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Keiner flirtet so wie du

Keiner flirtet so wie du

Titel: Keiner flirtet so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
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unerschütterlichen Tourmanagerin bis zum Ende durchzuhalten. Dazu gehörte auch, Storm und Tiger bei ihrer Bootsfahrt zu begleiten und danach bei ihrem Bummel über den Moama Market, wo sie regionales Kunsthandwerk bewunderten und heimische Früchte kosteten. Eigentlich genau das Richtige nach der ganzen Hektik der vergangenen Woche – hätte Luca sich ihnen nicht angeschlossen.
    „Möchtest du noch ein Stück Gebäck?“
    Luca schob ihr den Teller hin, doch sie klopfte sich auf den Bauch. „Nein danke, ich bin satt.“
    Ein Zeichen ihrer seelischen Verfassung. Wäre sie nicht so angespannt gewesen, hätte sie den leckeren Scones im Wisteria Café sicher nicht widerstehen können.
    Wenn er ihre Zurückhaltung spürte, so zeigte er es nicht. „Was steht an, wenn wir wieder in Melbourne sind?“
    Egal. Hauptsache, sie musste nicht noch mehr Zeit mit ihm verbringen.
    „Den Abschlussbericht für die Tournee erstellen. Und uns auf das Konzert vorbereiten.“
    Er legte die Unterarme auf den Tisch und beugte sich vor. Sein wissender Blick verriet, dass er sie durchschaute. „Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich denken, dass du mich loswerden willst.“
    Betont entspannt lehnte sie sich zurück und schüttelte den Kopf. „Das mache ich immer so am letzten Tag, damit ich gleich morgen ins Büro kann.“
    „Grandpa ist ein alter Sklaventreiber, was?“
    „Hector ist ein fairer Chef. Das ist er immer gewesen.“
    „Du bist loyal, das gefällt mir.“
    Nervös zupfte sie am Rand der Spitzentischdecke. Sie wollte nicht über ihren Job reden, und auch nicht über Hector oder die Musikbranche. Sie musste hier weg, bevor es zu spät war und sie erneut Lucas Charme erlag.
    Ob Luca noch so entspannt wäre, wenn er die Wahrheit wüsste? Würde er noch hier sitzen, wenn er wüsste, wie viel er ihr bedeutete, wenn er wüsste, dass sie sich in ihn verliebt hatte? Sie bezweifelte es.
    „Lass uns gehen.“ Ihre Stimme klang schroff, doch sie konnte keine Sekunde länger hier sitzen bleiben und griff im Aufstehen nach ihrer Tasche.
    „Hey, nicht so schnell.“ Er packte sie am Arm, und sie versteifte sich, traurig, dass es so weit gekommen war. Vor wenigen Tagen hatte sie sich noch nach seiner Berührung gesehnt, wäre unter seinen Händen zerschmolzen. Doch jetzt riefen seine starken Finger um ihren Unterarm nur unliebsame Erinnerungen wach.
    Ironischerweise hatte sie all die Jahre versucht zu beweisen, dass sie anders war als ihre Mutter, und nun stellte sich heraus, dass sie ihr ähnlicher war als gedacht.
    Sie hatte sich in den Falschen verliebt.
    Überraschung!
    „Tut mir leid, ich muss wirklich los.“ Sie riss sich los und wollte davonlaufen.
    „Charli, das ist doch verrückt …“
    Sie floh, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Nachdem er zum zwanzigsten Mal um den historischen Hafen gelaufen war, wusste Luca, dass er etwas unternehmen musste.
    Doch was sollte er Charli sagen?
    Tut mir leid, dass es so enden muss?
    Tut mir leid, dass es überhaupt so weit gekommen ist?
    Tut mir leid, dass ich dir wehgetan habe?
    Denn er hatte ihr wehgetan. Das sah er an ihren verkrampften Schultern, an den aufeinandergepressten Lippen, der quälenden Leere in ihren Augen, wenn sie seinem Blick begegnete.
    Das bedrückte ihn am meisten: die Tatsache, dass sie ihm kaum noch in die Augen sehen konnte, nachdem sie vorher so viele emotionsgeladene, leidenschaftliche Blicke gewechselt hatten. Charli hatte die schönsten grünen Augen, die er je gesehen hatte, von derselben Farbe wie das Meer vor Nizza an einem strahlenden Sommertag …
    Oje, woher nahm er nur solch poetische Vergleiche? Er war doch sonst nicht so ein Softie. Das war allein Charlis Schuld. Sie brachte diese andere Seite in ihm zum Vorschein. Bei ihr hatte er das Bedürfnis, ein besserer Mensch zu sein.
    So wie Hector: ein Gentleman alter Schule. Und Luca gefiel der Gedanke, dass er vielleicht ein bisschen von dessen Vornehmheit geerbt hatte. Im Gegensatz zu seinem Vater.
    Er verspürte einen Stich in der Brust, ein vages Bedauern, eine Sehnsucht danach, was hätte sein können, wenn er all die Jahre nicht so stur gewesen wäre und Hector in sein Leben gelassen hätte.
    Während dieser Tournee hatten sie regelmäßig am Telefon miteinander gesprochen, vor allem übers Geschäft, und er bewunderte den alten Mann, mochte seinen Sinn für Humor, seine herzliche Art, seinen knallharten Geschäftssinn. Wäre Roy ein besserer Vater gewesen, hätte Luca vielleicht ein engeres

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