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Keiner kuesst so heiß wie du

Keiner kuesst so heiß wie du

Titel: Keiner kuesst so heiß wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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nicht selbst gesagt, er sei ein kleiner Casanova?“
    „Ja, aber durch die Sache mit seiner Familie ist er viel ernster und reifer geworden“.
    „Dann ist aus ihm also plötzlich der brave Kerl geworden, der sich nach einem netten Mädchen umsieht, mit dem er eine Familie gründen kann?“
    „Ja, vielleicht.“
    „Vielleicht hast du sogar recht. Aber was, wenn nicht? Du hast in seiner Firma fünf Jahre in deine Karriere investiert. Hast du kürzlich nicht sogar so etwas wie eine Position in der Marketingabteilung erwähnt?“
    „Ich habe mich als Eventmanagerin beworben, die Stelle aber nicht bekommen.“ Das schmerzte tatsächlich. Vor allem, weil die Frau, die sie angeheuert hatten, offenbar nicht sehr gewissenhaft war. „Ich muss es eben weiter versuchen.“
    „Und du glaubst, eine Affäre mit deinem Boss wird dir dabei helfen?“
    „Noch ist es ja keine Affäre. Wir haben uns lediglich geküsst.“
    „Aber nach einem Wochenende mit ihm wird es eine Affäre sein. Glaubst du denn ernsthaft, dass du die Frau seiner Träume bist und er dir einen Heiratsantrag machen wird?“
    Brooke holte tief Luft. „Ist es vielleicht ein Verbrechen zu träumen? Du bist immerhin verheiratet.“
    „Mit dem Kerl, der im Großraumbüro direkt neben mir sitzt, und nicht am Kopfende des Konferenztisches. Du bedeutest mir sehr viel, Brooke. Und ich weiß, wie viel dir dein Job bedeutet. Du hast dort wirklich die Chance aufzusteigen, deshalb würde ich es auch nicht gerne sehen, dass du wegen einer kleinen Liebelei in hohem Bogen rausfliegst.“
    „Dann suche ich mir woanders einen Job.“
    „Bei der momentanen Situation auf dem Arbeitsmarkt? Also ich für meinen Teil werde meinen Job nicht so leichtsinnig aufs Spiel setzen. So viele gibt es davon nämlich nicht mehr.“
    „Danke für deine Unterstützung.“ Brookes Laune bewegte sich dem Nullpunkt entgegen. Einen winzigen Augenblick lang hatte sie in ihrer Fantasie als Mrs RJ Kincaid in einem Traumschloss gelebt. Doch jetzt hatte sich dieses Schloss mit einem kleinen Knall wieder aufgelöst. Plötzlich war sie wieder Single, noch dazu ohne Job. „Vielleicht will ich mich ja einfach nur ein bisschen amüsieren.“
    Evie seufzte. „Ich vermisse es total, mir mit dir die Nächte um die Ohren zu schlagen. Ich weiß, eine Ehe ist kein Grund, jeden Abend zu Hause zu bleiben. Aber wir haben im Moment alle Hände voll mit der Renovierung zu tun und …“
    Brooke lachte. „Ich will dir doch kein schlechtes Gewissen machen und dich zwingen, die Abende mit mir zu verbringen. Ich sage dir doch nur, dass ich keinen Rückzieher mehr machen und den Trip deshalb genauso gut genießen kann.“
    „Oh Gott, ich kriege graue Haare, wenn ich nur daran denke. Aber Montag erzählst du mir alles .“
    RJ legte Schlüssel und Brieftasche auf das Tablett und ging durch die Sicherheitsschleuse der Untersuchungshaftanstalt. Es war ein Ort, an dem gemeine Verbrecher auf ihren Prozess warteten. Und seine liebenswerte und mitfühlende Mutter sollte eine von ihnen sein. Was für eine Demütigung für sie!
    Ein schweigsamer Wachmann führte ihn in einen Vernehmungsraum. Sein Anwalt hatte offenbar alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ein privates Treffen mit seiner Mutter zu arrangieren. Für gewöhnlich durfte er nur vom Eingangsbereich aus über eine bewachte Videoschaltung mit ihr sprechen. Der Wachmann öffnete die Tür zu einem kleinen Raum, in dem ein Tisch und zwei Metallstühle standen.
    Sie sah so klein und verloren aus, wie sie dort am Tisch saß, gekleidet in den grauen Anstaltsanzug. Aufgewühlt ging er zu ihr, unfähig, die vorgeschriebene Distanz einzuhalten. „Mom.“ Er nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich. Sie schien so hilflos und verletzlich und ähnelte gar nicht mehr der Magnolie aus Stahl, auf die er immer so stolz gewesen war.
    „Keinen Körperkontakt!“ Er hatte die Besuchsregeln vollkommen vergessen, doch die unfreundliche Stimme hinter ihm erinnerte ihn wieder daran. Widerwillig löste er sich aus der Umarmung.
    „Es wird nicht mehr vorkommen“, sagte er zum Wachmann. „Können wir ein paar Minuten lang allein sein?“
    „Ich werde mich genau dort hinter das Fenster stellen und sie beide beobachten.“ Der ältere Mann zeigte auf das Fenster in der Tür und verließ den Raum.
    Seine Mom war blass und sah sehr mitgenommen aus. Unter ihren sonst so ausdrucksvollen Augen lagen dunkle Schatten. Ihr dunkelbraunes volles Haar war streng zurückgebunden und ließ

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