Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)
ausmachen. „Jane kam ein Jahr nach mir an die Uni und ... sie steht auf mich, ganz klar, leider genügt ihr das nicht.“
„Wegen deines miesen Rufs.“
„Yeah.
Allerdings
...“ Er hob einen Finger, nahm einen Schluck Bier und räusperte sich. „Ich habe keiner die Ehe versprochen, wenn du das meinst. Jeder ist vorher bekannt, worauf sie sich einlässt.“
Das überdachte sie ausgiebig. „Ich finde das nicht unfair. Wenn du ihnen im Vorfeld sagst, was du willst, wo liegt das Problem?“
„Genau, was ich immer sage!“, nickte er. „Nur Jane sieht das leider anders.“
„Und genau in sie musstest du dich verlieben“, sinnierte Tina und setzte die Zigarette an die Lippen.
Nun ja, nicht gleich verlieben ... Doch er nickte. „Und dann noch die Geschichte mit Jonathan ...“
„Ich glaube nicht, dass er etwas gegen Jane hätte, würde er sie erst richtig kennen“, wandte sie ein.
„Das werden wir wohl nie erfahren“, grinste Daniel. „Denn jetzt kennt Daddy
dich
und
der alte Knabe hat kein Verständnis für Bigamie und Gruppensex.“
„Komm!“, prustete sie. „Keiner von ihnen glaubt ernsthaft, dass zwischen uns etwas läuft!“
„Hmmm, damit könntest du Recht haben“, überlegte er. „Ich bin nur nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist.“ Sein Blick wurde klar. „Danke trotzdem, dass du mitgespielt hast.“
„Kein Problem.“
„Sie scheinen dich zu mögen. Bisher hat sich Francis immer geweigert, mit einem meiner
Mädchen
zu sprechen.“
Wieder wurde Tina rot, versuchte jedoch, das mit einem weiteren Schluck aus ihrer Flasche und einem Zug an der Zigarette zu kaschieren. „Mag vielleicht daran liegen“, bemerkte sie, „dass ich nicht
dein Mädchen
bin!“
Daniel nickte, nahm einen Schluck von seinem Bier und noch einen. Dann zündete er sich eine Zigarette gleich an der alten an und betrachtete sie durch den Rauch. „Findest du, dass ich ein Arsch bin? Ich meine, wenn du mal gerade nicht auf mich sauer bist.“
Mit tief gefurchter Stirn überlegte sie, grübelte, sinnierte eine weitere Runde ...
„Danke, reicht!“, sagte er irgendwann erschöpft.
Bedauernd sah sie auf. „Sorry. Ich kenne dich ja noch nicht so lange.“
„Oh“, grinste er. „Also besteht noch Hoffnung, das ist genial, danke!“
Auch Tina lächelte. „Wer sagt, dass du ein Arsch bist?“
„Jane ...“
„Oh! Dann habt ihr euch verkracht? Das tut mir echt leid.“
Rasch sah Daniel auf, doch er fand nicht die Spur von Sarkasmus.
Seltsames Wesen.
Abwehrend schüttelte er den Kopf. „Nein, wir haben uns nicht verkracht. So lautete ihre gestrige Begründung dafür, weshalb ...“ Bedeutungsvoll hob er die Augenbrauen, „... sie
mich
nicht mit der Kneifzange anfasst. Jetzt kennst du den Stand bei Jane.“
„Und ich weiß, warum du heute so mies drauf bist.“
„Clever erkannt. Okay, mittlerweile geht’s wieder.“
Einen Schluck Wein später schüttelte sie sich und er blickte fragend auf.
„Ist er dir zu sauer?“
„Nein, es wird kalt.“
Erst jetzt bemerkte Daniel, dass sich der Nachmittag langsam dem Abend zuneigte. Die auf dem weitläufigen Rasen verteilten Solarleuchten glimmten bereits recht hell, die Dämmerung setzte ein. Am heutigen Tag hatte sich die Sonne kein einziges Mal hinter der dichten Wolkendecke hervorgewagt.
„Brauchst du ein Sweatshirt?“
„Was?“ Prompt kehrten die Glotzaugen zurück und er schüttelte sich innerlich. Auf diese Art würde sie nie einen Mann finden und mit dieser verdammten Brille schon gar nicht.
„Ich fragte ...“ Mit Bedacht sprach Daniel sehr langsam und deutlich, das half bei ihr im Zweifelsfall. „... ob du vielleicht ein Sweatshirt benötigst.“ Prüfend betrachtete er sein Bier, dann ihre Weinflasche und seufzte. „Unser Vorrat ist bald aufgebraucht und dank deiner Mithilfe habe ich keine Zigaretten mehr“, fügte er nach einem flüchtigen Blick in seine Hemdtasche hinzu. „Ich weiß zwar nicht, wie man in dem Teil frieren kann ...“ Das galt ihrem Parka, „... aber ich kann niemanden leiden sehen. Also, was ist?“
Nach geraumer Bedenkzeit brachte Tina es sogar auf ein Nicken.
Glotzend.
Nein, so wurde das nie etwas.
* * *
Als
Daniel das Haus betrat, fand er die 'nette' Familie im Wohnzimmer vor.
Man sah sich ein Spiel an.
„Hey, wo hast du dein Mädchen gelassen?“, rief Tom, sobald der die Anwesenheit seines Schwagers bemerkte.
„Sehr witzig!“, knurrte Daniel und ging in die Küche, um für Getränkenachschub
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