Keiner wie er (German Edition)
besorgst es mir! Was das betrifft, hast du dir inzwischen tatsächlich unschlagbare Fähigkeiten angeeignet. Es geht mir eher darum, es dir zu besorgen. Diesbezüglich läuft die Angelegenheit komplett gegen den Baum, oder irre ich mich.“ Tadelnd schüttelte er den Kopf. „Hast du denn alles vergessen, was ich dir damals zu erklären versuchte? Spaß, Entspannung? Glückliches Aussehen danach? So ähnlich wie dieser fette Kerl, nachdem er dich verließ. Trotz eher gewöhnungsbedürftigem Äußeren, eignet er sich durchaus als Anschauungsbeispiel. Wenn ich dich so betrachte, wirkst du auf mich eher unbefriedigt. Da ist dieser gelangweilte Zug um deinen Mund, den ich dringend beseitigen will, Hunt.“
„Der existiert, weil du mich mit deinem geistlosen Geschwafel zunehmend langweilst, Grant. Also, was ist, haben wir einen Deal?“
„Kannst du haben, Hunt!“ Offenbar erbebte Daniel soeben. Nichts, was ihn momentan weniger interessierte. Jetzt würde er es ihr zeigen und endlich dieser Schmierenkomödie ein Ende bereiten.
An der Hand zog er Tina in die Küche und setzte sie mit Schwung auf den Tresen.
„Lass sehen, was wir da haben.“
11.
Seine Augen waren verschwunden.
Tina sah nur die leeren, dunklen Höhlen, in denen vor kurzem noch diese grünen Dämonendinger glitzerten. Jene hatte sie während der vergangenen Minuten mehrfach amputiert. Sein Gesicht schimmerte krebsrot und begann an mehreren Stellen böse anzuschwellen. Resultat der Ohrfeigen, die sie ihm pausenlos verabreichte. Sein dämliches Grinsen hatte bereits vor etlichen Minuten den Abgang gemacht ...
… jedenfalls stellte Tina sich genau das vor, als er zur Tat schritt.
Dass sie sich nach so vielen Jahren bereits zum zweiten Mal verbotenerweise in eine Illusion flüchtete, fiel ihr zwar auf, doch sie gestattete sich diesen Ausrutscher. Die gesamte Situation mutete so unwirklich an, dass es auch nichts mehr zur Sache tat. Bisher war ihr keine Erklärung dafür eingefallen, was er von ihr wollte. Jetzt schlauer zu sein, führte auch nicht dazu, dass es ihr besser ging. Eigentlich hätte sie nicht einmal verwundert sein dürfen, und dennoch traf sie sein Angriff relativ unvorbereitet. Am Ende dachte er immer nur an das Eine, ja. Auch dies war eines seiner ihr durchaus bekannten Markenzeichen. Aber dass er so offensiv an die Geschichte ging ...
Nun ja, nichts Neues, wie nichts an ihm neu war. Und Tina, die Männer auf diese Art immer dazu brachte, zu tun, was sie wollte, akzeptierte sofort.
Er nahm sich keine Zeit, in eines der Schlafzimmer zu gehen, sondern wollte das Ganze gleich in der Küche durchziehen. Es machte ihr nichts aus. Auch die Enttäuschung – so was Blödes! – die plötzlich über sie herfiel, betrachtete sie eher mit einem bitteren Lächeln. Was hatte sie erwartet?
Nichts.
So, wie sie niemals etwas erwartete – schon gar nichts Gutes. Er glaubte, sie zu benutzen, doch in Wahrheit, benutzte sie ihn, wie immer, wie bei jedem anderen auch …
Und so zwang sie die Lider auf, beobachtete ihn und präparierte sich nebenbei dafür, ihm zu geben, was er wollte, um zu bekommen, wonach ihr der Sinn stand.
Wie immer …
* * *
Diesmal handelte es sich mit Abstand um den größten Scheiß, den er jemals zu verantworten hatte.
Okay, einer der Größten, die Liste seiner weniger ruhmreichen Taten, besonders in Bezug auf Tina, gestaltete sich geringfügig länger. Das wusste er durchaus.
Aber sie machte ihn wahnsinnig, verdammt! Alles an ihr! Ihre abweisende Art, die kaum verhüllte Wut, die Herablassung, die aus ihren Worten sprach. Und ... es war infantil, natürlich, doch sie hatte ihn in seiner Ehre gekränkt! Von wegen nicht gut!
Er!
Oh, er würde sie bestätigen, Daniel sah es in ihren Augen und konnte sich trotzdem nicht beherrschen. Soeben degradierte sie ihn tatsächlich zu einem hirnlosen, kleinen Jungen, mit dem die Vernunft eines erwachsenen Mannes stritt. Unmöglich aufzuhören, wollte – brauchte – er dringend Entladung. In diesem Zusammenhang übrigens auch nicht sehr hilfreich, verkörperte sie seine Adresse dafür. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre gab es keine. Wohin ging Daniel, wenn er nicht weiter wusste?
Zu Tina!
Die befand sich hier! Zufälligerweise traf es damit sogar mal die Richtige. Und sie war schön, begehrenswert und willig. Meilen entfernt von der Zivilisation, hatten sich jene Träume, die er heute Morgen mit Hilfe dieses Ortes erschuf, noch nicht gänzlich verabschiedet. Wenn sie
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