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Kells Legende: Roman (German Edition)

Kells Legende: Roman (German Edition)

Titel: Kells Legende: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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die vom Klirren der Waffen, dem Grunzen der Kämpfer erfüllt war, hallte ein Schrei von Myriam.
    »Styx! Jex! Zu mir! Ich brauche euch!«
    Styx riss sich aus seiner Betäubung, sprang auf und stürzte sich in den Kampf. Jex stolperte aus dem Haus, aus einer Schwertwunde am Oberarm blutend. Mit grimmig verzogenem Gesicht und gezücktem Schwert stürzte er sich in den Kampf. An der Tür tauchte Nienna auf, das Gesicht grau vor Furcht. Sie hatte ihr Kurzschwert in einer Hand, und die Klinge war von Jex’ Blut beschmiert. Sie keuchte vor Schreck bei dem Anblick, der sich ihr bot, wirbelte herum und lief wieder hinein, um nach Kat zu sehen …
    Fast unbewusst hatten Kell, Saark, Myriam, Styx und Jex eine Kampfeinheit gebildet, einen Kreis, auf den sich die Albinos stürzten. Die Schwerter zuckten durch die Luft, ebenso wie Kells Axt; die fünf gaben sich gegenseitig Deckung und drängten die sie umschwärmenden Albinos in den Wald zurück. Immer mehr der weißhaarigen Krieger wurden mit einer Wildheit zur Strecke gebracht, die nicht nur der Verzweiflung entsprang, sondern reinem Selbsterhaltungstrieb.
    Acht Albinos lagen bereits tot am Boden, und der Rest wich ein Stück zurück. Dann teilten sich die Männer wortlos, sechs gingen jeweils rechts und links zur Seite, um sie in die Zange zu nehmen.
    »Kell, was zum Teufel geht hier vor?«, schnarrte Saark.
    »Ist eine lange Geschichte«, knurrte Kell. »Ich erzähl sie dir, sobald wir diese Mistkerle erledigt haben.«
    »Wann?«
    »Hör zu, vertrau diesen Halsabschneidern einfach nicht!«
    »Das habe ich bereits selbst festgestellt!«, fauchte Saark. »Styx hat Katrina getötet.«
    »Was?«
    Die Albinos griffen in unheimlich anmutender Stille an, und erneut hallte das Klirren von Waffen über die Lichtung. Ein Schwerthieb drang in Styx’ Schlüsselbein ein, und Blut spritzte heraus. Styx zog einen Dolch hervor und rammte ihn dem Albino in den Bauch, unmittelbar unter dem Rand seines schwarzen Brustpanzers. Dann drückte er die Waffe weiter hinein, immer fester, und der Albino sackte auf ihm zusammen. Myriam löste sich aus der Gruppe, tanzte wirbelnd zur Seite, unglaublich schnell, entriss einem toten Albino sein Schwert und sprang, jetzt mit zwei Klingen bewaffnet, zwischen die Feinde. Ihre Klingen zischten und klirrten, als sie in rascher Folge drei Albino-Soldaten tötete, die unmittelbar nacheinander zu Boden stürzten. Saark erledigte derweil zwei andere, und Kell stürzte sich mit einem Brüllen, das den ganzen Wald zu erschüttern schien, auf den Rest der Gruppe. Ilanna mähte links und rechts in einer glitzernden Acht den Feind nieder, verstreute Körperteile über die Lichtung. Kell duckte sich unter einem Schwerthieb hindurch und trat dem Soldaten, der ihn angegriffen hatte, zwischen die Beine. Der taumelte und stürzte zu Boden. Kells Gesicht war nur noch eine blutige Maske, er atmete schwer, und seine Wut war sowohl seinen Augen als auch seiner Haltung deutlich anzusehen. Dann, als ihm klar wurde, dass sämtliche Soldaten tot waren, hob er die Axt und starrte Myriam wütend an. Styx saß auf dem Boden und untersuchte seine verletzte Schulter, während Jex die Blutung an seinem Arm zu stillen versuchte. In dem Augenblick kam Nienna weinend aus der Schutzhütte gerannt, lief zu Kell und umarmte ihn, trotz seines blutverschmierten Äußeren.
    »Styx hat Katrina getötet!«, rief sie weinend und sah dann ihrem Großvater in die Augen. »Töte ihn, bitte, für mich!« Sie drehte sich herum und deutete auf Styx. »Töte ihn!«, heulte sie. »Töte ihn, jetzt!«
    Kell nickte, schob Nienna zur Seite und setzte sich in Bewegung, wobei er seine Axt hob. Myriam sprang zwischen die beiden Männer, den Kopf hoch erhoben, mit glänzenden Augen, und hob eine Hand. »Warte. Wenn du ihn umbringen willst, musst du erst mich töten. Und wenn du das tust, wirst du das Gegengift niemals finden.«
    »Ein Risiko, das ich vorhin schon bereit war einzugehen«, knurrte Kell. »Verschwinde, oder ich haue dich in Stücke.«
    »Nienna wurde ebenfalls vergiftet.«
    In dem Moment blieb Kell stehen und senkte den Kopf. Als er ihn wieder hob, waren seine Augen wie zwei dunkle Seen reiner Bosheit, in einem Gesicht, das so vor Wut verzerrt war, dass es geradezu unmenschlich wirkte; als würde ein Dämon erscheinen, der sich bis jetzt verborgen gehalten hatte. Myriam trat unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Kell drehte sich zu Nienna herum. »Hat er dich gestochen? Mit so etwas wie einer

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