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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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zusehen. »Sie benötigen den Belegungsplan? Lassen Sie mich kurz nachschauen.«
    Ich eile hinüber an die Rezeption, wo der Schnellhefter mit dem Belegungsplan liegt. Keine der Empfangstheken im New York College ist mit einem Computer ausgestattet, angeblich aufgrund von Sparmaßnahmen, aber in Wahrheit aufgrund des Umstands, dass die Empfangstische mit Werkstudenten besetzt sind und das Präsidentenbüro fürchtet, die Computer könnten zum Herunterladen von Pornos benutzt oder geklaut werden.
    »Hey«, sage ich zu Gavin. Er sitzt auf dem hohen gepolsterten Drehstuhl hinter der Theke, wo er Zugang zum Belegungsplan hat, zu dem Sicherheitsschrank, der die Schlüssel für jeden einzelnen Raum im Gebäude enthält, dem Haustelefon (der einzigen Möglichkeit, die Studenten in ihrem Zimmer zu benachrichtigen, wenn ein Besucher zu ihnen möchte, der ihre Handynummer nicht hat) und zu den Postfächern der Bewohner. »Gib mir mal den Belegungsplan.«
    Gavin klatscht mir einen schwarzen Schnellhefter in die Hand.
    »Warum hast du sie hinter die Theke gelassen?«, flüstere ich ihm zu und deute mit einem Nicken auf Jared und die Filmcrew, die hinter ihm auf dem Klimagerät, der Fensterbank und dem Tisch sitzen, auf dem normalerweise die Post sortiert wird. Sie diskutieren ernsthaft über die Vorzüge von Zombiefilmen gegenüber Slasherstreifen. »Du weißt, dass niemand außer euch hier hinter darf.«
    »Der Anzugheini hat gesagt, ich soll sie machen lassen«, flüstert Gavin zurück und deutet mit einem Nicken auf Dr. Jessup. Ich frage mich kurz, was der Vizepräsident wohl davon halten würde, wenn er hören würde, dass er als »Anzugheini« bezeichnet wird. Dr. Jessup bemüht sich nämlich sehr, immer auf dem Laufenden zu bleiben über das, was er für die Sprache der Millenniumsgeneration hält. Ich habe einmal mitbekommen, dass er einen Woody-Allen-Film, den er gesehen hatte, als »Burner« bezeichnete. »Die wollen die Reaktionen der Mädchen bei der Anmeldung filmen. Ihre Jubelschreie vor lauter Begeisterung und Freude oder was auch immer, wenn sie die Schlüssel für ihre Zimmer im sagenhaften New York City ausgehändigt bekommen.«
    Gavin versucht, das Ganze ins Ironische zu ziehen, aber ich sehe, dass er eine saubere Khakihose angezogen hat, lang, keine Shorts, und ein weißes Hemd, das jemand – ich vermute, seine Freundin Jamie – sogar extra gebügelt hat. Seine Haarspitzen sind feucht, ein Hinweis darauf, dass er vor der Arbeit geduscht hat. Normalerweise rollt er sich aus dem Bett und kommt direkt im Pyjama und mit einer Schale Froot Loops zum Empfang heruntergeschlurft. Der unverkennbar penetrante Geruch von Axe Bodyspray liegt schwer in der Luft.
    Was ist hier los? Gavin – von all meinen studentischen Mitarbeitern derjenige, der sich am meisten anstrengt, so zu tun, als würde es ihn nicht interessieren – versucht tatsächlich, sich von seiner besten Seite zu präsentieren für eine dämliche Doku-Reality-Soap, die von Cartwright Records Television produziert wird? Mich überkommt das plötzliche Bedürfnis, vor lauter Rührung zu weinen. Vielleicht unterdrückt meine Langzykluspille meine Hormonproduktion ja doch nicht vollständig.
    »Und was hast du hinter der Theke verloren?«, frage ich Brad, der sich neben Gavin gegen die Haussprechanlage lehnt, und sehe ihn mit schmalen Augen an. Ich muss mich ablenken, bevor ich vor den beiden noch zu heulen anfange.
    Brad schaut erschrocken drein, was sein normaler Gesichtsausdruck ist. »Heute ist Anreisetag«, sagt er. »Ich dachte, wir müssten alle hier erscheinen.«
    Wenigstens hat Brad weder geduscht noch sich feingemacht. Andererseits hat er das auch nicht nötig. Mit einem Körper wie ein Dolce-&-Gabbana-Parfümmodel dank seines strikten Trainingprogramms – sein Plan B, falls es mit seinem Physiotherapiestudium nicht hinhaut – würde Brad sogar in einer Papiertüte gut aussehen. Das hat natürlich nichts damit zu tun, dass Sarah und ich ihn eingestellt haben.
    »Okay«, sage ich und schlage den Hefter auf. Er ist in zwei Bereiche unterteilt, zuerst alphabetisch nach dem Namen der Bewohner, dann nach Etage. »Danke fürs Kommen.« Ich ziehe die Nase kraus. »Was ist das für ein Geruch?« Ich meine nicht das Bodyspray. Dieser Geruch ist, falls möglich, noch stärker und süßlicher.
    »Oh«, sagt Gavin. »Das sind bestimmt die Blumen. Die sind für Tania. Ihre Fans haben über Twitter verbreitet, dass das Rock Camp hier stattfinden wird. Sie

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