Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons
die meisten davon zu kontern oder zumindest auszuweichen. Was gegen die ersten Tage, wo sie ständig auf dem Hintern gelandet war, schon einen riesigen Fortschritt darstellte. Wenn das Problem bezüglich ihrer Heimreise nicht gewesen wäre, hätte sie das Ganze wirklich genossen. Nicht nur weil das Training ihr Spaß machte, und das tat es, obwohl es tierisch anstrengend war, sondern auch weil Sandro immer öfter ein warmes Leuchten in den Augen hatte, anstatt diesen sehnsüchtigen gequälten Blick, mit dem sie ihn kennengelernt hatte. Ihn zurückzulassen würde ihr am schwersten fallen, sie musste aufpassen, dass sie sich nicht noch verliebte, das hätte ihr gerade noch gefehlt. Er holte sie schnell aus ihren Gedanken, als er einen Vorstoß machte, ihr Schwert mit seinem blockierte und sie mit der freien Hand schwungvoll an sich zog, und zwar so eng, dass sie sich nicht mehr rühren konnte. Sie keuchte erschrocken auf, so nah bei ihm konnte sie spüren wie durchtrainiert sein schlanker Körper war, und wie verlockend, ein heißer Schauer rann ihr über den Rücken, als sie seinen warmen Atem an ihrem Ohr spürte, er flüsterte neckend: „Eine sehr missliches Lage würde ich meinen, du hast dich ablenken lassen.“ Ablenken war gut, im Moment hätte eine Explosion sie nicht von seinem maskulinen Duft und dem Gefühl seines harten Körpers an ihrem ablenken können. Sie krächzte: „Ich glaube nicht, dass einer der Dämonen so eine Taktik wählen würde. Oder hast du mir eine besonders anhängliche Spezies unterschlagen?“ Er lachte leise an ihrem Ohr, „wer weiß, vielleicht bezauberst du ja den Herrn der Schrecken selbst.“
Er hatte das nicht beabsichtigt, er hatte ihr einfach nur zeigen wollen war passieren konnte, wenn sie ihre Deckung so vernachlässigte. Aber als er ihren zarten verführerischen Körper so nah bei sich spürte, jede ihrer verlockenden Rundungen, und ihr zarter Duft in seine Nase stieg verabschiedete sich seine Selbstbeherrschung. Er hätte das mit dem Herrn der Schrecken nicht sagen sollen, so wie er sie überhaupt nicht so halten sollte, aber es war ihm einfach über die Lippen gekommen, weil ein Teil von ihm sich inzwischen so sehr wünschte, dass sie ihn lieben könnte, und zwar alles von ihm. Ihr Kopf fuhr hoch, „was redest du denn da für einen Unsinn, ein so grausamer Dämon kann doch gar nicht lieben.“ Er lächelte sie traurig an, „bist du dir da so sicher?“ Als sie den Mund öffnete, vermutlich um ihm zu sagen, für wie abscheulich sie sein anderes Ich hielt, schnitt er ihr das Wort ab, indem er den Kopf senkte und sie leidenschaftlich küsste, weil er sich nach ihr sehnte, und weil er nicht hören wollte, wie hoffnungslos seine Wünsche waren.
Sie hätte nach ihm treten oder ihn beißen, oder sich zumindest irgendwie wehren sollen, aber es fühlte sich einfach zu gut an, also klammerte Julia sich an ihn und erwiderte den Kuss. Erst als Sandro sie losließ und zurücktrat, gelang es ihr ihren Verstand wieder zum Laufen zu bringen. Er lächelte verlegen: „Ich fürchte ich muss schon wieder deine Verzeihung erbitten, das war unangebracht.“ Dabei sah er sie aber so sehnsüchtig und traurig an, dass sie es nicht schaffte, ihm Recht zu geben. Sie flüsterte heiser: „Nein musst du nicht, ich habe ja nicht Nein gesagt. Ich …, ich mag dich Sandro, aber ich fürchte die Umstände sind nicht gerade optimal, wir sollten das besser lassen.“ Sein Blick wurde noch trauriger, „ja das sollten wir besser. Macht es dir etwas aus, wenn wir das Training für heute beenden, ich müsste noch etwas erledigen?“ „Natürlich, du bist ohnehin sehr großzügig, was deine Zeit angeht, du kannst ja keine Nacht mehr zum Schlafen kommen.“ Er streckte die Hand nach ihr aus, um ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen, „du aber auch nicht meine tapfere Kriegerin.“ „Meinst du das ernst? Ich meine bin ich das schon?“ „Du machst große Fortschritte, aber bitte vergiss deinen Schwur nicht, du gehst nicht raus, ehe du die Helden überzeugt hast.“ Das holte sie abrupt auf den Boden der Tatsachen zurück, anstatt sich in ihren Lehrer zu verlieben, sollte sie sich lieber um ihren Plan kümmern. Und nun, da er fand dass sie es schon verdiente Kriegerin genannt zu werden, war es an der Zeit ihn umzusetzen.
Während der vergangenen Wochen war ihr nur allzu klar geworden, dass bei diesen hoffnungslosen Fällen kein Bitten und Betteln, oder gar Appelle an ihr
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