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Ketchuprote Wolken

Ketchuprote Wolken

Titel: Ketchuprote Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annabel Pitcher
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gleich. Lass uns einfach ein Weilchen in Ruhe hier liegen.« Ein Vogel tschilpte, und ich setzte mich auf und hielt Ausschau nach ihm.
    »Schwalbe?«, fragte Aaron.
    Ich kicherte. »Nur ein Haussperling. Die Schwalben sind noch in Afrika und erleben vermutlich irgendein verrücktes Abenteuer.« Ich legte mich wieder ins Gras, und diesmal nahm Aaron meine Hand.
    »Das werd ich auch machen«, sagte Aaron und blinzelte, als der Sperling sich mit einem Laut in die Luft erhob, der nach Freiheit klang. »Die Welt bereisen.«
    »Ich komm mit. Wenn wir es Max gesagt haben und ich die Schule hinter mir habe und Mum mich nicht mehr aufhalten kann. Ich spare alles, was ich in der Bücherei verdiene, und dann fahren wir nach …«
    »London? Manchester? Leeds?«, neckte mich Aaron. »Mit deinem Lohn würdest du nicht weit kommen.«
    »Du hast doch das Geld von deinem Dad«, sagte ich. »Damit könnten wir uns auch eine Abenteuerreise zu zweit leisten.«
    Aaron zog mich auf sich, und meine Beine baumelten zwischen seinen, als unsere Herzen sich berührten. »Du kommst mit«, raunte er, und sein Atem kitzelte mich am Ohr. »Nach Südamerika oder so.« Er küsste mich auf die Stirn. Dann auf die Lider. Und schließlich auf die Lippen, mit geöffnetem Mund, und seine Zunge berührte meine. Ich löste mich von ihm und drohte ihm mit dem Finger.
    »Das ist aber frech! Wir dürfen nichts Verbotenes tun.«
    Aaron rollte sich auf mich.
    »Manchmal hat man gute Gründe, etwas Verbotenes zu tun«, murmelte er. »Frag Guy Fawkes.«
    » Albern .«
    »Du liebst doch solche Sprüche.«
    »Ich liebe dich «, raunte ich, legte die Hände an seine Wangen, brachte sein Gesicht dicht zu mir und bedeckte es mit kleinen Küssen. Seinen kantigen Nasenrücken und die weichen Augenbrauen und die kratzigen Bartstoppeln, und er flüsterte: »Ich dich auch ich dich auch ich dich auch.«
    Je wilder wir wurden, desto gewichtsloser fühlte ich mich, bis ich schließlich das Gefühl hatte, dort oben mit dem Sper ling durch die Lüfte zu flattern. Als es zu regnen begann, zog Aaron mich hoch, und wir konnten einfach nicht aufhören, uns zu küssen, Stu, und taumelten in den Schuppen, ein Gewirr aus Mündern und Händen und stolpernden Füßen, stiegen über Geräte hinweg und drängten uns an dem Stapel Ziegel vorbei, und wahrscheinlich beschlugen die Fenster von unserer Liebe, und Tautropfen glitzerten in den seidigen Spinnweben.
    Aaron räumte zwischen dem Gerümpel einen Platz frei, nahm Dads alte Jacke vom Haken und breitete sie auf dem staubigen Boden aus. Meine Hände ertasteten den Saum seines Sweatshirts, und ich zog es hoch, wollte ihn sehen, fühlen, seine Haut spüren, und da war sie, blass und glatt und fest, und ich streichelte jeden Zentimeter, und er keuchte lautlos, und seine Lippen öffneten sich, als mein Daumen über die krausen braunen Haare unter seinem Nabel strich.
    Er umfasste meine Hände mit einer Hand und zog meine Arme hoch, um mir mein Top über den Kopf zu streifen, und meine Haare fielen in einer weichen Welle auf meine Schultern. Aarons Augen sagten »du bist wunderschön«, und so fühlte ich mich auch, als er mir den BH auszog, ganz langsam und behutsam, als habe er Angst, etwas falsch zu machen. Mir stockte der Atem, als ich Aaron mit mir nach unten auf die Jacke zog, und wir umhüllten uns damit, so gut es ging, während unsere Körper sich zu einem Knoten verschlangen, den niemand mehr lösen konnte. Meine Haut berührte seine Haut, die wärmer war als meine. Er legte den Arm unter meinen Kopf, und wir blinzelten gleichzeitig. Atmeten dieselbe Luft ein. Und just als unsere Lippen sich fast berührten, hörten wir ein ohrenbetäubendes
    BRR BRR
BRR BRR
BRR BRR
    Aaron fischte sein Handy aus der Hosentasche, und ich sah an seinem Gesichtsausdruck, wer da anrief.
    »Soll ich mit ihm sprechen?«, fragte er panisch. Bevor ich antworten konnte, endete das Klingeln. Ich ließ meinen Kopf wieder auf seinen Arm sinken und atmete heftig aus – nur um gleich wieder erschrocken die Luft einzusaugen, als mein Handy sich meldete. »Geh lieber ran, Zo«, sagte Aaron und richtete sich auf.
    »Ich kann nicht!«, erwiderte ich, aber ich drückte trotzdem auf eine Taste, stützte mich auf einen Ellbogen und wandte mich von Aaron ab.
    Dann redete ich mit Max, und ich kann das kaum schreiben, Stu, weil Max so verstört war über die Verlobung seines Vaters, ich jedoch einfach nur das Gespräch beenden wollte. Ich murmelte irgendwelche Sachen,

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