Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keiner flirtet so wie du

Keiner flirtet so wie du

Titel: Keiner flirtet so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
Vom Netzwerk:
geworfen und sich mit fliegenden Fahnen in diese Affäre gestürzt hätte. Doch sie konnte nicht, denn sie wusste, für sie war es inzwischen viel mehr als ein Flirt. Es hatte keinen Sinn, sich darauf einzulassen, wenn er in einer Woche schon wieder fort sein würde.
    Charli befreite ihre Hand aus seiner und tippte auf ihre Uhr. „Jetzt haben wir erst mal einen Job zu erledigen, und dafür musst du mich zu diesem Weingut fahren.“
    Forschend betrachtete er ihr Gesicht. Wonach suchte er? Nach der Wahrheit für ihre Verschlossenheit? Nach einem Zeichen, dass sie ihn noch immer begehrte?
    Dann nickte er. „Na gut, diesmal lasse ich dich noch davonkommen.“
    Während er den Motor anließ, über die Schulter blickte und wieder auf den Highway fuhr, fügte er hinzu: „Aber freu dich nicht zu früh.“
    Charli hatte schon diverse Freiluftkonzerte im Yarra Valley in der Nähe von Melbourne organisiert und liebte die ungezwungene Atmosphäre, die Familien auf Picknickdecken, die Weinproben.
    Allerdings hatte sie so ihre Zweifel gehabt, ob Storm für so eine friedliche Veranstaltung der Richtige war. Sein ganzes weltverachtendes Auftreten passte eher in düstere Konzerthöhlen oder Klubs. Doch als er seinen letzten Song spielte, eine Ballade aus frühen Tagen, ließ sie sich endlich auf einen Stuhl sinken und trank den ersten Schluck des köstlichen Chardonnays.
    „Er ist gut.“
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als Luca seinen Stuhl zu ihr heranzog, so nah, dass ihre Schenkel und ihre Arme sich berührten.
    „Ja, besser, als ich erwartet hätte.“
    „Das hat man dir aber nicht angemerkt.“ Seine Bewunderung wärmte wie die Sommersonne. „Mich hast du reingelegt.“
    Ja, das konnte sie gut. Sich selbst hatte sie sogar vorgemacht, dass außer einem harmlosen Flirt nichts zwischen ihnen war.
    „Wollen wir zurück ins Hotel?“
    Nachdem sie ihr Weinglas mit drei schnellen Schlucken geleert hatte, schüttelte sie den Kopf. „Es gibt eine kleine Planänderung. Wir fahren noch nach Echuca.“
    Er runzelte die Stirn. „Heute Abend?“
    „Ja, morgen früh hat Storm dort Autogrammstunde, und Tiger wollte noch mit dem Raddampfer fahren. Es ist also besser, wenn wir heute dort ankommen, damit wir morgen früh gleich loslegen können.“
    Das klang alles sehr logisch, und Tiger wollte wirklich Raddampfer fahren, aber der Hauptgrund war, dass sie nicht noch eine Nacht das Apartment mit Luca teilen wollte.
    So wie sie sich fühlte – überfordert, sentimental, ratlos –, verbrachte sie die Nacht sogar lieber in Storms Tourbus!
    Während des Konzerts hatte sie in Echuca angerufen und sich die Reservierung für zwei einzelne Apartments bestätigen lassen, um unvorhergesehene Pannen auszuschließen.
    „Wie weit ist es?“, wollte er wissen.
    „Eine gute Stunde Fahrt.“
    „Hm.“
    Bevor sie den Mut verlor, räusperte sie sich. „Es wäre nett, wenn du meinen Wagen fahren könntest, denn ich habe noch einiges mit Storm zu besprechen.“
    Hätte sie sich nicht so schäbig gefühlt, wären seine gewölbten Augenbrauen komisch gewesen.
    „Du fährst im Bus?“, fragte er so ungläubig, als würde sie zum Mars trampen.
    „Wir brauchen ein ruhiges Örtchen, wo wir den ganzen Papierkram ausbreiten können, den wir durchgehen müssen.“
    „Klar. Der Papierkram.“ Seine gefurchte Stirn und die zusammengepressten Lippen verrieten, was er wirklich von den neuen Reiseplänen hielt.
    Um die günstige Gelegenheit zu nutzen, rutschte sie eilig vom Stuhl und sammelte ihre Unterlagen zusammen. „Danke, Luca. Ich wusste, dass du es verstehen würdest.“
    Das Problem war nur, dass sie selbst gar nichts mehr verstand, am allerwenigsten, warum es ihr das Herz brach, ihn stehen zu lassen.
    Charli konnte nicht mehr so weitermachen. Wenn sie gestern an ihre Grenzen gekommen war, so hatte sie diese nun überschritten.
    Zu ihrer großen Erleichterung benahm Storm sich mustergültig: keine Tobsuchtsanfälle, keine Annäherungsversuche, keine Launen. Nicht nur vergangene Nacht im Tourbus. Heute Morgen hatte er ohne zu murren einen Fototermin absolviert, hinterher CDs signiert, und die Fans in Echuca waren ebenso begeistert wie zuvor die in Ballarat und Bendigo.
    Seit jenem unglückseligen Vorfall in der Weinbar hatte sie an seiner Arbeitseinstellung nichts mehr auszusetzen, und die positive Stimmung verhieß Gutes für das bevorstehende Konzert in Melbourne.
    Nein, Storm war nicht das Problem. Das Problem war, die Rolle der

Weitere Kostenlose Bücher