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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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keinen Erwachsenen mehr, der sie betreut. Aber ich kann natürlich Cassidy in ein anderes Zimmer verlegen, wenn sie das möchte.«
    »Das wäre gut«, sagt Cassidy begeistert.
    »Nein«, sagt Mrs. Upton. »Cassidy, sei nicht albern, du kannst nicht in einem anderen Zimmer wohnen als ich.«
    »Warum nicht?«, erwidert Cassidy unverblümt. »Ich möchte aber.«
    Ich bin mir nicht sicher, was ich machen soll. Vielleicht braucht Cassidy diesen Zimmerwechsel tatsächlich, um von ihrer herrischen Mutter wegzukommen. Die meisten Teenie-Mädchen fahren nicht mit ihren Müttern in ein Sommercamp. Ich habe ein bisschen Mitleid mit Cassidy, obwohl sie den Eindruck macht, ein hinterhältiges kleines Aas zu sein.
    »Wenn ich dir ein anderes Zimmer gebe, wirst du auch das mit jemandem teilen müssen«, informiere ich sie und greife nach meinem Schnellhefter. »Und dort schläft ebenfalls eine erwachsene Aufsichtsperson.«
    Ich kann den Umzug organisieren, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Stephanie der Schlag treffen wird. Am Ausgang des Finales wird das allerdings nichts ändern, falls Cassidy tatsächlich so begabt ist, wie alle behaupten …
    »Gut«, sagt Cassidy. »Ich wohne mit wem auch immer zusammen, nur nicht mit meiner Mutter.«
    Ich ziehe die Augenbrauen hoch angesichts dieses Ausbruchs pubertärer Schnodderigkeit, und mein Mitgefühl schwenkt augenblicklich zu Mrs. Upton um.
    »Cassidy«, sagt Mrs. Upton und rappelt sich aus ihrem Sessel hoch. »Das war sehr unhöflich. Du weißt, dass du das nicht ernst meinst. Na komm, wir haben Miss …« Sie sieht mich fragend an.
    »Miss Wells«, sage ich, mit Betonung auf dem »Miss«.
    »… Miss Wells schon lange genug aufgehalten. Lass uns gehen.«
    »Doch, ich meine das ernst«, widerspricht Cassidy. »Das ist nicht fair. Mallory und Bridget müssen nicht mit ihren Müttern zusammenwohnen.«
    »Nun, ihre Mütter engagieren sich auch nicht so sehr wie ich«, erwidert Mrs. Upton. »Sie haben sich nicht freiwillig gemeldet, um das hier zu tun.«
    Sie beugt sich herunter und greift nach Cassidys Arm, um mit einem Ruck daran zu ziehen. Obwohl die Geste abrupt ist, sehe ich, dass die Frau nicht die geringste Absicht hat, Cassidy wehzutun. Sie ist einfach nur frustriert von dem bockigen Verhalten ihrer Tochter.
    Aber Cassidy reagiert, als hätte ihre Mutter auf sie eingestochen. »Au!«, schreit sie, springt auf und hält ihren Arm. Mrs. Upton weicht erschrocken zurück. »Haben Sie das gesehen?«, wendet sich Cassidy an Sarah und mich, und riesige Tränen glitzern in ihren babyblauen Augen. Ihr schauspielerisches Talent ist phänomenal. »Haben Sie gesehen, was sie gerade mit meinem Arm gemacht hat?«
    »Krieg dich wieder ein, Dramaqueen«, entgegnet Sarah bissig hinter ihrem Schreibtisch. »Nebenan sitzen ein paar Leute und versuchen, ein Gespräch zu führen.« Sie deutet auf Lisas Bürotür. »Und ja, wir haben es beide gesehen. Deine Mutter hat dich kaum berührt.«
    »Aber …« Cassidy richtet ihren tränenverschleierten Blick auf mich. »Aber Sie haben es gesehen. Sie hat mich geschlagen .«
    Mrs. Upton keucht entsetzt. »Cassidy! Ich habe nichts dergleichen getan. Was ist nur los mit dir?«
    »Ich kann Ihnen sagen, was mit ihr los ist«, sagt Sarah. »Sie leidet an einer klassischen narzisstischen Persönlichkeitsstörung, ausgelöst durch eine Mutter, die sie permanent in der Überzeugung bestärkt hat, dass sie das begabteste und talentierteste Kind ist, das jemals gelebt hat.«
    »Sarah!« Ich klappe meinen Schnellhefter zu. Cassidy bekommt nur über meine Leiche ein anderes Zimmer … Äh … unglückliche Wortwahl. Was ich meine, ist, dass ich sie nicht verlegen werde, um sie zum Problem einer anderen Aufsichtsmutter zu machen. »Ich mach das schon. Weißt du was, Cassidy?« Ich sehe dem Mädchen direkt in die Augen. »Du kannst dich glücklich schätzen, dass du eine Mutter hast, die sich so viel um dich kümmert. Manche von uns haben nicht so viel Glück. Und jetzt geh in dein Zimmer.«
    Die Tränen in Cassidys blauen Augen versiegen augenblicklich. »Wir werden sehen, was Tania dazu sagt«, bemerkt sie kühl. »Nicht wahr?«
    »Oh, das werden wir, definitiv«, entgegne ich, genauso kühl. Will dieses Gör mich auf den Arm nehmen? Für wen hält Cassidy sich?
    »Komm jetzt, Cass«, sagt Mrs. Upton, nimmt ihre Tochter an die Hand und schleift sie in den Flur hinaus. »Lass uns nach oben gehen und schauen, was Mallory und Bridget gerade machen.«
    »Ich hasse

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