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Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Titel: Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Begierde des Blutes
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Eine Auswahl von Peitschen, Gerten, Reitstöcke, Sättel und Zaumzeug hing an der Wand am Eingang.
    Dorian nahm einen Putzkasten von einem Regal und setzte ihn auf einer Kiste in der Nähe der Putzstation ab. Da bemerkte er Tammy. Schmunzelnd streichelte er den Rappen. „Wenn sich das Lamm in die Höhle des Löwen traut, ist das nun Mut oder Leichtsinn?“
    Tammy ballte hinter dem Rücken die Hand zur Faust. Heute Nacht wollte sie sich nicht so leicht einschüchtern lassen! „Es tut mir Leid, dass ich gestern bei der Besprechung im Hause meiner Eltern so früh gehen musste. Dir haben meine ersten Entwürfe nicht gefallen. Das ist dein gutes Recht. Geschmäcker sind verschieden. Daher dachte ich mir, wir könnten ein spontanes Brainstorming machen. Ich will den Geschäftspartner meines Vaters natürlich zufrieden stellen.“
    „Befriedigen willst du mich?“ Lächelnd kam er näher.
    Tammy zwang sich dazu, nicht rückwärts auszuweichen. Sie blieb wo sie war und verzog keine Miene.
    „Die Familie Malt sollte sich in der Tat mehr ins Zeug legen“, sprach er drohend und blieb eine Armlänge vor ihr stehen. Verachtend blickte er auf sie hinunter. „Immerhin ist sie von mir abhängig und hat bisher nichts geleistet. Deine Marketingvorschläge waren ein Desaster. Du scheinst abgelenkt zu sein. Konzentriere dich auf deine Arbeit, das rate ich dir.“ „Abhängig?“, fragte sie und bemerkte sehr wohl die Gefahr, die in der Luft schwebte, wie träger Zigarrenqualm, der das Atmen erschwerte. Ein Fehltritt und die höfliche Situation konnte kippen. „Planst du nicht gemeinsam mit meinem Vater die Restaurantkette zu eröffnen? Ihr werdet bestimmt ein erfolgreiches Team...“
    „Nein!“, fuhr er sie an. „Er ist meine Marionette.“
    Tammy geriet in Rage. „Sprich nicht so über meinen Vater!“
    „Geld regiert die Welt. Heißt es nicht so? Ich stelle 90 Prozent der anstehenden Kosten zur Verfügung und halte somit die Zügel in der Hand.“
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Sandra Henke & Kerstin Dirks Begierde des Blutes
    „90 Prozent?“
    „George Malt hat absolut nichts zu sagen. Er gibt seinen Namen, ich das Geld. Alle Entscheidungen werden von mir getroffen. Und sollte er auch nur den Hauch einer Intrige planen, werde ich ihn bei voller Fahrt vom Zug werfen. Das trifft auf die gesamte Familie Malt zu!“ Er griff in ihre Haare und zog ihr Gesicht an das seine heran.
    Tamara rang nach Luft. Mit so viel Offenheit hatte sie nicht gerechnet. Jetzt war die Wahrheit wie ein Schlag ins Gesicht. Dorian hatte ihren Vater in der Hand und Marcus ebenfalls. „Marcus hat nichts verraten. Ich hatte ihm eine Falle gestellt und...“
    „Was hat er nicht verraten?“ Seine unergründlich dunklen Augen funkelten böse.
    Tamara rügte sich in Gedanken, weil sie vor Nervosität Dinge ausplauderte, die sie lieber für sich behalten sollte. „Du weißt genau, wovon ich spreche. Du hast mir doch Sophie Langsdales Memoiren in den Briefkasten gesteckt.“
    Er reagierte nicht. Seine Mimik war eingefroren.
    Tammy spürte seinen Atem auf ihrer Wange. Es irritierte sie. Selbst eine vage Berührung wie diese, ließ ihr Herz höher schlagen. Was besaß dieser Mann doch für eine übernatürliche Macht!
    Ihr Blick schweifte durch den Stall. „Ist das eure Blutbank?“
    Plötzlich lachte er laut. Er gab ihre Haare frei und schaute sie mitleidig an. „Du amüsierst mich immer wieder mit deinen lächerlichen Versuchen Katz und Maus mit mir zu spielen. Sprich es doch endlich aus! Sag es mir ins Gesicht und versuche nicht vor Angst den Boden unter den Füßen zu verlieren!“
    Er schickte sie durch ein Bad der Gefühle. Fühlte sie sich sicher, entzog er ihr den Halt. Glaubte sie zu taumeln, fing er sie auf. Wieso nur erregte sie dieses abscheuliche Spiel?
    Sie riss sich zusammen und sprach schnell, bevor sie der Mut verlassen würde: „Ist es unter der Würde eines Vampirs, Tierblut zu trinken?“ „Du redest schon wieder um den heißen Brei.“
    „Ich weiß, dass du ein Vampir bist.“ Tammy hielt den Atem an. Ihr Blut rauschte in ihren Ohren.
    Doch anstatt über sie herzufallen, streichelte er ihr Kinn. „Na endlich. Du kommst der Wahrheit langsam näher, doch mit ihr ist es wie mit der Hölle. Je näher man kommt, desto heißer wird es, bis es dich am Ende verbrennt.“
    „Ich werde nicht in den Flammen umkommen!“, blafft sie und stieß ihn von sich fort.
    Auf einmal riss Dorian sie herum, schob sie in Richtung der Kiste, auf dem der Putzkasten stand und

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