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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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blicke mich um und sehe, dass die Tür zur Cafeteria offen steht. Sie ist wieder in Betrieb, und jeder bedient sich selbst. Nett.
    Sarah wirft einen finsteren Blick in Simons Richtung. »Danke«, sagt sie zu ihm. »Aber wir kommen schon zurecht.« Mir zischt sie zu: »Dieses Miststück Stephanie …«
    »Es ist alles in Ordnung«, sagt Lisa mit einem nervösen Blick in Dr. Jessups Richtung. Zum Glück ist er völlig mit seinem Obstsalat beschäftigt, mit dem er gerade aus der Cafeteria kommt. Er hat sich außerdem ein paar Streifen Speck mitgenommen und einen Bagel, wie ich sehe. »Miss Brewer hat Davinias Gefühle verletzt. Sie hat ihr gesagt, dass die Flurdekoration im fünfzehnten Stock nichts taugt …«
    »Sie hat sämtliche Meerjungfrauenschilder von den Türen gerissen, die Davinia bis letzte Nacht um eins kunstvoll beschriftet hat«, fällt Sarah dazwischen. Sie schäumt vor Wut. »Sie hat sie einfach runtergerissen und in den Müll geworfen.«
    Ich blicke Davinia fragend an. Die große junge Frau ist eine Kunststudentin, die eine fantastische Praktikumsstelle im Metropolitan Museum of Art angeboten bekommen hatte, die sie beinahe hätte sausen lassen müssen, weil sie nach Indien zu ihren Eltern zurückkehren sollte, die es sich nicht leisten konnten, ihr die Miete für den ganzen Sommer zu bezahlen … bis die Königin der Insel der Nichtsnutzspielzeuge, auch bekannt als Heather Wells, zufällig entlangkam und alles gut wurde.
    »Die Türschilder sollten ein Tribut sein an Die kleine Meerjungfrau «, sagt Davinia leise. »Arielle ist meine Disney-Lieblingsprinzessin. Und Die kleine Meerjungfrau ist ja auch ein Musical, also passt das Motiv zu einem Gesangscamp. Aber Miss Brewer meint, das Farbschema im fünfzehnten Stock solle Schwarz und Lila sein, ein bisschen härter.«
    Ich habe keine Ahnung, wovon sie redet. Außerdem kann ich nicht glauben, dass das der Grund ist, warum alle so außer sich sind.
    »Schwarz und lila? Wie ein Bluterguss?«, frage ich.
    »Nein, kein Bluterguss«, sagt Stephanie so laut, dass ich zusammenzucke. Ich habe nicht bemerkt, dass sie sich von hinten an mich herangeschlichen hat. »Sondern vielmehr Catwoman, beziehungsweise in diesem Fall eine Fotomontage von Catwoman mit Tanias Gesicht, aus deren Mund eine Sprechblase kommt, in der ›You’re purr fect‹ steht sowie die jeweiligen Namen der Mädchen. Und die Catwoman-Figur hält eine Peitsche in der Hand. Lauren, frag mal kurz nach, wie lange die Requisite noch für die Türschilder braucht.«
    Lauren, die ewig treue Produktionsassistentin, nimmt ihr Handy hoch, um eine Textnachricht abzufeuern.
    »Heute ist der Check-in«, erinnere ich Stephanie, während ich spüre, dass sich in meiner Brust Panik breitmacht. »In einer Stunde , um genau zu sein. Die Camperinnen und ihre Mütter warten alle schon vor der Tür. Sie sind ziemlich sauer, weil wir sie noch nicht reinlassen.«
    »Das ist nicht mein Problem«, entgegnet Stephanie aufreizend gelassen. »Niemand hat ihnen gesagt, dass sie früher kommen sollen. Wir arbeiten hier nach unserem Zeitplan, nicht nach ihrem.«
    Ich funkle Stephanie wütend an. Es ist noch viel zu früh am Morgen und viel zu peinlich, um diese Diskussion vor meiner neuen Chefin zu führen. Und vor deren Chef. Und vor dessen Chef und dessen Sohn, der sich hier eindeutig langweilt und nun sein Handy hervorholt, um eine SMS zu verschicken. Vielleicht sogar an Stephanie, weil diese kurz darauf ihr Handy checkt und über irgendetwas lacht. Ernsthaft?
    »Ist es denn wirklich so wichtig, wie die Türschilder aussehen?«, raune ich Stephanie zu, im Bemühen, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich neige unauffällig den Kopf in Richtung Davinia, die am Boden zerstört wirkt, nachdem ihre Meerjungfrauen von Dominas im Katzenkostüm ersetzt wurden. »Sie hat wirklich viel Arbeit reingesteckt.«
    »Äh … Ja, das ist wichtig«, erwidert Stephanie, ohne von ihrem Handy aufzublicken. »Das Farbschema hat nicht funktioniert. Sie hat als Thema eine Art Unterwasserwelt gewählt, aber zum fünfzehnten Stock passt eher Hardrock. Bridget und Cassidy werden auf dieser Etage wohnen, zusammen mit dieser Mallory. Richtig?«
    Ich weiß nicht, ob sie mit mir spricht oder mit ihrem Handy, bis Simon Hague, der unsere Unterhaltung natürlich aufmerksam verfolgt hat, den Mund voller Honigme lone, bemerkt: »Äh … ich glaube, das war an Sie gerichtet, Heather.«
    »Oh.« Ich werde aktiv, aber nur, weil alle meine Vorgesetzten gerade

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