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Keiner wie er (German Edition)

Keiner wie er (German Edition)

Titel: Keiner wie er (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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oder?“
    Tina fuhr zusammen und schloss langsam die Augen.

19.
     
    Großartige Überraschung suchte sie nicht heim.
    Wie weit war es von Miller über Jonathan zu diesem Idioten? Warum hatte sie das denn nicht früher gerochen? Verdammt! Von Anfang an wisperte ihr etwas, diesen Auftrag nicht anzunehmen. Obwohl sie nicht genau wusste, weshalb eigentlich. Doch spätestens die hiesige Atmosphäre war doch aussagekräftig genug.
    Freundlich und warm !
    Innerhalb der vergangenen Jahre erledigte sie etliche Aufträge, aber derart wurde sie bisher nie empfangen.
    Ohne sich die Mühe zu machen, ihn anzusehen, räusperte sie sich. „Was soll der Scheiß?“
    „Keine Ahnung, wovon du sprichst.“
    Langsam nickte sie, den Blick noch immer auf dem Bildschirm. Sicher ... „Meinst du, das bringt irgendetwas?“
    Er machte keine Anstalten, näherzutreten. „Die Klinik hat einige Schwierigkeiten und Maggie meinte, du bist die Beste. Das kann ich nicht beurteilen, also vertraute ich wie immer ihrem Urteil.“
    „ Du ...“ Inzwischen verspürte Tina leichte Übelkeit aufkeimen.
    „Ja. Ich übernahm die Klinik bereits vor einigen Jahren. Miller befindet sich im Ruhestand. Allerdings muss ich sagen, dass du mich enttäuschst. Das hättest du eigentlich selbst herausfinden müssen.“
    „Da gebe ich dir Recht. Eine ganz miese Recherche. Sonst bin ich besser.“ Verbissen starrte Tina auf ihren Laptop.
    „Wie ich hörte, hast du einige Vorschläge zu unterbreiten. Miller meinte, ich sollte mit dir die finanziellen Aspekte besprechen. Deshalb bin ich hier.“
    „Du kannst gehen, ich stelle nichts davon in Rechnung.“
    „Nein, ich möchte dich bezahlen. So, wie alle anderen deiner ... äh … Kunden auch.“
    „Ich verzichte.“
    „Ich nicht.“
    „Dein Pech.“
    „Sehe ich anders. Ich habe dich beauftragt, du nahmst an. Nichts wurde dir vorenthalten, nun gut, abgesehen davon, dass ich Eigentümer der gesamten Chose bin, was jedoch im Grunde nebensächlich ist. Ich schätze, du solltest erleichtert sein. Also, rein visuell gesehen ...“
    „Wovon sprichst du?“ Nein, sie würde nicht aufsehen. Genau das versuchte er nämlich zu erreichen, der kleine Aufschneider.
    „Ich nehme selbstverständlich das Gesamtpaket, was dachtest du denn? Bei den astronomischen Summen, die du aufrufst, dachte ich, wäre das pro forma enthalten. Also, heute Abend, mein Appartement? Ach so, eins noch: Dieser fette Kerl neulich, ging doch nach ein paar Stunden. Wie sieht das aus, ist die Dauer vielleicht verhandelbar? Ich hätte schon gern eine ganze Nacht ...“
    Verdammt! Scheißegal, dann hatte er sie eben! „Halt die Schnauze, Grant!“, zischte Tina und starrte ihn wütend an.
    Mit verschränkten Armen lehnte er am Rahmen der geschlossenen Tür. Attraktiv wie eh und je, trug er keinen hässlichen Arztkittel, sondern Jeans und Hemd. Die Wangen waren glattrasiert – der erste Minuspunkt, mit Drei-Tage-Bart sah er besser aus. Wie immer eben, weit von jeder Perfektion entfernt. Und selbstverständlich musterte er sie absolut ahnungslos. „Was ist dein Problem, Hunt?“
    Trocken lachte sie auf. „Das ist einfach. Du! “
    Daniel hob die Schultern. „Damit kann ich zwar leben, aber du enttäuschst mich schon wieder. Ich glaube, du hast Schwierigkeiten, die Dinge voneinander zu trennen, Tina. Nicht sehr professionell, wenn ich das mal anmerken darf. Momentan bin ich dein Auftraggeber und du hast mich mit Respekt zu behandeln. Schließlich bezahle ich dich für deine Arbeit.“
    „Ich kündige!“
    „Oh! Wenn das so ist ...“ Stirnrunzelnd dachte Daniel nach. „Soweit ich das beurteilen kann, haben da draußen keine Naturkatastrophen stattgefunden. Andere höhere Gewalten konnte ich auch nicht ausmachen. Zumal du dich ja bereits hier befindest. Was bedeutet, du bist mir eine kleine Vertragsstrafe schuldig. Moment, ich lasse nur mal schnell das Pamphlet von Maggie heraussuchen ...“
    „Kannst du stecken lassen!“ Noch immer zischte sie. Und das, wo sie wusste, wie unprofessionell sie sich verhielt. Falsch lag er nämlich keineswegs, was Tina noch mehr wurmte. Im Grunde handelte es sich wirklich nur um einen Auftrag, wie alle anderen auch. Und leicht verdientes Geld dazu. Doch es fiel ihr so unvorstellbar schwer. Nie zuvor musste Tina während der Arbeit derart um ihre Beherrschung kämpfen. Je länger sie seine ruhige, arrogante Miene betrachtete, desto unwiderstehlicher wurde ihr Wunsch, ihm die verdammten grünen Augen

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