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Keiner wie er (German Edition)

Keiner wie er (German Edition)

Titel: Keiner wie er (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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sie die Schuhe aus und lief barfuß.
    Auch das scherte ihn keineswegs.
    „Du läufst echt nicht ganz rund, oder?“, erkundigte er sich bei dem gebeugten Rücken, der zu Tina gehörte. Antworten würde sie ohnehin nicht, deshalb wartete er erst gar nicht. „Und gib mir endlich die beschissene Tasche!“ Im gleichen Atemzug lederte er das Utensil aus ihrer Hand. Sie sah sich nicht einmal um.
    „Ich meine ...“ Fassungslos schüttelte er den nassen Schädel. „Wir fahren morgen sowieso! Schon vergessen? Wenn du es vor drei Tagen versucht hättest, wäre es ja noch irgendwie ... keine Ahnung, sinnig gewesen. Irgendwie! Aber das hier? Im strömenden Regen? Nachts? Tina, du hast ehrlich ein Problem, weißt du das?“
    Schweigen.
    „Es ist stockfinster! Wohin wolltest du denn?“
    „Zum Freeway.“
    Oh! Es antwortete, das warf ihn ja echt um. „Ja, wie genial!“ , jubelte Daniel. „ Und was hat dich aufgehalten?“
    Als die beiden endlich das Haus erreichten, fanden sie die Tür diesmal geschlossen vor. Der Wind hatte sie nicht nochmals aufreißen können. Doch den Lichtschalter betätigte Daniel vergebens.
    Stromausfall.
    Kurz darauf standen sie in der dunklen Diele. „Ich befand mich auf dem Weg dorthin ...“, informierte Tina ihn.
    „Komisch, für mich sah es so aus, als würdest du gerade den Mond anbeten.“ Es kostete ihn enorme Anstrengungen, nicht in gleicher Tonlage fortzufahren, obwohl die Tür längst geschlossen war. Wütend feuerte er ihre Tasche zu Boden.
    „Mein Laptop“, murmelte sie und betrachtete kritisch das lederne Gepäckstück.
    Diesen Einwurf überging Daniel. „Und was jetzt? Soll ich dich bis morgen früh fesseln? Und da fragst du mich, weshalb ich der Meinung bin, dass du nicht normal bist? Ich meine ... Was macht es denn für einen Unterschied, ob du nun heute gehst, oder morgen geruhsam von mir wer weiß wohin chauffiert wirst? Was soll der Scheiß?“
    „Es macht einen riesigen Unterschied.“ Das kam ruhig, sie betrachtete immer noch ihre Tasche. „Aber du wirst das natürlich nicht kapieren.“
    „Was? Du hast ja keine Ahnung, was ich alles kapiere! Zum Beispiel lautet einer der gravierendsten Unterschiede, dass wir beide nicht triefen würden !“ Mit jedem Wort wurde er lauter. „Verdammt! Hast du während der vergangenen Tage das Wasser direkt vor deiner Nase nicht bemerkt? See! Das da draußen ist ein See! Wenn dir nach Baden war, warum bist du nicht einfach hineingehüpft?“
    Auch Tina wurde endlich laut. „Weil ich gehen muss, du Idiot! Begreifst du das denn nicht?“
    „Nein!“ Er schüttelte den Kopf. „Ich begreife überhaupt nichts. Ehrlich, ich war nie ahnungsloser!“
    Endlich blickte sie auf und nickte düster. „Ja, das sollte mich wohl nicht verwundern. Ich muss mich umziehen.“
    Und damit verschwand sie in ihrem Zimmer und ließ den brodelnden Daniel ganz ohne Entladungsmöglichkeit zurück. Kurz darauf tappte sie mit frischen Sachen ins Bad und danach herrschte erst einmal Stille. Was sie in dem finsteren Badezimmer trieb, auch das scherte ihn wenig. Sollte sie sich doch dreitausend blaue Flecken holen, weil sie in dem engen Raum ständig mit dem Mobiliar kollidierte.
    Irgendwann besann er sich, suchte seufzend ein paar Kerzen zusammen und verteilte sie in der Küche.
    Als Tina eintrat, warfen die flackernden Flammen geisterhafte Schatten an die Wand, weshalb sie sogar noch blasser wirkte. Auf wundersame Weise wies das Make-up keine Schäden auf. Normalerweise hätte es von der Flut dort draußen fortgespült worden sein müssen. Nicht mal sie konnte so dämlich sein, das mitten in der Nacht zu erneuern, oder? Ach so, sie plante ja ständig einen Galabesuch. Jede andere hätte sich einen dicken Pullover übergezogen. Tina nahm den nächsten Body und neues Make-up! Also, wenn das nicht gestört war, dann wusste er es auch nicht!
    Die leicht Gestörte setzte sich auf einen der hellen Küchenstühle. Und Daniel dankte im Stillen Miller für dessen Umsicht, einen Gasherd zu installieren. Genügend Propan war nämlich vorhanden.
    Kurz darauf stellte er zwei Tassen mit dampfendem Tee auf den Tisch. „Obwohl du ihn nicht verdient hast“, knurrte er. „Von mir aus kannst du dich tot frieren, Hunt!“
    Ihr Kopf fuhr hoch. „Du bist ein arrogantes Kotzarschloch und kannst dir dein Gebräu sonst wohin schmieren, Grant!“
    Grimmig grinste er. „Würde ich gern, aber dafür ist er mir momentan zu heiß. Trink! Das wäre die zweite Alternative, ihn zu

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