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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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meinem Schlafzimmer zu abgelenkt war, um einen Blick in den Kühlschrank zu werfen, sondern auch, weil die Cafeteria in der Fischer Hall während der Renovierungsarbeiten geschlossen hat, was bedeutet, dass ich jetzt nicht mehr einfach nur die fünfzehn Meter von meinem Büro durch den Flur gehen und mir einen Bagel mit Cream Cheese (und Speck) oder einen Schokoriegel gratis holen kann, sondern dass ich durch den ganzen Park bis zum Stiefmütterchen-Café (der nächste Ort, der Essenskarten des New York College akzeptiert) spazieren muss. Allerdings war ich letzte Woche bei meiner Gynäkologin wegen meiner jährlichen Vorsorgeuntersuchung und weiß daher, dass ich genauso viel wiege wie im letzten Jahr, ein Pfund hin oder her.
    »Sie feiern eine Strandhochzeit, richtig?«, fragt die Verkäuferin, wodurch sie meine Aufmerksamkeit wieder auf die gegenwärtige Situation lenkt. »Dann ist das hier perfekt, einfach perfekt.«
    Ich habe ihr von Coopers Wunsch erzählt, im Oktober heimlich zu heiraten. Aber Coopers Idee ist, dazu nach Cape Cod zu fahren, womit dieses Sommerbrautkleid ungefähr so angemessen wäre wie ein Bikini in Anchorage. Ich weiß nicht einmal, was mich geritten hat, es anzuprobieren. Ich muss vom Hochzeitsfieber befallen gewesen sein, ausgelöst durch den Umstand, dass die Boutique ihre ganze Sommerware heruntergesetzt hat, um Platz für die Herbstkollektion zu schaffen, obwohl wir erst Juli haben.
    Vielleicht würde das Kleid besser mit einem dieser niedlichen Boleros aus Glitzerstrick, die die ganzen Schaufensterpuppen hier tragen, aussehen …
    Nein. Niemand trägt einen Strickbolero über einem Brautkleid. Außer Kate Middleton, aber die hat auch nur später zu ihrem Hochzeitsempfangskleid einen getragen. Und bei uns wird es keinen Empfang geben, weil wir bis jetzt noch niemanden in unsere Hochzeitspläne eingeweiht haben, sieht man mal von Christopher Allington und Stephanie Brewer vorletzten Sonntag ab. Aber das war nicht gerade eine Einladung.
    Also, warum bin ich hier und probiere ein Brautkleid an? Ich weiß es, aber ich möchte nicht darüber nachdenken.
    »Lassen Sie mich kurz ein paar Accessoires für Sie heraussuchen«, sagt die Verkäuferin. Es ist, als hätte sie meine Gedanken gelesen. »Ein Bolerojäckchen für den Fall, dass es kühl wird. Und was halten Sie von einem Haarreif? Vielleicht mit einer Schleife?«
    Wirklich, was soll ich sagen? Wenn man seine Mittagspause in einem Geschäft verbringt, das auf klassische Mode spezialisiert ist, die – wie man im Nachhinein erkennt – nur an den spindeldürren Models in den Katalogen wirklich gut aussieht, die einem immerzu durch den Briefschlitz ins Haus flattern, bekommt man im Prinzip das, was man verdient. Einen Haarreif? Sicher. Eine Schleife? Warum nicht?
    Glücklicherweise fängt mein Handy an, Beyoncés Run the world zu dudeln.
    »Oh«, sage ich, als ich einen Blick auf die Rufnummer werfe. »Das ist das Büro. Sieht ganz so aus, als müsste ich wieder zurück. Vielleicht ein anderes Mal.«
    Die Verkäuferin wirkt enttäuscht. Damit geht ihre Provision von zweihundert Mäusen flöten. Ich habe irgendwie ein schlechtes Gewissen, obwohl sie versucht hat, mir ein Kleid aufzuschwatzen, in dem ich aussehe wie eine wandelnde Rolle Klopapier.
    »Schade«, sagt sie mit einem strahlenden Lächeln. »Nun, dann kommen Sie wieder, wenn Sie mehr Zeit haben. Und bringen Sie eine Freundin mit. Oder Ihre Mutter. Das ist nämlich eine zu große Entscheidung, um sie ganz allein zu treffen.«
    Ich versuche, mein eigenes Lächeln zu bewahren. Die meisten Brautmütter haben ihrer Tochter keinen Dolchstoß in den Rücken verpasst so wie meine. Aber die Verkäuferin kann nichts dafür.
    »Sicher«, sage ich. »Danke, das mach ich.«
    Aber ich werde nicht wiederkommen. Die Firma, für die diese Frau arbeitet, macht offenbar keine Kleider, die gut aussehen an Frauen, die Größe 42 haben. Oder womöglich eine Nummer größer.
    Sicher zurück auf der Straße, etwas atemlos von meiner knappen Flucht, schlage ich meine Lieblingsroute zurück zum Büro ein. Sie führt an dem Schaufenster eines kleinen Antiquitätenladens auf der Fifth Avenue vorbei. Ich bin keine große Schmuckliebhaberin, aber dieser Antiquitätenladen präsentiert in seiner Auslage antike Kostbarkeiten, die wirklich atemberaubend sind. Dazu gehört ein besonderer Ring, den ich jedes Mal sehnsüchtig anstarren muss, wenn ich an ihm vorbeikomme.
    Als ich Sarah zurückrufe, bleibe ich vor dem

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