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Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Titel: Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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roten Farbe belustigt funkelten, er knurrte: „Du würdest mir nicht mal verraten, wo es ist, wenn du es wüsstest, nicht wahr?“ „Nicht bevor du dein Glück bei ihr versucht hast.“ „Sturer Mistkerl.“ Ricardo grinste ihn an, „genauso stur wie du.“

3.Kapitel

    Einige Wochen später

    Julia war wütend, wie meist in den vergangenen Wochen, sie war wütend auf Oliver, dessen dummes Spiel sie hergebracht hatte, auf die Helden, die gar nicht daran dachten sich wie Helden zu benehmen, und nicht zuletzt auf diesen verfluchten Jäger, der ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf ging. Es war lächerlich, er hatte sie einfach in einem schwachen Moment erwischt, und doch träumte sie seither jede Nacht von dem Kuss und von seinem sehnsüchtigen Blick. Sie spannte den Bogen zum wohl hundertsten Mal am heutigen Tag, fixierte die Zielscheibe und lies die Sehne los. Der Pfeil flog und traf, fast genau ins Schwarze, wenigstens das funktionierte. In Ermangelung anderer Möglichkeiten hatte sie Lara überredet ihr das Kämpfen beizubringen, damit sie sich verteidigen konnte. Natürlich nahm die Amazone an, dass Julia nur bereit sein wollte, falls sie mal kurz aus der Stadt musste. Hierbei war Julia ihre Vorliebe für Sport zugutegekommen, sie hatte früher schon ein paar Mal versucht mit einem Bogen zu schießen und sie hatte ein Händchen dafür. Nach einigen Wochen Übung gab sie inzwischen eine gute Schützin ab, auch das Reiten war ihr nicht schwergefallen, nur mit dem Nahkampf hatte sie Probleme. Mit ihren zierlichen 1,60 Meter Körpergröße brachte sie einfach zu wenig Gewicht und Kraft auf die Waage, als dass ihre Hiebe eine besonders große Wirkung gezeigt hätten. Und um richtig Fechten zu lernen, fehlte ihr die Zeit. Aber sie musste eben mit dem arbeiten, was sie hatte, sie würde die Biester erledigen müssen, ehe sie zu nahe an sie herankamen, und heute würde sie die Probe aufs Exempel machen. Lara war mit ihren Pflegekindern unterwegs und würde erst nach Einbruch der Nacht in das Waisenhaus, in dem auch Julia Unterkunft gefunden hatte, zurückkommen. Jetzt war es später Nachmittag, sie packte den Bogen, die Pfeile und ihre paar Sachen zusammen und machte sich auf den Weg aus der Stadt. Sie würde sich erst mal an den langsamen Untoten versuchen. Sobald sie gut genug war die zu schaffen, konnte sie sich an den nächstschwierigeren Gegner machen.

    Das Pferd hatte sie zurückgelassen, denn auch zu Fuß war sie schnell genug, um den langsamen schlurfenden Gestalten davonzulaufen und in die Stadt zurückzuflüchten, falls sie sich übernommen haben sollte. Eigentlich war es nicht besonders schwierig, sobald sie einen von ihnen sah, legte sie an, zielte und schoss. Wie Lara ihr erklärt hatte, musste man, um sie richtig zu erledigen, entweder genau ins Herz, oder zwischen die Augen treffen. Obwohl sie, sobald sie Julia gewahr wurden, mit gierig gefletschten Zähnen auf sie zuwankten, hatte sie bisher keine Probleme gehabt, sie rechtzeitig abzuschießen. Inzwischen hatte sie schon ein gutes Dutzend von ihnen geschafft. Es war ein gutes Gefühl endlich etwas zu tun, es fühlte sich an wie der erste Schritt nach Hause. Zum ersten Mal seit Wochen glitt ein echtes Lächeln auf ihre Züge, sie würde das hier schaffen, ganz bestimmt, und dann würde sie, sobald sie wieder in ihrer Welt war, Olivers faulen Hintern aus ihrer Wohnung befördern, und zwar mitsamt seinem verfluchten PC. Ein weiterer Zombie tauchte vor ihr auf und änderte die Richtung, um knurrend auf sie zuzukommen. Sie legte wieder an, zielte und schoss, und er ging zu Boden. Sie fühlte sich, als ob sie ewig so weitermachen könnte, als plötzlich ein Frösteln über ihren Körper lief, Sie rieb sich die Arme, ihr war plötzlich ganz schön kalt. Irritiert glitt ihr Blick suchend durch die Landschaft um die Ursache zu finden, bis ihr auffiel, dass die Sonne gerade hinter einem Hügel verschwand. Es gab keine Armbanduhren in dieser mittelalterlichen Welt, sie hatte gar nicht bemerkt, dass es bald dunkel werden würde. Sie zwang sich ihre Euphorie abzuschütteln. Im Dunkeln hier herumzuwandern, wenn sie die Zombies zu spät sehen würde, um sie aus der Entfernung zu töten, war keine gute Idee. Sie beschloss erst mal in die Stadt zurückzukehren und erst morgen weiterzumachen. Zielstrebig ging sie zur Stadt zurück, zum Glück hatte sie einen guten Orientierungssinn, denn einen Kompass hatte sie natürlich auch nicht, geschweige denn, dass sie gewusst

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