Keiner kuesst so heiß wie du
übrigens einer der Gründe, warum ich für dich arbeite.“
Wieso musste sie ihn – und sich – ausgerechnet jetzt daran erinnern, dass sie seine Mitarbeiterin war?
„Lassen wir die Arbeit einfach mal Arbeit sein.“ Noch immer hielt RJ sie umarmt, die Lippen an ihrer Haut. „Hier geht’s nicht mehr um Memos und Telefonate. Das hier oben ist eine völlig andere Welt. Atme einfach tief ein und genieß die frische Bergluft.“
„Das tue ich bereits.“ Anderenfalls wäre sie wahrscheinlich ohnmächtig geworden angesichts der Art und Weise, wie RJ an ihrem Ohrläppchen knabberte.
„Wenn man hier oben steht, bekommt man gleich einen ganz anderen Blick aufs Leben. Zeit scheint hier nicht zu existieren – die Sonne geht auf und unter, und alles hier unterliegt dem langsamen Kreislauf der Jahreszeiten.“
„RJ, ich entdecke immer neue Seiten an dir.“
„Und das, obwohl du mich schon seit fünf Jahren kennst. Ein Grund mehr, den Alltag hinter uns zu lassen. Und jetzt küss mich.“
Bevor sie protestieren konnte, drehte er sie schwungvoll herum und presste ihr die Lippen auf den Mund. Mit geschlossenen Augen fasste sie ihn an den Schultern. Es war ein süßer Kuss. RJs leichter Dreitagebart kitzelte Brooke am Kinn.
Sie umarmte RJ und genoss die Nähe zu ihm, die all ihre Bedenken verscheuchte. Alles, was zählte, war das wunderbare Gefühl, loszulassen und sich in seinen starken Armen zu verlieren.
Als er sich schließlich ein Stückchen von ihr löste, glänzten seine Augen. Auch ihre strahlten, das wusste sie.
Ein Glücksgefühl breitete sich in ihr aus. Es war ein perfekter Moment.
„Du bist eine sagenhaft schöne Frau, Brooke. Und der Sonnenuntergang steht dir.“
„Vielleicht sollte ich ihn jeden Tag tragen.“
„Auf jeden Fall. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ein Sonnenaufgang an dir ebenfalls hervorragend aussehen würde.“
„Dann sollten wir früh genug aufstehen, um es herauszufinden.“ Plötzlich wurde ihr mulmig zumute. Bei Tagesanbruch würden sie schon miteinander geschlafen haben.
Oder nicht?
Nachdem sie sich aus der Umarmung gelöst hatte, zeigte RJ ihr ein Schlafzimmer mit einem fantastischen Panoramablick und schlug ihr vor, in Ruhe auszupacken. Dann verschwand er. Vielleicht würden sie ja auch nicht miteinander schlafen.
Außer ein paar Kleiderbügeln und einem weißen Bademantel darin war der Kleiderschrank leer. Das Zimmer hatte ein hübsches Bad. Seife und exklusives Shampoo standen bereit, und auf einer ebenso eleganten wie rustikalen Ablage lagen flauschige Handtücher. Das Badezimmer eröffnete einem durch das Fenster einen Ausblick, der einfach nur atemberaubend war. Man hatte wirklich das Gefühl, in einem Designerluxushotel zu sein.
Brooke legte ihre Kosmetiksachen in ein Schränkchen und wechselte dann die Kleidung. Sie zog ihr Kostüm aus und schlüpfte in ein paar Jeans und ein grünes T-Shirt, das ihre Augenfarbe ganz besonders gut zur Geltung brachte. Die Teppiche waren aus feinster, weicher Wolle, deshalb entschied sie sich, barfuß zu bleiben. Ihre Zehennägel zierte jadegrüner Nagellack.
Sie warf einen Blick in den Flur und folgte dem fröhlichen Pfeifen RJs, den sie schließlich in einem der anderen Zimmer vorfand mit einem riesigen Bett aus massivem Holz. Er blickte gerade auf das Display seines Telefons. „Und, hast du das Zimmer bezogen?“
„Ja. Es ist traumhaft.“ Seine halb ausgepackte Reisetasche stand auf einer Holzkommode. Also würden er hier schlafen und sie nicht mit ihm die Nacht verbringen. Eigentlich sollte sie erleichtert sein, doch stattdessen merkte sie, dass sie enttäuscht war. Vielleicht hatte sie insgeheim auf eine wilde Romanze gehofft, während er nur ein nettes Wochenende mit ihr verbringen wollte.
„Ich habe dich noch nie in Jeans gesehen.“ Als er sie langsam von oben bis unten musterte, spürte sie, wie ihr heiß wurde. „Da habe ich wirklich etwas verpasst.“
„Dich habe ich vorher auch noch nicht in Jeans gesehen“, erklärte sie lächelnd und blickte auf die Hose, die aus seiner Reisetasche hervorlugte.
„Mir stehen sie aber nicht so gut wie dir.“ Ein Grübchen erschien, als er lächelte.
„Wie schade.“ Die Vorstellung von RJs Körper tauchte plötzlich vor ihrem inneren Auge auf. Selbst, wenn er einen Anzug trug – das Jackett hatte er über einen Stuhl gehängt, die Ärmel seines Hemdes lässig hochgekrempelt –, konnte man sehen, wie athletisch und wohlgeformt er war. Er spielte
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