür bekannt, dass er ein Arschloch ist. Ich neige eben zu besonderer Vorsicht, wenn ich es mit bekannten Arschlöchern zu tun habe.«
»Das ist sicher klug«, sage ich. »Ist das auch der Grund dafür, dass du so viele Fragen gestellt hast?«
»Heather, muss ich dich daran erinnern, dass ein Mann angeschossen wurde?« Cooper hat seinen Schlüsselbund gefunden und drückt auf die Fernbedienung, mit der er die Alarmanlage des Hauses ausschaltet. Ich höre, wie die Systemsteuerung hinter der Tür piept und uns grünes Licht gibt. Erst dann schließt Cooper die Tür auf. »Gut möglich, dass ich einen Abstecher ins Krankenhaus mache, sobald Mr. Bear sich besser fühlt. Ich würde ihm gern ein paar Fragen stellen. Aber das heißt nicht, dass ich mich in das Chaos einmischen werde, aus dem das Leben meines Bruders Jordan besteht.«
»Was heißt es dann?«, frage ich. »Das hört sich nämlich so an, als würdest du dich einmischen. Und mir sagst du, ich soll mich aus der Amateurdetektivbranche heraushalten.«
»Das heißt, dass ich mich einmischen darf, wenn ich will, weil ich eine Lizenz habe, um private Ermittlungen durchzuführen«, sagt er. »Ausgestellt auf meinen Namen vom Bundesstaat New York. Muss ich sie dir zeigen?«
»Ich glaube schon«, erwidere ich ernst. »Und vielleicht auch deine Handfesseln.«
Er grinst, während er mit dem Fuß die Tür aufstößt. »Geh rein, und ich zeig sie dir.«
6
A Fine Line
He said he liked my lips
He said he liked my eyes
But I had to realize
I was big in the thighs
He said my mind was fine
My voice was sweet like wine
But I was the wrong size
And I’d have to realize
There’s a fine fine line
Between good and great
A fine fine line
Between chance and fate
And to be with him
I’d have to lose some weight
Because winners win
And losers don’t wait
I said to him
As I sipped my wine
That I understood, and it was time
To say good-bye, ’cause my size is fine
There’s a fine fine line
Between good and great
A fine fine line
Between chance and fate
A fine fine line
Between slide and skate
And winners may win
But losers don’t wait
A fine line
Von Heather Wells
Anderthalb Wochen später starre ich auf mein Spiegelbild in dem Ganzkörperspiegel einer Boutique im Village. Es sind drei Ganzkörperspiegel, um genau zu sein, nebeneinander, und jeder erzählt mir dasselbe: Nein, nein und definitiv nein.
»Oh«, sagt die Verkäuferin und richtet den Schulterträger des bodenlangen schneeweißen Empirekleides, das ich gerade anprobiere. »Das ist es. Das ist einfach Ihrs.«
Das ist so was von nicht meins.
»Sie sehen bezaubernd aus.«
Die Verkäuferin beschäftigt sich damit, die Falten aus dem Kleid zu streichen, das ich ziemlich zerknautscht zwischen den Sonderangeboten entdeckt habe und das um fünfundsiebzig Prozent heruntergesetzt ist. Das ist der einzige Grund, aus dem ich beschlossen habe, es anzuprobieren. Nun, einmal das sowie der Umstand, dass es das einzige Kleid ist, das annähernd meiner Größe entspricht. Bei meinem letzten Einkaufsbummel habe ich es kaum geschafft, mich in Größe 44 zu zwängen. Dieses Kleid –Größe 42 – sieht aus, als könnte es mir passen.
Überrascht stelle ich fest, dass es tatsächlich passt.
Scheint so, als wären die Brautkleiderdesigner und die Modeindustrie mittlerweile auch auf diese Sache mit dem Eitelkeitsfaktor gekommen, obwohl mir die Vorstellung, dass ich ein paar Pfund abgenommen habe, lieber wäre. Irgendwo habe ich gelesen, dass man beim Sex zweihundert Kalorien in der Stunde verbrennt, eine enttäuschend niedrige Zahl, verglichen mit Reiten (sechshundert). Aber immer noch beeindruckend.
Ich habe in letzter Zeit tatsächlich etwas weniger gegessen, nicht nur weil ich durch die jüngsten Aktivitäten in
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