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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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oder? Langsam und wieder zu Demonstrationszwecken, nahm Daniel den nächsten Zug, sie folgte dem Beispiel.
    Sehr schön. „Und ...“, bemerkte er beiläufig. „Warum nun wirklich die Aufmachung?“
    Diesmal lag die Ursache ihres Errötens wohl im Wein, den sie mit beachtlicher Geschwindigkeit in sich hineinschüttete. „Ich wollte halt nett aussehen.“
    Als Daniel schallend lachte, wurden alle Phasen übersprungen und es zischte sofort. „Hör auf damit, du Arsch!“
    „Womit?“
    „Mich zu
verarschen!“
    „Dürfte meinem Markenzeichen entsprechen, demnach würde ich nur enttäuschen und das kann ich nicht verantworten.“
    Das Mädchen lehnte sich zurück und schon folgte der nächste tiefe Zug, dabei kniff es die Augen zusammen, der Rauch reizte trotz Brille. „Ist dir schon aufgefallen, dass du dich heute wie ein Kind ...“
    Schlagartig wurde sie leichenblass, die Augen groß ... also,
größer
. „Nimm den Rasen, den Rest besorgt der Regen“, riet Daniel noch und schon lag sie kotzend im Gras.
    Ugh! Ein widerlicher Anblick, aber gutes Training. Assistenzärzte bekamen so einiges zu sehen. „Pass auf deinen Gips auf!“, empfahl er fürsorglich.
    Nach einer Weile setzte sie sich keuchend, die Lippen wirkten noch immer weiß. Besorgt nickte er. „Geht’s wieder?“
    „Leck mich!“, stieß sie hervor und wischte sich mit dem Jackenärmel über den Mund.
    Merke, nicht mehr am linken Arm nehmen, könnte eklig werden. Na ja, ekliger.
    „Gib zu, das tatest du absichtlich!“
    „Du wolltest unbedingt rauchen. Ich werde dir doch keine Vorschriften machen!“ Stirnrunzelnd betrachtete Daniel die Schweinerei im Gras und rümpfte angewidert die Nase. „Nichts für ungut, aber ich ziehe um.“ Damit begab er sich zu einem der Stühle auf der gegenüberliegenden Seite des Stamms. Nach der üblichen Bedenkminute hatte auch sie den unerträglichen Gestank wahrgenommen und folgte.
    Hervorragend. Wann konnte man jemanden schon mal nach Herzenslust quälen und der ließ es sich auch noch gefallen? Sie meinte, sauer zu sein? Nichts, was man nicht in wenigen Sekunden ins Lot bringen konnte.
    Kostprobe?
    Während er wartete, bis sie endlich saß – Gipsbein wie immer weit von sich gestreckt – genehmigte Daniel sich etwas Wein. Schließlich reichte er ihr eine Zigarette, die argwöhnisch beäugt wurde.
    „Keine Sorge“, versicherte er sanft. „Das ist nur anfänglich ein Problem. Willst du nun rauchen, oder nicht?“
    Das Glotzen war frisch eingetroffen und das Nicken erfolgte
ausnehmend
langsam.
    „Versuch es noch einmal“, ermunterte Daniel sie lächelnd. „Und nimm diesmal nicht einen ganz so tiefen Zug.“
    Eilfertig gab er ihr Feuer, verharrte geduldig, bis trotz bebender Hände die Zigarette brannte und beobachtete, wie sie vorsichtig den Rauch inhalierte.
    „Warten!“, kommandierte er, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    Die bebende Hand mit der Zigarette senkte sich.
    „Nimm einen Schluck Wein!“
    Es dauerte alles einen Moment, doch dann seufzte sie. „Mein Glas ...“ Das lag vergessen im Gras auf der gegenüberliegenden Seite.
    Unsicher betrachtete Daniel die Flasche in seiner Hand und reichte sie ihr am Ende. „Aber spuck nicht rein!“
    Das runde Gesicht verzog sich zu einer grauenhaften Grimasse, dann nahm die Heimsuchung einen Schluck. „Nicht zu viel sonst geht’s schief. Warten ...“ Ein wenig legte sich das Kotzweiß. „Nimm noch einen kleinen Schluck.“
    Auch das ging gut.
    „Jetzt der nächste Zug.“ Zwinkernd machte er seinen Eigenen. Ihre Hände zitterten nicht mehr so ausufernd, als sie es ihm nachtat.
    Misstrauisch betrachtete sie ihn und stieß den Rauch aus. „Bringst du mir gerade den richtigen Umgang mit Tabak und Alkohol bei?“
    „Nicht den Richtigen!“, korrigierte er grinsend. „Das wäre der Verzicht. Ich zeige dir nur, wie man den Beginn der Sucht überlebt, ohne ständig seinen Mageninhalt wiederzugeben.“
    Nickend setzte sie die Flasche an die Lippen, was ein neues Problem auf den Plan rief. Unmöglich konnte Daniel aus einem Gefäß trinken, das
dieser
Mund berührt hatte. Der Schnupfen schien zwar momentan eingedämmt, aber man konnte nie wissen. Die beiden Bierflaschen standen noch am Stuhl auf der kontaminierten Seite des Baumes. Wechselnde Alkoholika konnte ihr Magen nicht überleben, zurückgehen wollte er momentan jedoch auch nicht. Das hätte unweigerlich zu einer Prügelei mit Tom geführt. Demnach musste es vorerst wohl beim Bier bleiben.
    Was

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