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Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Titel: Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Begierde des Blutes
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an der Nase herumführen. Du hast etwas Besseres verdient!“
    „Ich fürchte mich“, sagte Tammy leise, brach ein Stück Toast ab und steckte es in den Mund.
    „So wie ich das sehe, wird er dir weh tun“, entgegnete Sally und nahm sie für einen kurzen Moment in den Arm. „Das darfst du nicht zulassen. Er quält dich! Du musst ihn unbedingt zur Rede stellen.“
    „Dadurch könnte ich ihn verlieren.“ Die Chancen stehen gut dafür, dachte Tammy, und auch bei der Konfrontation mein Leben zu verlieren. „Willst du so weiterleben?“, fragte ihre Freundin. „Du warst immer eine Frau der Tat, hast dich gegen deine Eltern aufgelehnt, um nicht das ‚That Delicious Bite’ leiten zu müssen, sondern deinen eigenen Weg zu gehen. Du kämpfst ständig mit deiner biestigen Schwester Samantha, weil sie versucht, dich auszustechen. Da wirst du ja wohl mit einem einzelnen Mann fertig werden!“ Aufmunternd knuffte sie Tammy in die Seite. Wenn es denn nur ein Mann wäre! Mit Schrecken dachte sie daran, dass Dorian schon einmal eine Menschenfrau zur Vampirin gemacht hatte. Es war ein Unfall gewesen, aber er konnte die Wandlung genausogut bewusst hervorrufen. ‚Gereift wie guter alter Wein, fast zu würzig, zu kräftig, um ihn zu mögen.’ Das waren Marcus’ Worte gewesen. War das der Grund, weshalb Dorian während ihres Liebesspiels in Jeremys verfallenem Haus der Raserei getrotzt hatte, anders als bei Kalestra? Er war mit den Jahrhunderten, die ins Land gezogen waren, stärker und mächtiger geworden. Dennoch fühlte sie die Gefahr, in der sie beide damals waren.
    „Du hast Recht“, sagte Tammy mit fester Stimme und legte das Sandwich zurück in die Plastikschale. Trotz Hunger konnte sie kaum essen. „Ich muss ihm die Fragen stellen, die mir auf der Zunge brennen. Daran führt kein Weg vorbei!“ Aber sie durfte sich unter keinen Umständen in ein weiteres erotisches Abenteuer verwickeln lassen. Dorian war brandgefährlich! Doch alleine der Gedanke an die lüsterne Gier in seinen dunklen Augen, ließ eine Welle der Lust über sie hinweg-schwappen. Sein
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Sandra Henke & Kerstin Dirks Begierde des Blutes
    Trieb war es nicht, vor dem sie die meiste Angst hatte, sondern ihre eigene Leidenschaft, die sie dazu brachte, alle guten Vorsätze über Bord zu werfen.
    Tamara nahm Sallys Hände in die ihren. „Ich werde zu ihm gehen, gleich heute Abend.“
    Der Feierabend kam schnell und sie verließ der Mut.
    Aber ihre Freundin brachte sie zur British Railway, setzte sie in den Spätzug nach Richmond und rief ihr zum Abschied zu: „Wenn es Ärger gibt, ruf mich auf Mobil an und ich komme geflogen.“
    „Das fehlte mir gerade noch“, murmelte Tammy und lehnte sich im Sitz zurück, „dass ich dich auch noch in Gefahr bringe.“
    Je weiter sie in den Südwesten Londons vordrang, desto mehr nagte die Eifersucht an ihr. Was sollte sie machen, wenn sie auf dem Gelände des Gestüts Kalestra begegnete? Laut Sophies Memoiren war die Vampirin Dorians Gefährtin und wohnte logischerweise mit ihm zusammen. Aber vielleicht brauchte Tamara den Beweis, dass nicht sie, sondern eine andere Frau Dorians Herz gefangen hielt. Sex war eine Sache, Liebe eine andere. Ihn vor Kalestra bloßstellen wollte sie nicht. Tammy war keine Frau, die um einen Mann kämpfte. Sie zog sich lieber zurück. Sollte der Mann doch entscheiden, welche Frau ihn stärker in seinen Bann zog. Was nutzte es zu kämpfen und ihn für sich zu gewinnen, wenn seine Gefühle im Alltag wieder rasch abkühlen würden, weil sie nicht intensiv genug waren?
    Tammy wischte sich mit der Handfläche über das Gesicht, als könnte sie mit dieser Geste die Dämonen in ihrem Kopf vertreiben. Würde sie jemals einen Mann kennen lernen, in dessen starke Arme sie sich fallen lassen konnte, um ganz Frau zu sein? In ihren Beziehungen war immer sie die treibende Kraft gewesen, obwohl sie das nicht einmal wollte. Ihre Partner hatten ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Sie durfte das Reiseziel aussuchen. Sie trug sich ins Gästebuch des Hotels ein. Sie entschied, welches Restaurant besucht wurde. Aber Tammy unterschrieb auch die Rechnung, auch wenn sie von ihrem Freund die Hälfte des Betrages auf dem Zimmer zurückerstattet bekam und ging voran zur Garderobe, um ihrem Freund den Mantel zu reichen. Hatte sie sich die Schoßhündchen erzogen oder bisher die falschen Männer erwischt? Dorian war so anders! Er nahm sich mit einer Dreistigkeit was er wünschte und man lag ihm auch noch zu

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