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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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vorhin in meinem Krankenzimmer aufgetaucht ist, hat mich gesehen. Castle hat den Leuten vom Kartell gesagt, sie sollten mich beseitigen und es wie einen Unfall aussehen lassen.«
    »Großer Gott«, murmelte Ethan.
    »Aber sie haben dich nicht getötet«, sagte Garrett. »Weißt du, wieso sie dich am Leben gelassen haben?«
    Schmerzliche Erinnerungen an ihre Gefangenschaft strömten auf sie ein. Sie senkte den Kopf. »Als Rückversicherung. Das Kartell hat meinen Tod vorgetäuscht, um Castle zufriedenzustellen. Aber falls Castle irgendwann sein Wort brechen sollte, hätten sie mich hervorgezaubert und gesagt: He, weißt du noch? Schau mal, wen wir da haben! Deshalb haben sie mich nicht getötet. Um ihn notfalls erpressen zu können.«
    »Mein Güte«, sagte Garrett. »Kein schlechter Plan.«
    Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Aber sie haben nicht mit KGI gerechnet.«
    Ethan legte ihr eine Hand in den Nacken und streichelte sie sanft. Sie starrte ihn an. Er hielt ihrem Blick stand, und diesmal wich sie nicht aus. Sie hatte so viele Fragen an ihn, wollte so viel erfahren, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Aber ob der jemals kommen würde, wusste sie nicht. Die Vorstellung, ihre Ehe könnte unwiderruflich zu Ende sein, schmerzte mehr als ihr gebrochener Arm. Und für diese Sorte Schmerz gab es kein Heilmittel.
    Schließlich wandte sie sich wieder den anderen zu. »Wie geht es jetzt weiter?« Die Frage war an alle gerichtet.
    »Nachdem ich jetzt die ganze Geschichte kenne, kann ich die Arschlöcher, die wir in U-Haft haben, unter Druck setzen«, sagte Sean. »Die Chancen stehen ganz gut, dass einer oder alle lieber singen, als für Castle in den Knast wandern. Ein gerissener Verteidiger würde Rachel allerdings im Zeugenstand in der Luft zerfetzen.«
    »So weit darf es gar nicht erst kommen«, fuhr Ethan dazwischen.
    Sam verzog bedauernd das Gesicht. »Dass sie eine gewisse Rolle bei dem Verfahren spielt, ist unvermeidlich. Wie groß diese Rolle sein wird, muss der Bezirksstaatsanwalt entscheiden. Wenn der Fall auch ohne Rachels Zeugenaussage wasserdicht ist, wird ihm das bestimmt lieber sein. Davon kannst du ausgehen.«
    »Bring erst mal diese Arschlöcher dazu, dass sie auspacken«, sagte Garrett.
    »Lass das meine Sorge sein. In ein paar Stunden habe ich eh keinen Einfluss mehr auf den Fall. Dann rücken mir Bundes- und Staatspolizei dermaßen auf den Pelz, dass ich gar nicht mehr aus dem Kratzen rauskomme.«
    Alle lachten, und die Spannung im Raum löste sich ein wenig.
    Ethan beugte sich vor und nahm Garrett die Tabletten aus der Hand. »Du musst die Medikamente nehmen, Kleines. Sie helfen gegen die Schmerzen.«
    Sie zögerte kurz, nickte dann aber. Während Ethan ihr die Tabletten in den Mund schob, drückte ihr Garrett ein Glas Wasser in die Hand. Nachdem sie das Zeug hinuntergeschluckt hatte, ließ sie sich gegen die Rückenlehne sinken. Sie wünschte sich, dass Ethan sie in die Arme nahm und festhielt. Sie wünschte sich, zwei Tage in die Vergangenheit zurückreisen zu können, zu einem Zeitpunkt, an dem sie die verfluchten Scheidungspapiere noch nicht gefunden hatte und noch nicht wusste, dass ihre Ehe gescheitert war.
    Mehr oder weniger neugierig verfolgte sie, was um sie herum geschah. Dann endlich zeigten die Medikamente Wirkung, und sie fühlte sich zunehmend benommen. Sean war fort, aber die Kellys blieben bei ihr und warfen ihr abwechselnd besorgte Blicke zu.
    Hier war sie zu Hause. Dies war ihre Familie. Dafür wollte sie kämpfen. Sie wollte nicht, dass sie einfach aus ihrem Leben verschwanden.
    »Schlaf jetzt, Kleines«, flüsterte ihr Ethan ins Ohr. »Ich passe auf dich auf.«
    Das leise gegebene Versprechen war Balsam für ihre verletzte Seele. In seiner Stimme lag ehrliche Überzeugung. Und Liebe.
    Aber reichte es aus? Sie suchte seinen Gesichtsausdruck nach etwas ab, an das sie sich klammern konnte. Sie hatte sich selbst immer für jemanden gehalten, der stets an das Gute glaubte. Eine Optimistin. Diese Zuversicht hätte sie jetzt gern auch gehabt. Doch sie verspürte nichts als Kummer und Angst.
    Zu den Kellys, zu Sean, zur ganzen Polizei hatte sie vollstes Vertrauen. Sie würden die Geschichte aufklären und die Puzzleteilchen zusammensetzen. Die Gefahr würde bald gebannt sein, und sie könnte wieder ein normales Leben führen.
    Aber würde es jemals wieder so werden wie früher? Sah sie einer Zukunft entgegen ohne den Mann, mit dem sie seit jeher gemeinsam

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