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Keiner wie er (German Edition)

Keiner wie er (German Edition)

Titel: Keiner wie er (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Schultern. „Wenn eine Frau ganz plötzlich ihre Gewohnheiten ändert, steckt immer ein Mann dahinter. Das ist Gesetz!“
    „Ach? Ist es das?“
    „Ja.“
    Tina blickte wieder hinaus auf das Meer und betrachtete dessen seltsamen Übergang zum Himmel. Man meinte vielleicht, den Horizont genau auszumachen. Eine Sinnestäuschung, in Wahrheit war selten wirklich zu erkennen, wann ...
    „Also, habe ich Unrecht?“
    Sie seufzte. „Nein ...“
    Das musste Vera erst einmal verdauen. Leider funktionierte ihr Stoffwechsel hervorragend, denn nach wenigen Sekunden gab es kein Halten mehr.
    „Oh, Schätzchen, ich freue mich so! Darauf habe ich gewartet, also dein Vater ja weniger, aber ich glaube, inzwischen wäre selbst George froh. Schließlich bist du ja auch nicht mehr die Jüngste.“ Tinas Grimasse übersah sie glatt. „Und wer ist es? Kenne ich ihn? Was für eine alberne Frage, natürlich kenne ich ihn nicht. Woher auch? Wann kommt er denn? Er kommt doch, oder? Habt ihr bereits ... also ich meine, habt ihr bereits weitere Pläne, oder ... Tina, nun sag doch mal was!“
    „Was ...“
    „Das ist nicht witzig! Du kannst nicht einfach mit so einer Botschaft herausplatzen und keine Einzelheiten verraten! Wie ist er denn so?“
    „Äh ... männlich eben.“
    „Tina!“
    Die seufzte. Zeit, die Illusionen ihrer Mom ein wenig zu zerstören. „Es ist nicht, wie du denkst ...“
    Schon umwölkte sich Veras Miene. „Er liebt dich nicht! Ha! So ein Trottel! Aber mach dir nichts draus! Dann suchst du dir eben einen anderen. Du könntest an jedem Finger zehn haben. Zwanzig ! Mädchen! Es gibt keine Handvoll, sondern ein ganzes ...“
    „So einfach ist es nicht, Mom!“ Endlich sah Tina ihre Mutter an. Deren Begeisterung war plötzlich verschwunden. „Was ist nicht einfach?“
    „Das mit uns ...“
    „Liebst du ihn?“
    Tina schloss die Augen. „Ich denke, ja.“
    „Denkst oder weißt?“
    „Weiß ...“
    „Und er? Hat er gesagt, dass er dich nicht ...“
    „Nein.“
    „Ist er nicht sicher? Also, Tina, das hört sich für mich nach einem totalen Trottel ...“
    „Nein!“
    „Wie? Hat er gesagt, dass er dich auch liebt?“
    „Ja ...“
    Entsetzt flog Veras Mund auf. „Er ist verheiratet! “
    „Nein!“
    „Und wo liegt dann das Problem?“ Hilflos rang die Mutter ihre Hände.
    Mit nach wie vor geschlossenen Augen schüttelte Tina den Kopf. „Das würdest du nicht verstehen.“
    „Versuch es!“
    Flüchtig lächelte sie. Das hätte Daniel jetzt wohl auch gesagt. „Es ist zu kompliziert, um es zu erklären. Sorry ...“, seufzte sie.
    Erst nach einer ganzen Weile hatte sich ihre Mom von diesem Schock erholt. „Also, du kannst mich schlagen, aber ich sehe da kein Problem. Wenn du ihn liebst und er dich, gibt es nichts, was nicht aus der Welt geschafft werden kann. Was glaubst du, wie sich das bei deinem Dad und mir verhielt – du hast ja keine Ahnung! Und erst bei Collin! Dennoch habe ich mich nie davon abhalten lassen, glücklich zu sein! Und das solltest du auch nicht!“
    Langsam und sehr düster nickte Tina vor sich hin. Yeah ...
    Je länger sie darüber nachdachte, desto tiefer gestaltete sich ihr Stirnrunzeln. Sie liebte ihn – er liebte sie, jedenfalls sagte er das. Ihr Leben war ohnehin versaut. Das wusste Tina bereits, als sie in dem ekelhaften Krankenhausbett aufwachte. Ein Zurück gab es nicht mehr. Warum denn nicht? Was riskierte sie? War nicht die Gewissheit eintausend Mal besser, als diese ewige Grübelei, die sie wohl bis ans Ende ihres Daseins verfolgen würde?
    Der Was-Wäre-Wenn-Poker ging in die nächste Runde und diesmal gewann Tinas unvernünftige Seite.
    Irgendwann sah sie ihre Mom an. „Vielleicht hast du Recht.“
    „Sag ich doch!“
    Flüchtig grinste die leicht entnervte Tochter. Schließlich holte sie tief Luft. „Okay ...“
    „Richtig.“
    „Du meinst, ich soll es versuchen?“
    „Und wie ich das meine!“
    „Ich soll zu ihm gehen?“
    „Sofort!“
    „Ich weiß nicht einmal ...“ Doch kaum erneut verdüstert, hellte sich ihre Miene wieder auf. „Aber ich werde es herausfinden!“ Plötzlich stand Tina. „Ich muss mich beeilen!“
    Kurz darauf blickte Vera ihrer Tochter mit offenem Mund nach, als die zum Haus stürzte. Wow!
    Das lief unerwartet einfach …

15.
     
    Wie es seit einigen Jahren ihrer Angewohnheit entsprach, nahm Tina sich keine Zeit, ihren Plan erst ausführlich zu überdenken.
    Froh über das Gespräch mit ihrer Mom, fühlte sie sich noch froher, der

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