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Keltenfluch

Keltenfluch

Titel: Keltenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beweis für seine These auf eine wirklich ungewöhnliche Art und Weise bekommen hatte. Er brauchte nicht mehr zu graben oder graben zu lassen, denn er wusste jetzt, wie es in der Welt der Kelten tatsächlich ausgesehen hatte. Keine Computeranimation konnte dies originalgetreuer nachstellen.
    Bill Conolly behielt das Fundstück und hielt es so, als wollte er es nie mehr aus der Hand geben. Er hatte es auch eilig, und wir schlossen uns seinem Schritttempo an.
    Noch immer hatte sich die Welt um uns herum nicht verändert. Das gleiche Licht, die gleichen Schatten. Wir passierten wieder den Körper des Zwergs, hielten unsere Blicke nach vorn gerichtet und hofften, nicht angelogen worden zu sein.
    Es tat sich etwas. Aus dem Lauf heraus stoppte Bill. Er sah, dass sich die Kugel am Ende veränderte.
    Sie erhielt in ihrem Innern ein sehr weißes Licht, als hätte sich dort eine Sonne hineingedrängt.
    »Sind wir da?«
    »Geh mal weiter«, sagte ich.
    Zugleich fassten sich Tony und Cella an. Sie klammerten ihre Hände ineinander. Für uns alle war es wichtig, die Welt zu verlassen. Auch wenn wir es schafften, wieder in unsere Zeit hineinzugelangen, war die Gefahr noch nicht vorbei. Dort wartete der Götze.
    Bill ging jetzt langsamer. Wir ließen ihm den Vortritt. Cella, Tony und ich blieben auf einer Höhe. Unsere Blicke richteten sich auf die Kugel. Bill hatte den langen Stab zur Seite gedrängt und etwas nach vorn gedrückt. Er wartete darauf, die Grenze zu erreichen, die irgendwo vor uns sein musste. In der Umgebung tat sich nichts. Kein Flimmern, keine anderen Bewegungen. Wir sahen keine Mauer, keine Wand, und trotzdem hatten wir es geschafft.
    Die Kugel leuchtete in einem grellweißen Licht, das uns für einen Moment blendete. Dieser Augenblick reichte aus. Jeder von uns verlor den Boden unter den Füßen. Andere Kräfte, die Menschen nicht beherrschten, zerrten an uns, und wir kippten, fielen oder glitten nach vorn.
    Ich hatte die Augen weit geöffnet, ohne etwas sehen zu können. Der Strom der Zeiten machte mich blind. So konnte ich nur hoffen, das Richtige getan zu haben…
    ***
    Wenn es tatsächlich ein Strom gewesen war, dann besaß er auch eine Mündung und spie uns wieder aus. Mit der rechten Seite prallte ich gegen einen relativ weichen Widerstand und hörte die Stimme meines Freundes Bill.
    »He, kannst du nicht aufpassen?« Er lachte und drehte mich herum.
    Ich war noch ein wenig benommen, aber es dauerte keine zwei Sekunden, da atmete ich tief durch und zugleich eine Luft ein, die mit der in der Keltenzeit nichts mehr zu tun hatte. Sie war normal. Sie stank nicht nach Leichen. Dafür roch sie feucht. Nach Lehm und Erde.
    Wir befanden uns dort, wo unsere Reise begonnen hatte. In der Höhle, vor der Wand, durch die man uns geholt hatte. Auch Tony und Cella hatten die Reise gut überstanden. Sie waren allerdings nicht in der Lage, etwas zu sagen. Beide hielten sich umarmt und waren froh, in der Gegenwart zu sein.
    Bill drehte sich mir zu. Es war ziemlich düster, so schaltete ich die Leuchte ein. Das Ziel war nicht mein Freund, sondern der Stab. Bill hielt ihn in der rechten Hand und hatte das Ende gegen den Boden gestützt. Die Kugel war noch vorhanden und saß auf dem oberen Ende wie festgeklebt. Ihre helle Farbe hatte sie verloren und sah jetzt nur mehr aus wie ein Knauf.
    »Sie war unser Retter«, sagte Bill. Er strich mit der freien Hand über die Kugel hinweg und tat damit genau das Falsche, denn plötzlich brach sie auseinander.
    Wir hörten so etwas wie ein Splittern. Dann flogen kleine Teile wie größere Staubkörner weg, und Bill Conolly hielt einen normalen, uralten Eichenstab in der Hand.
    »Jetzt ist dem Götzen der Weg endgültig versperrt, Freunde.« Er grinste wie ein Sieger. »Wir haben ihn so gut wie sicher.«
    Wir konnten nur hoffen, dass er recht hatte, denn jetzt begann die Suche…
    ***
    Das Team hatte längst Feierabend gemacht, und nur einer war im großen Zelt zurückgeblieben. Professor Cochran gehörte zu den Menschen, die nachts bei Vollmond nicht besonders gut schliefen.
    Wenn der Erdtrabant am Himmel leuchtete, dann dauerte es bei ihm meist bis in die Morgenstunden hinein, bevor ihn der Schlaf übermannte, der zudem noch mit wirren Träumen durchsetzt und nicht besonders tief war. Um dem zu entgehen, blieb er auf und sorgte dafür, dass ein gewisser Anteil an Arbeit noch geschafft wurde.
    In dieser Nacht saß er vor seinem Laptop. Das Gerät stand auf einem provisorischen

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