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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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trafen sich. In ihren Augen sah er, wie verletzt sie war, nicht nur körperlich, ihre Unsicherheit, Nervosität und tiefe Traurigkeit. Es war schrecklich für ihn, ihre Zurückhaltung zu spüren, auch wenn er sie natürlich verstehen konnte. Er hätte alles gegeben, um die schlimmen Dinge von damals ungeschehen zu machen.
    »Ich bin ganz vorsichtig«, flüsterte er ihr zu, während er seine Hände unter ihren Achseln durchschob.
    So behutsam Garrett und er auch waren, Ethan konnte spüren, wie sie litt. Er ließ sie gegen seine Brust sinken, und Garrett legte ihr den gebrochenen Arm sanft auf die Taille.
    Langsam mühten sie sich die Stufen hinauf. Ethan hielt den Rücken zur Wand, damit sie nicht dagegenstoßen konnte. Sam war vorausgegangen und hatte das Licht angemacht. Ethan legte Rachel auf die Couch, und Garrett breitete eine Decke über sie, dann warteten sie gemeinsam.
    Plötzlich klingelte Sams Handy. Rachel fuhr hoch, zuckte zusammen und stöhnte.
    »Sam am Apparat.«
    Ethan beobachtete ihn aufmerksam. Sein Bruder hatte ruckartig die Brauen hochgezogen.
    »Ja, wir haben sie gefunden. Der Krankenwagen muss jeden Moment kommen. Sie ist verletzt, aber sie wird schon wieder.«
    Dann hörte er wieder zu.
    »Nein, kein Problem. Fahr ruhig hin und verpass den Drecksäcken in meinem Namen ein paar, dass ihnen Hören und Sehen vergeht. Wir warten im Krankenhaus auf deinen Bericht. Komm hin, wenn du kannst, okay?«
    Sam steckte das Handy wieder weg.
    »Worum ging es?«, fragte Garrett.
    »Das war Sean. Sie haben zwei Männer unweit des demolierten Geländewagens verhaftet, und sie glauben, das sind die Typen. Sie bringen sie gerade zum Verhör ins Büro des Sheriffs.«
    Ethan schnaubte vor Zorn. Nur mit Mühe konnte er sich beherrschen, aber er wollte Rachel nicht beunruhigen.
    »Diese Schweine gehören mir«, sagte er leise.
    »Sag Sean … einer war groß und dürr. Dunkle Haare. Schnauzbart. Der andere … ist gefahren … er hatte eine Waffe. Kleiner und untersetzt. Hat auf mich geschossen.«
    »Mistkerl«, murmelte Garrett.
    Rachel wurde immer schwächer. Ihre Lider flatterten, dann fielen sie ihr langsam zu. Sofort schreckte sie wieder auf.
    Garrett, der auf der anderen Seite der Couch saß, fragte sie übertrieben laut: »Kannst du uns sonst noch was sagen, Süße?«
    Sie spürten, wie sie verzweifelt gegen die Müdigkeit ankämpfte. Ethan hatte ihr die Wange an die Stirn gelegt und versuchte durch reine Willenskraft, seine Energie auf sie zu übertragen.
    Sie öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen, dann verzog sie das Gesicht vor Schmerz. Sie seufzte kaum hörbar, gab den Kampf auf und überließ sich der Bewusstlosigkeit.

39
    Ethan lief vor Rachels Krankenzimmer ständig auf und ab. Mittlerweile waren weitere Familienmitglieder eingetroffen und schauten ihn besorgt an.
    Sam und Garrett lehnten neben der Tür an der Wand, Marlene und Frank standen ihnen gegenüber. Marlenes Augen waren gerötet und geschwollen. Rusty wartete mit den Händen in den Hosentaschen einen Meter abseits. Sie schien sich nicht sehr wohlzufühlen, aber von ihrem angriffslustig finsteren Blick, den sie sonst häufig zur Schau trug, war nichts zu sehen.
    »Wie lange dauert das denn noch?«, rief Ethan ungeduldig und starrte auf die geschlossene Tür. »Wieso darf ich nicht zu ihr rein?«
    Beruhigend legte ihm seine Mutter die Hand auf den Arm. »Sie müssen sich doch erst einmal um sie kümmern. Wir stehen dabei nur im Weg. Und dich können sie erst recht nicht brauchen, du ängstigst die Schwestern wahrscheinlich halb zu Tode.«
    Ethan wirbelte herum und lief den Flur entlang. Er würde hier noch durchdrehen. Nach Stunden in der Notaufnahme war Rachel endlich in ein Einzelzimmer auf der Privatstation gebracht worden. Sie war zwischenzeitlich nur kurz aufgewacht und hatte einen verwirrten und verunsicherten Eindruck gemacht. Ihren Arm hatten man ruhig gestellt und eingegipst. Der Arzt hatte ihm versichert, sie werde wieder völlig gesund. Ethan musste sie sehen. Er würde sonst noch den Verstand verlieren.
    Plötzlich ging die Tür auf, und alle drängten sich um die Schwester, die aus dem Zimmer kam. Abwehrend hob sie die Hände.
    »Sie muss sich jetzt schonen. Ich habe ihr etwas gegen die Schmerzen gegeben. Bitte überanstrengen Sie sie nicht. Wenn nicht alle gleichzeitig hineinstürmen, wäre das bestimmt besser.«
    Ethan nickte. Wer sonst noch in das Krankenzimmer wollte, war ihm egal, Hauptsache, er durfte zu seiner Frau.

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