Keine Schokolade ist auch keine Loesung
Freundin Jamie sich um sie scharen. Das Personal ist anscheinend vollständig in der Eingangshalle versammelt, wie auch das Team von Jordan liebt Tania , minus die Stars. Stephanie Brewer steht am Empfang und instruiert mit einer gewissen Dringlichkeit ihre Crew, die sich aus irgendeinem Grund hinter der Theke aufhält, wo sie nichts zu suchen hat. Dort bewahren wir nämlich die ganzen Briefe und Pakete für die Bewohner auf.
Oder vielleicht ist Stephanies Botschaft gar nicht drin gend. Vielleicht brüllt sie nur in voller Lautstärke, weil Manuel, der leitende Hausmeister, beschlossen hat, ein letztes Mal mit seiner großen Poliermaschine über den Bo den des Foyers zu fahren. Der Lärm ist unglaublich … So laut, dass Dr. Jessup, der extra an einem Samstag erschienen ist, sich mit beiden Händen die Ohren zuhält. Neben ihm stehen – ich glaub es nicht – Muffy Fowler, Präsident Allington, Christopher Allington und, ausgerechnet, Simon Hague.
Das müssen die Igittigitts sein, von denen Pete gesprochen hat. Ich schätze, das war abzusehen. Warum sollte Simon Hague auch nicht an einem Samstagmorgen von seinem Wohnheim zu meinem herüberspazieren, um den Einzug in das Tania Trace Rock Camp live zu verfolgen? Es ist ja nicht so, als hätte er ein Leben.
»Ach, hallo, Heather«, schreit Muffy, um die Poliermaschine zu übertönen. »Nett, dass Sie auch vorbeischauen.«
Ich sehe sie mit schmalen Augen an. Ich weiß, sie findet die Situation komisch, aber das ist sie ganz und gar nicht. Präsident Allington – wie immer gekleidet in den New-York-College-Farben Blau und Goldgelb, in diesem Fall ein blau-goldgelber Trainingsanzug aus Velours über einem weißen Muskelshirt – lehnt sich lässig gegen die Überwachungsmonitore auf dem Schreibtisch des Sicherheitsdienstes und isst einen Obstsalat von einem Pappteller. Es ist kein Wachhabender da, um ihn zu verscheuchen, weil Pete draußen ist, wo er Mrs. Upton und die anderen Mütter davon abhält, dass sie in den Baumarkt hinüberlaufen und anschließend mit Mistgabeln zum Aufstand aufrufen. Wie es scheint, ist das ganze Haus auf den Zug nach Ballaballaburg aufgesprungen.
Ich zögere, unsicher, wohin ich mich zuerst wenden soll: zum Empfang, um eine Erklärung dafür zu verlangen, warum Stephanies Team da steht, wo es nichts verloren hat? Zu meinem Abteilungsleiter, um ihn darüber aufzuklären, dass ich für das alles hier nichts kann? Zum Präsidenten, um ihn zu bitten, nicht auf unsere teure Überwachungsanlage zu kleckern? Zu Davinia, einer Studentin in Not, um herauszufinden, was mit ihr los ist? Oder zu Manuel, um ihm zu befehlen, dieses verdammte Ding um Gottes willen endlich abzuschalten?
Ich steuere auf Davinia zu und zeige Manuel, der in diesem Moment den Kopf hebt und mir wie immer fröhlich zuwinkt, die Halsabschneidegeste. Als er das sieht, macht er ein erschrockenes Gesicht. Er hat den ganzen Trubel um sich herum offensichtlich gar nicht wahrgenommen, weil er völlig in seine Arbeit vertieft war … Was nicht überraschend ist, bedenkt man, dass es sich hier um Manuel handelt, der extrem stolz darauf ist, dass die Messinggeländer und Marmorböden in der Fischer Hall immer glänzen. Jetzt zieht er seine Ohrstöpsel heraus und schaltet die Maschine aus. Der Lärmpegel in der Lobby verringert sich nicht wesentlich.
»Heather!«, ruft Manuel und eilt mit bestürzter Miene zu mir herüber. »Es tut mir so leid! Ich wollte nur, dass die Lobby hübsch aussieht für den Film und für die ganzen Ladys, die dauernd versuchen reinzukommen.«
»Schon gut, Manuel«, sage ich. »Ich weiß das zu schätzen. Die Lobby sieht super aus.«
Tatsächlich sieht es hier viel sauberer aus als in meiner eigenen Wohnung, sodass ich kurz in Erwägung ziehe, Manuel auf der Stelle als meinen Haushälter zu engagieren. Aber ich weiß nicht nur, dass ihn dieser Vorschlag tief kränken würde – er macht keine Wäsche –, sondern auch, dass er Mitglied in einer der mächtigsten Gewerkschaften New York Citys ist und ungefähr das Dreifache verdient wie ich. Cooper und ich könnten ihn uns gar nicht leisten.
Ich eile hinüber zu dem schluchzenden Mädchen. »Davinia«, sage ich. »Was ist los?«
»N… nichts«, sagt Davinia und wischt sich die Tränen mit dem Handrücken ab.
»Es ist nicht nichts«, versichert mir Simon Hague mit grausamem Vergnügen und schaufelt sich einen Löffel Obstsalat in den Mund.
Auch er hält einen Pappteller, genau wie der Präsident. Ich
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