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Keiner wie er (German Edition)

Keiner wie er (German Edition)

Titel: Keiner wie er (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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guter Zeitpunkt, mir zu sagen, ob ich richtig liege ...“
    Langsam schüttelte sie den Kopf. „Du kannst die Vergangenheit nicht zurückholen und die Dinge ungeschehen machen. Das funktioniert nicht.“
    „Das ...“ Stöhnend ließ er sie los und fingerte zum ersten Mal seit Ewigkeiten nach einer Zigarette. „Das weiß ich!“
    „Und indem du mir deine Gegenwart aufzwingst, wirst du auch nichts ändern.“
    Heftig zog er an seiner Zigarette, nachdem er sie angezündet hatte und nickte. „Auch das ist mir bekannt! Doch deshalb habe ich nicht ...“
    „Du dachtest, du müsstest mich retten oder so einen Mist. Die Wahrheit ist, dass diese Zeiten lange vorbei sind. Du gingst ...“ Das formulierte sie äußerst zögernd und ihre Miene wirkte mit einem Mal erstaunlich hart. „Dich interessierte nicht, was du zurückließt. Du kannst nicht Jahre später auftauchen und hoffen, alles wäre beim Alten.“
    „Das habe ich auch nie getan!“
    Ohne darauf einzugehen, fuhr sie fort. „Aus der heutigen Sicht sehe ich die Dinge durchaus klarer. Ich beging einige unverzeihliche Fehler. Die würden mir heute nicht mehr unterlaufen. Man lernt, weißt du? Ich denke, dass damals alles so ziemlich schiefging. Vieles davon hättest du sehen müssen, aber das wolltest du nicht. Möglicherweise hast du die Situation sogar genossen. Das kleine hässliche Entlein, das unsterblich in dich verliebt war. Und du konntest es auf ein Fingerschnipsen in jede Richtung tanzen lassen, die dir nur einfiel.“
    „Tina ...“
    Die schüttelte den Kopf. „Nein, es ist okay. Ich war nicht sechs, sondern neunzehn. Nach allen gängigen Maßstäben kein Kind mehr. Und ich ...“ Ungläubig lächelte sie. „Ich durchschaute dich! Ich wusste ganz genau, was du da triebst, vermutlich kannte ich dich ziemlich schnell recht gut, weißt du? Griff ich ein? Nein! Ich habe mich damals öfter mal in Glücksspielen versucht, träumte von dem Prinzen, der mit seinem roten Cabriolet kommt und mich in sein Königreich entführt ...“ Es kam nicht versonnen, sondern äußerst nüchtern. „Heute träume ich nicht mehr von kostspieligen Autos und auch nicht von einem Mann, der mich kidnappt. Was bedeutet, du hast wohl den richtigen Zeitpunkt um gute zehn Jahre verpasst. Damals hätte mir diese Geschichte hier bestimmt gefallen. Heute sieht es anders aus.“ Sie senkte den Blick und wandte sich ab. „Ich denke, du hattest Recht. Ein Spaziergang in diesen Schuhen ist eine dämliche Idee. Es wäre besser, wenn wir zurückgehen.“
    Als er ihren Arm nahm, sah sie ihn weder an noch kommentierte sie es. Offensichtlich war er wohl gescheitert …
    * * *
    Der Rest des Tages verging schweigend.
    Sie wich ihm nicht aus – jedenfalls nicht gravierender als zuvor. Daniel zerbrach sich währenddessen den Kopf darüber, was er tun sollte. Vor nicht allzu langer Zeit hätte er ohne Weiteres in Betracht gezogen, sie in Ruhe zu lassen. Okay, vor sieben Wochen ungefähr. Aber in der Zwischenzeit ging das nicht mehr so einfach. Denn bisher hatte er kein Wort mit Tina gewechselt, sondern ausschließlich mit diesem dürren, total durchgeknallten Ding, das er eher zufällig getroffen hatte.
    Wäre es Tina gewesen, dann hätte er ihr Urteil vermutlich hingenommen. Keineswegs gehörte er zu jenen Männern, die sich verzweifelt an eine verlorene Angelegenheit klammern. Nicht einmal, wenn es sich hierbei um Tina handelte. Durch seinen Fehler war es schief gegangen, also musste er auch mit den Konsequenzen leben. Aber es gab zu viele ungeklärte Fragen, auf die er dringend eine Antwort brauchte. Ihm graute vor dem Morgen, wenn ihre gemeinsame Zeit ein Ende fand. Länger konnte er sie nicht festhalten. Irgendetwas musste er erreichen, doch er wusste nicht, was und vor allem, wie er es anstellen sollte. Mit ihr in Kontakt bleiben, stand wohl an oberster Stelle der Agenda.
    Danach konnte er sich etwas anderes überlegen.
    Irgendwas!
    Nach dem schweigsamen Dinner – Tina nahm eine Orange und trank einen Apfelsaft – blieb er sitzen und musterte sie forschend. Dass sie seinen Blick erwiderte, gehörte erst seit den vergangenen vierundzwanzig Stunden zum Standard.
    „Lass uns heute Abend ein wenig zusammensitzen. Morgen ist es vorbei ...“
    Mit erhobenen Augenbrauen betrachtete sie ihn und schüttelte schließlich den Kopf. „Es wird nicht funktionieren.“
    „Was?“
    „Was du planst.“
    „Was plane ich denn?“
    „Du versuchst es mit Nostalgie. Das alles hier.“ Ihre Hand

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