Keltenfluch
Arbeitsplatte fiel.
Der Kopf hing noch an seinem Körper. Aus der Wunde quoll irgendein dickes Zeug. Dort klaffte auch ein Spalt wie ein Maul. Er war noch nicht erledigt.
Bill holte noch einmal aus.
»Nein, ich!« Tony Hellman hatte die beiden Worte gebrüllt. Er wollte den Rest erledigen, und Bill trat zur Seite. Er wusste, wie es in dem Autor aussah, dessen Lebenswerk durch dieses Monster fast vernichtet worden war.
Tony stieß mit der Schaufel zu. Und wieder zielte er auf den gleichen Punkt. Die breite Seite drang in den Spalt hinein, und sie löste auch den letzten Rest. Der Kopf rutschte zur Seite.
Tony lachte wie irre auf. Er schob die Schaufel unter den Schädel, hob ihn an und schleuderte ihn weg. Wie ein Ball trudelte er durch die Luft, verschwand im Grau des Zelts und schlug irgendwo mit einem dumpfen Geräusch auf.
Vorbei. Die beiden hatten es geschafft.
Tony drehte sich um. Die Schaufel rutschte ihm aus der Hand. Cella Lintock lief ihm entgegen. Sie warf sich in seine Arme. Beide hatten es verdient. Der Professor sagte nichts. Er stand steif auf der Stelle und bewegte die Lippen, ohne zu sprechen.
Nur Bill und ich handelten. Ich entfernte mich von den Leuten. Bill kümmerte sich um den Körper, während ich nach dem Kopf Ausschau hielt. Die Richtung wusste ich, und sehr bald schon entdeckte ich ihn im Schein der Leuchte. Es war kein Leben mehr in ihm. Auch kein unheiliges. Er war ein Stück Stein mit der Form eines Kopfes. Sonst nichts. Und er war porös, denn als ich meinen Fuß auf die Fratze setzte, zerbröselte der Rest. So hatte ich es schon oft erlebt, wenn irgendeine teuflische oder magische Kraft aus den Körpern der Monstren entwichen war. Ich ging zu den anderen zurück. Zufrieden. In dieser Verfassung war auch Bill Conolly, der mir zulächelte.
»Hart, aber herzlich«, sagte er.
»Sorry, aber du bist in einem anderen Film.«
»Ist das schlimm?«
»Nein, wichtig ist, dass wir es wieder einmal überstanden haben und der namenlose Götze kein Unheil mehr anrichtet. In der Vergangenheit leben, in der Zukunft sterben. Auch das gibt es nicht alle Tage.«
Ich zuckte mit den Schultern. »Aber man lernt eben nie aus…«
ENDE
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